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Geiselhöring

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Wappen Deutschlandkarte
Geiselhöring
Deutschlandkarte, Position der Stadt Geiselhöring hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 50′ N, 12° 24′ OKoordinaten: 48° 50′ N, 12° 24′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Straubing-Bogen
Höhe: 356 m ü. NHN
Fläche: 99,96 km2
Einwohner: 6729 (31. Dez. 2007)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 67 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94333
Vorwahl: 09423
Gemeindeschlüssel: 2 78 123 09 2 78 123Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der
Stadtverwaltung:
Stadtplatz 4
94333 Geiselhöring
Website: Stadt Geiselhöring
Bürgermeister: Bernhard Krempl (Freie Wähler)

Geiselhöring ist eine Stadt im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.

Geografie

Geiselhöring liegt in der Region Donau-Wald im Tal der Kleinen Laber. Bei Geiselhöring geht das Labertal fließend in den Gäuboden, der Kornkammer Bayerns, über.

Es existieren folgende Gemarkungen: Geiselhöring, Greißing, Hainsbach, Hirschling, Hadersbach, Haindling, Oberharthausen, Pönning, Sallach, Wallkofen.

Geschichte

Spuren früher Besiedlung lassen sich durch mehrere archäologische Funde nachweisen. So wurde beim Bau des Freibades etwa der sog. Geiselhöringer Stier, eine 16 cm große tönerne Rinderfigur aus der Jungsteinzeit, entdeckt. Auch finden sich im Gemeindegebiet ein Erdwerk und mehrere Keltenschanzen.

Der Ortsname weist auf eine bajuwarische Ortsgründung durch einen Stammesadligen namens Giselher hin (Namensbildung mit Zugehörigkeitssuffix -ing). Dieser Giselher errichtete wohl im Bereich der heutigen Stadtpfarrkirche, am Schlossgraben, eine erste Siedlung. Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1140. Im Jahre 1287 erfolgte die Erhebung zum Markt. Im Bereich der heutigen Linskirche entwickelte sich wohl ein zweiter Siedlungskern und mit der Zeit wuchs beides zusammen. Geiselhöring gehörte zum Rentamt Landshut und zum Landgericht Kirchberg des Kurfürstentums Bayern. Hier befand sich eine offene Hofmark des Klosters Obermünster. Darüber hinaus besaß Geiselhöring ein Marktgericht mit weitgehenden magistratischen Eigenrechten.

Nach einem verheerenden Brand im Jahre 1504 wurde 1525 das gotische Rathaus erbaut, das noch heute Sitz der Stadtverwaltung ist. Auch mehrere stolze Giebelhäuser entstanden mit der Zeit, wie etwa das prächtige Bürgerhaus. Das heutige Stadtwappen, eine silberne Egge auf rotem Grund ist zum ersten Mal als Marktsiegel aus dem Jahre 1514 bezeugt. Der 30-jährige Krieg hinterließ ebenfalls deutliche Spuren in Geiselhöring.

Geiselhöring war jahrhundertelang Schauplatz bedeutender Märkte, an Maria Magdalena im Juli und Kathrein im November. Besonders bekannt waren die Großviehmärkte am Viehmarktplatz. Der letzte Markt wurde im Jahr 1977 aufgehoben. Großen Aufschwung nahm der Markt mit dem Bau der Eisenbahn 1860 der königlich bayerischen Ostbahn. Geiselhöring war für kurze Zeit ein zentraler Knotenpunkt im europäischen Eisenbahnnetz. Dies hatte einen spürbaren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Aufschwung zur Folge. So wurde im Jahre 1862 der heute noch bestehende größte Sportverein des Ortes, der TV 1862 Geiselhöring gegründet. Unter dessen Regie findet seit 1893 alle sieben Jahre der im weiten Umkreis bekannte Schäfflertanz statt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Markt Zufluchtsort zahlreicher Vertriebener und die Einwohnerzahl stieg sprunghaft an. So wurde Geiselhöring 1952 vom damaligen bayerischen Innenminister Wilhelm Hoegner (SPD) zur Stadt erhoben. Zu diesem Anlass wurde auch der damalige Marktplatz und heutige Stadtplatz befestigt und erhielt sein typisches Pflaster. Im Rahmen der Gebietsreform von 1972 wurde der Landkreis Mallersdorf aufgelöst und Geiselhöring kam zum neu gegründeten Landkreis Straubing-Bogen. Im selben Jahr traten die vorher selbstständigen Gemeinden Greissing und Hadersbach freiwillig der Stadt bei. Im Zuge der bayerischen Gemeindereform wurden weiterhin Haindling, Hainsbach, Hirschling, Oberharthausen, Pönning, Sallach und Wallkofen nach Geiselhöring eingemeindet.

Am 16. April 1980 stürzte ein Prototyp des Tornado-Kampfflugzeugs in der Nähe von Geiselhöring ab. Dabei kamen beide Testpiloten ums Leben.

Einwohnerentwicklung

Jahr Einwohner[1]
1840 4234
1871 5697
1925 5945
1939 5465
1950 7904
1961 5883
1970 5708
1987 5765
2000 6603
2007 7022

Politik

Bürgermeister der Stadt Geiselhöring seit 1945

Amtszeit: von - bis Name Partei
2008 - 2014 Bernhard Krempl FW
1984 - 2008 Franz Xaver Stierstorfer FW
1966 - 1984 Alfred Heindl FW
1952 - 1966 Frank SPD
1945 - 1952 Jungbauer SPD

Sitzverteilung im Geiselhöringer Stadtrat

Wahljahr CSU FW SPD Die Bürger Gesamt
2008 10 7 2 1 20
2002 9 9 2 - 20
1996 9 8 3 - 20

Zur Zeit amtieren als zweiter Bürgermeister Erwin Kammermeier (CSU) und als dritter Bürgermeister Harry Büttner (SPD).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

  • Historisches Rathaus aus dem Jahr 1525
  • Barocke Stadtpfarrkirche St. Peter und Erasmus
  • Loichinger-Haus aus dem 16./17. Jahrhundert
  • Agrarhistorisches Museum des Gäubodens (Troadbodn)
  • Schifffahrtsmuseum
  • Schäfflertanz (alle 7 Jahre, wieder 2012)
  • Doppelkirchenanlage des alten Marienwallfahrtsortes Haindling
  • Barocke Dorfkirche Mariä Himmelfahrt in Hadersbach
  • Wallfahrtskirche in Antering
  • Rokokokirche St. Martin in Pönning
  • Dreiteilige keltische Vierecksschanze bei Greißing
  • Freilichtfestspiel Eva-Plenningerin (alle 4 Jahre, wieder 2012)
  • Schäfflerbrunnen

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 72, im produzierenden Gewerbe 1297 und im Bereich Handel und Verkehr 131 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 240 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 2204. Im verarbeitenden Gewerbe gab es 1 Betriebe, im Bauhauptgewerbe 7 Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 208 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 6444 ha, davon waren 6096 ha Ackerfläche und 335 ha Dauergrünfläche.

Größter Arbeitgeber der Stadt ist der Autozulieferer Faurecia, der v.a. Autositze fertigt.

Seit 2003 wurde in Geiselhöring auf Vorschlag des damaligen Bürgermeisters F.X. Stierstorfer ein großer Freizeitpark geplant. Dieser Park erregte großes Medieninteresse. Es sollte ein europaweit einmaliges Projekt werden. Dazu wurde auch eine eigene AG die Erlebnisregion Labertal AG gegründet mit der damaligen 2. Bürgermeisterin Gabriele Gebessler an der Spitze. Bis heute ist die Finanzierung für dieses umstrittene Großprojekte nicht gesichert. Das Projekt sollte neue Akzente im Tourismus setzen.

Bildung

Es gibt folgende Einrichtungen (Stand: 1999):

  • Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 165 Kindern
  • Volksschulen: 2 mit 24 Lehrern und 470 Schülern
  • Grundschule Geiselhöring
  • Hauptschule Geiselhöring

Bekannte Persönlichkeiten aus der Stadt Geiselhöring

Folgende Persönlichkeiten kommen aus Geiselhöring bzw. hatten mit Geiselhöring zu tun:

Literatur

  • Festschrift 700 Jahre Markterhebung 1987, Festschrift 125 Jahre TV 1862 Geiselhöring, Chronik der Stadt Geiselhöring von Josepf Reindl, Broschüre Geiselhöring 2000
Commons: Geiselhöring – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistikdaten