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Kinetic Energy Recovery System

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Kinetic Energy Recovery System (engl. für System zur Rückgewinnung kinetischer Energie, Abk. KERS) ist ein Energierückgewinnungssystem, das in der Formel 1 ab der Saison 2009 zur Benutzung freigegeben wurde. In der Fachsprache des Fahrzeugbaus wird von Rekuperation gesprochen.

Wirkungsweise

In der Formel 1 zeichneten sich vor Beginn der Saison 2009 zwei verschiedene Ansätze eines KERS ab. In der von den meisten Teams bevorzugten Variante wird die beim Bremsen freiwerdende Energie in elektrische Energie gewandelt und in Akkumulatoren gespeichert. Diese Energie kann für eine kurze Zeit einen zusätzlich verbauten Elektromotor betreiben, dessen Energie dann ebenfalls als Antrieb zur Verfügung steht. Bei der mechanischen Variante wird ein Schwungradsystem während des Bremsens „aufgeladen“ und kann zu einem späteren Zeitpunkt „entladen“ werden. Auch die Wärme aus dem Kühlsystem des Autos kann nutzbar gemacht werden. Ein Formel-1-Rennwagen wird somit energieeffizienter. Mit diesem Hybridsystem sollen die Rennwagen, laut der FIA und den Automobilherstellern, umweltfreundlicher werden. Allerdings wäre zu diesem Zweck auch ein Benzinmengenbegrenzung vorstellbar gewesen, so dass diese Maßnahme eher im Zusammenhang mit Imageeffekten und Relevanz für Serienprodukte zu sehen ist.

Einführung

Lange wurde in der FIA über das System diskutiert und schließlich seine Einführung für die Saison 2009 vorgesehen. Jedes Team kann eine KERS-Technologie entwickeln und ab 2009 in den Autos verbauen. Die generelle Einführung soll in drei Schritten erfolgen.[1]

  • Ab der Saison 2009 sollen zusätzliche 60 kW (82 PS), für bis zu 6 Sekunden, pro Runde zur Verfügung stehen.[2]
  • Ab der Saison 2011 soll die nutzbare Leistung auf 100 kW (136 PS) steigen, außerdem darf dann auch die Abwärme aus dem Kühlkreislauf zur Energiegewinnung genutzt werden, was nochmals ca. 20 kW (27 PS) an Leistung liefern soll.
  • In der Saison 2013 sollen dann komplett neu entwickelte Motoren in den Rennfahrzeugen betrieben werden, deren Spezifikation jedoch noch nicht feststeht.

Kritik

Nachdem bei Testfahrten im Juli 2008 ein Mechaniker des BMW-Sauber-Teams einen starken Stromschlag vom Fahrzeug bekam, steht das KERS als gefährlich in der Kritik. Die Boliden können bei Fehlern im KERS-Steuergerät an der Außenhaut Spannungen von bis zu 20.000 Volt aufweisen.[3] Außerdem wird die propagierte Umweltfreundlichkeit in Frage gestellt, denn der Treibstoffverbrauch der Wagen geht nicht zurück. Abgesehen davon müssen die Akkupakete nach etwa zwei Rennwochenenden als Sondermüll entsorgt werden.[4]

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Bericht bei sport.de
  2. Bericht auf formula1.com
  3. sport.de: KERS: Fluch oder Segen?
  4. sport.de: Rolle rückwärts beim Testverbot