Bartensleben
Bartensleben ist eine Gemeinde im Ohrekreis, an der Westgrenze Sachsen-Anhalts in der Verwaltungsgemeinschaft Flechtingen. Die Gemeinde liegt östlich von Helmstedt auf der Ostseite des Lappwaldes und wenige Kilometer nördlich der A 2. Sie besteht aus den Ortsteilen Groß und Klein Bartensleben, die etwa 1.500 m voneinander entfernt liegen.
Gemeindedaten
- Bürgermeister: Burkhard Kuthe (ehrenamtlich, gewählt 18.11.2001)
- Fläche: 1.641 ha
- Bevölkerung: 335 (30.06.2004)
- Bevölkerungsdichte: 204 Einwohner/km²
- Anschrift der Gemeindeverwaltung: Verwaltungsgemeinschaft Flechtingen, Lindenplatz 13, 39345 Flechtingen
Geschichte
Schloss
Im Ortsteil Groß-Bartensleben befindet sich das im 15./16. Jahrhundert entstandene Schloss, dass auf den Grundmauern einer Vorläuferburg errichtet wurde. Seit etwa 1400 herrschte von dort die Adelsfamilie von Veltheim, die aus der Wolfenbütteler Gegend aus Veltheim (Ohe) stammte. Die Burgstelle in Bartensleben erhielt Ludolf I. von Veltheim durch einen Lehensbrief des Erzbischofs von Magdeburg als Besitz. Geschichtlich überliefert ist darüber hinaus, dass einer seiner Nachfolger, Hilmar I. von Veltheim, 1467 mit dem Dorf Bartensleben belehnt wurde. Heinrich Adrian von Veltheim ließ 1757 das Schloss um den mittleren und westlichen Flügel erweitern. Die Innenräume erhielten dabei eine Ausstattung im Rokokostil. Zentrale Stelle der Schlossanlage war das Treppenhaus mit einer Galerie. Bei Umbauten zu DDR-Zeiten wurden diese Baulichkeiten entfernt. Wahrscheinlich im 18. Jahrhundert wurde der frühere Barockgarten in einen englischen Landschaftspark mit Schlossteich umgewandelt. Nach der Zwangsenteignung des Schlosses 1945 flüchtete die adlige Familie von Veltheim in den Westen. Zu DDR-Zeiten diente es als Altenheim. Heute gehört die Schlossanlage einer Privatperson. Seit dem Jahre 2004 ist eine Sanierung geplant, in deren Rahmen auch Eigentumswohnungen und ein Künstleratelier geschaffen werden sollen.
Nach dem Fall der Mauer kehrten zwei Angehörige der Familie von Veltheim (Jobst und Nikolaus) in das Dorf zurück, um das ehemals zum Schloss gehörende Gut zu bewirtschaften.
Kirche
Nahe dem Schloss befindet sich die romanische Patronatskirche der Familie von Veltheim, die urkundlich erstmals 1120 erwähnt wurde. Sie wurde 1530 und 1620 vergrößert. Im Inneren sind mehrere Epitaphe der Familie von Veltheim vorhanden, u.a. Achim von Veltheim, Agnes von Veltheim, geb. von Trotha und ihr Sohn Christopher. Der Holzschnitzaltar wurde 1676 vom Helmstedter Mathias Hermann geschaffen. In der Gruft befindet sich das Erbbegräbnis derer von Veltheim mit 35 Särgen.
Adelsgeschlecht derer von Bartensleben
Vorgänger der adligen Familie von Veltheim als Herren des Dorfes Bartensleben war das Geschlecht derer von Bartensleben. Sie hatten ihren Ursprung im gleichnamigen Dorf, das sie im 13. Jahrhundert verließen, um in den heutigen Wolfsburger Raum zu gehen. Dort herrschten sie jahrhundertelang von der festungsartig ausgebauten Wasserburg Wolfsburg, die sie um 1300 errichteten.