Grünau (Leipzig)
Grünau ist ein neuer Stadtteil im Westen von Leipzig (Stadtbezirk West), in dem ca. 49.000 Menschen auf ca. 7 km² leben (2004).
Nach der Grundsteinlegung im Jahr 1976 wurden bis an Ende der 1980er Jahre auf den Gemarkungen Kleinzschocher, Schönau (zum Teil wegen Überbauung abgebrochen), Lausen und Großmiltitz sieben Wohnkomplexe (1 bis 5, 5-2 sowie 7 und 8) errichtet, in denen maximal 100.000 Menschen leben sollten. Den Namen Grünau übernahm die Plattenbau-Satellitenstadt nicht von einem älteren Dorf, sondern von einer seit den 1920er Jahren angelegten Gartensiedlung am südlichen Rand der neuen Bebauung.
Das Neubaugebiet Grünau wurde mit einer S-Bahn- und zwei Straßenbahntrassen an den Nahverkehr der Stadt Leipzig angeschlossen. Außerdem führen Buslinien in benachbarte Stadtteile und in die Nachbarstadt Markranstädt.
In Grünau gibt es die evangelisch-lutherische Pauluskirche (mit der alten Dorfkirche Schönau als Außenstelle) sowie die katholische St. Martinskirche (beides Neubauten der 1980er Jahre). Beide Bauten wurden auf Betreiben der Gemeinden, die sich zuvor in Wohnungen trafen, und mithilfe westdeutscher Kirchen errichtet.
Heute umfasst das Gebiet Grünau die Ortsteile Grünau-Ost, Grünau-Mitte, Grünau-Nord, Grünau-Siedlung, Lausen-Grünau und Schönau. Innerhalb Grünaus befand sich bis zum Abzug der sowjetischen Truppen eine Kaserne, die als "Russenkaserne" bekannt war, jedoch bereits 1936 von der Wehrmacht eröffnet wurde. Auf diesem Gebiet befinden sich heute z.T. neue Einfamilienhäuser.
Nach 1989 nahm die Einwohnerzahl des sehr dicht bebauten Stadtteils ab, inzwischen (seit 2002/2003) wurde mit dem Abbruch einzelner Häuser (vor allem der 16geschossigen Hochhäuser) im Rahmen des "Stadtumbaus Ost" Rückbau begonnen. Ein großer Teil der Wohnhäuser wurde inzwischen von den Eigentümern (vor allem Wohnungsgenossenschaften sowie die stadteigene Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft) saniert.
Anfang der 1990er Jahre wurden, zusätzlich zu der schon seit 1983 in Grünau befindlichen Max-Klinger-Schule, eine Reihe weiterer Gymnasien in Grünau eröffnet, bzw. aus früheren zehnklassigen Oberschulen entwickelt. Diese "Neugründungen" wurden inzwischen alle wieder aufgrund des Einwohnerschwunds geschlossen.