Friedrich von Stade
Friedrich von Stade (*unbekannt; † 13. April 1135) gelang es aus dem Stand eines unfreien Ministerialen zum freien Graf von Stade aufzusteigen.
Friedrich gehört zur Nachkommenschaft einer vornehmen Engländerin, die an der Küste der Grafschaft Stade Schiffbruch erlitt und dadurch in die Hand der Udonen kam. Er taucht erst mal 1082 als Vogt des Erzstift Bremens auf. Von Lothar Udo III., der sich auf sein Herrschaftsgebiet in der Nordmark konzentrierte, wurde er 1095 mit der Verwaltung der gesamten Grafschaft Stade beauftragt. Als Lothar Udo III. 1106 starb, hinterließ er einen Sohn, den erst vierjährigen Heinrich IV. Für diesen übernahm dessen Onkel Rudolph I. die Vormundschaft, der Friedrich in der Position des Vizegrafs der Grafschaft Stade beließ.
Um 1110 versuchte Friedrich gegen die Zahlung von 40 Mark Gold beim Kaiser Heinrich V. die Anerkennung als Freier zu erlangen. Dieses suchten Rudolph I. und der Herzog von Sachsen Lothar von Süpplingenburg zu verhindern, indem sie Friedrich beim Kaiser wegen Überschreitung seiner Befugnisse anzeigten. Erzbischof Friedrich I. von Bremen nahm Friedrich außerdem für die Bremer Kirche als Hörigen in Anspruch. Auf dem Weg zum Urteilsspruch des Kaisers wurde Friedrich 1111 von Rudolph I. gefangen genommen und bis 1112 in Salzwedel festgesetzt. Der Kaiser griff in den Streit ein, befreite Friedrich, enthob Rudolph I. und Lothar von Süpplingenburg kurzzeitig ihrer Ämter und setzte den Ministerialen wieder als Grafen von Stade ein. Rudolph I. und Heinrich IV. versuchten ihn 1114 aus Stade zu vertreiben, Friedrich konnte aber entkommen und verbündete sich nun mit Lothar von Süpplingenburg, da nach der Niederlage bei der Schlacht am Welfesholz keine weitere Rückendeckung vom Kaiser zu erwarten war. Der Herzog unterstützte Friedrich, unter anderem durch den Bau der Burg Vörde. Währenddessen konnte Friedrich sich mit dem Erzbischof ausgleichen. Im Jahr 1123 zogen Rudolph I. und Heinrich IV. erneut gemeinsam gegen Stade und Friedrich musste abermals fliehen. Nach dem Tod Rudolphs I. 1124 hatte Friedrich die Grafschaft Stade für sich gesichert, Heinrich IV. war hier faktisch machtlos. Als Lothar von Süpplingenburg 1125 König wurde, erhielt Friedrich seine lange angestrebte Freiheit. Nach dem Tod Heinrichs II. 1128 wurde er offiziell von Erzbischof Adalbero von Bremen mit der Grafschaft Stade belehnt.
Nach dem Tod Friedrichs im Jahr 1135 fiel die Grafschaft Stade wieder an die Udonen. Friedrich wurde im Kloster Harsefeld neben den anderen Grafen von Stade beigesetzt.
Literatur
- Karl Ernst Hermann Krause: Friedrich (Graf von Stade). In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 37 f.
- Richard Hucke: Friedrich, Graf von Stade. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 5, Duncker & Humblot, Berlin 1961, ISBN 3-428-00186-9, S. 591–38 (Digitalisat).
- Eckhard Danneberg, Heinz-Joachim Schulze (Hrsg.): Geschichte des Landes zwischen Elbe und Weser, Band II: Mittelalter. Landschaftsverbandes der ehem. Herzogtümer Bremen und Verden, Stade 1995, ISBN 3-9801919-8-2, S. 82 ff.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Friedrich von Stade |
KURZBESCHREIBUNG | Graf von Stade |
STERBEDATUM | 13. April 1135 |