Breaking the Waves
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Breaking the Waves ist vielfach ausgezeichneter Film von dänischen Star-Regisseur Lars von Trier.
Handlung
Der Film spielt in einer tiefreligiösen Gemeinde an der Küste Schottlands in den Siebziger-Jahren.
Die junge Bess McNeill heiratet entgegen der Traditionen des Dorfs Jan Nyman, welcher von außerhalb kommt. Bereits nach wenigen Wochen muss Jan saisonbedingt wieder zurück auf seine Bohrinsel, um zu arbeiten. Für Bess ist diese zeitweilige Trennung eine psychische Belastung; sie betet darum, dass Jan möglichst bald zurückkommt.
Auf der Bohrinsel kommt es jedoch zu einem folgenschweren Unglück. Als Jan einen Kollegen retten wollte, wird er selbst zum Opfer und kommt nur knapp mit dem Leben davon. Die behandelnden Ärzte gehen davon aus, dass er aufgrund einer Querschnittlähmung zeitlebens den Rollstuhl nicht mehr verlassen kann. Bess glaubt, dass sie an seinem schlechten Zustand Schuld hat, weil sie Gott um Jans baldige Rückkehr gebeten hatte.
Jan möchte er, dass Bess sich einen Liebhaber sucht, damit sie ein erfülltes (sexuelles) Leben führen kann, dass er ihr nach seiner Verunglückung nicht mehr bieten kann. In ihrer unbändigen Liebe für Jan ist dies für Bess jedoch undenkbar. Deswegen greift Jan in der Intention, Bess Gutes zu tun, zu einem Trick: um weiterzuleben benötigt er die Vorstellung der körperlichen Liebe. Um Bess' Erzählungen möglichst real erscheinen zu lassen, soll sie mit anderen Männern schlafen. Die Medikamente, die Jan in Folge seiner Operationen einnehmen muss, lassen ihn halluzinierend immer neue Forderungen an Bess stellen. Die naive Bess glaubt Jan und macht sich so, nach großen Selbstüberwindungen und im Glauben, Jan so tatsächlich am Leben erhalten zu können, nach und nach zur Dorfprostituierten.
Charaktere
Bess McNeil, Protagonistin des Films, ist ein tiefgläubiges, naives junges Mädchen, welches in einer isolierten orthodoxen Gemeinde Schottlands lebt, in welcher der Ältestenrat über die Dorfbewohner nach Belieben urteilen kann und die Frauen eine untergeordnete Rolle spielen. Aufgrund ihrer Sentimentalität und häufigen Gefühlsausbrüche wird Bess von den Dorfbewohnern als dumm und geistig gestört dargestellt. Außer ihrer Schwägerin Dodo hat Bess keine Gesprächspartner, sogar ihre Mutter agiert ihr gegenüber sehr distanziert, wodurch sie sich oft in die Kirche zurückzieht, um zu Gott zu sprechen.
Jan Nyman, der Ehemann von Bess, scheint in einigen Punkten das Gegenteil von Bess zu sein. Der Arbeiter auf einer Bohrinsel ist skandinavischer Herkunft und kann sich mit den religiösen Grundsätzen der Gemeinde, welche Personen von außerhalb sehr skeptisch eingestellt ist, nicht anfreunden.
Trilogie
„Dancer in the Dark“ stellt den Auftakt der Golden Heart Trilogie des Regisseurs Lars von Trier da. Für Trier war es die zweite von mittlerweile drei Trilogien, welche international - insbesondere abseits des Mainstreams - Erfolge verbuchen konnte.
Die beiden Folgefilme der Golden Heart Trilogie sind der Dogma-Film „The Idiots“ (1998) und der international vielfach prämierte Film „Dancer in the Dark“ (2000). Bei dieser Trilogie von einem Kinderbuch inspirieren. Die Protagonisten erinnern allesamt an das naive Mädchen im Märchen Goldherz, welches viele Verluste und Rückschläge erleidet, dennoch seine Fröhlichkeit und Hilfsbereitschaft nicht verliert und am Ende nur noch sein goldenes Herz besitzt.
Schauspieler
Nachdem Helena Bonham Carter, welche erste Wahl für die Rolle als Bess war, ausfiel, engagierte Lars von Trier die bis dahin vollkommen unbekannte Emily Watson. Watson stand damit im Alter von 29 Jahren erstmals vor einer Kamera. Von Trier, der bekannt dafür ist, seinen Schauspielerinnen Höchstleistungen zu entlocken, verhalf ihr bei ihrem Debüt zu begeisterten Kritiken, etlichen bedeutenden Filmpreisen und einer Oscar-Nominierung.
An der Seite von Emily Watson spielen unter anderen Katrin Cartlidge in der Rolle von Bess' Schwägerin und Stellan Skarsgård, der immer wieder Rollen in Filmen von Lars von Trier bekommt, als Jan.
Auszeichnungen
Academy Awards (Oscar) 1996
- Nominierung Beste Schauspielerin (Emily Watson)
Europäischer Filmpreis (Felix) 1996
- Beste Schauspielerin (Emily Watson)
- Bester Europäischer Film
- Critics Award
Filmfestspiele von Cannes 1996
- Großer Preis der Jury
French Academy of Cinema (César) 1996
- Bester ausländischer Film
L.A. Film Critics Association 1996
- New Generation Award (Emily Watson)
National Board of Review 1996
- Bester Film
National Society of Film Critics 1996
- Beste Schauspielerin (Emily Watson)
- Bester Regisseur (Lars von Trier)
- Beste Kinematografie (Robby Muller)
- Bester Film