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Benutzer:Josef Moser/Entwurf1

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Geografie

Hauptartikel: Steiermark

Die Weststeiermark ist liegt nicht im Westen, sondern im Südwesten der Steiermark

Die Weststeiermark ist der westliche Teil der Mittelsteiermark, die den südlichen Teil des heutigen österreichischen Bundeslandes Steiermark umfasst. Geografisch richtigere, aber im Alltag unübliche Bezeichnungen wären Westmittelsteiermark oder Südweststeiermark. Die Einteilung der Steiermark, der zufolge große Teile der Obersteiermark westlicher als die Weststeiermark liegen, stiftet manchmal Verwirrung. Sie rührt aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg her, als Ost- und Weststeiermark zusammen die Mittelsteiermark bildeten, während die Untersteiermark das gemischtsprachige deutsch-slowenische Gebiet mit der Hauptstadt Marburg an der Drau (slowenisch Maribor) war.

Die Weststeiermark besteht aus dem Grazer Feld südlich von Graz, dem Leibnitzer Feld, dem weststeirischen Hügelland, dem Höhenzug der Gleinz und des Sausals und dem Steirischen Randgebirge mit den östlichen und südöstlichen Hängen von Koralpe, Stubalpe und Gleinalpe. Sie wird von den Flüssen Kainach, Laßnitz und Mur durchflossen. Das breite Flusstal der unteren Kainach wird „Kainachboden“ genannt. Das Gebiet des Bezirkes Graz-Umgebung im Nordwesten von Graz mit Rein, Übelbach und anderen Gemeinden wird im Alltag nicht immer zur Weststeiermark gerechnet.

Hauptorte sind die Bezirksstädte Voitsberg, Deutschlandsberg und Leibnitz. Neben dem dicht besiedelten südlichen Umland von Graz mit Kalsdorf, Unterpremstätten, Feldkirchen, Seiersberg, Pirka, anderen wichtigen größeren Siedlungen wie Köflach, Lannach, Stainz, Frauental, Schwanberg, Wies, Gleinstätten, Wildon umfasst die Weststeiermark viele Dörfer und Einzelgehöfte.

Im Norden wird die Weststeiermark von Stubalpe, Gleinalpe und Hochalpe zur Obersteiermark begrenzt. Im Süden bilden der Poßruck und der nördlichste Teil der Windischen Bühel die Grenze zur Untersteiermark, die heute zu Slowenien gehört. Im Osten ist die Mur die Grenze zur Oststeiermark. Im Westen bildet die Koralpe die Grenze zu Kärnten. Wichtige Verbindungen zu den benachbarten Gebieten sind das Murtal in die Obersteiermark und nach Slowenien, der Gleinalmtunnel und das Gaberl in die Obersteiermark, die Pack, Hebalm, Weinebene und Soboth nach Kärnten und der Radlpass ins Drautal. In die Oststeiermark führt eine Reihe von Brücken über die Mur.

Der südliche Teil der Weststeiermark wird auch als Teil der Südsteiermark betrachtet. Die Südsteiermark wird nach Norden hin ungefähr durch die Linie Deutschlandsberg-Wildon(-Bad Gleichenberg) von der übrigen Mittelsteiermark abgegrenzt. Die westlich und östlich der Mur gelegenen Teile der Südsteiermark werden entsprechend der Unterteilung in West- und Oststeiermark als Südwest- und Südoststeiermark bezeichnet.

Geologie

Das Hügelland besteht im Wesentlichen aus Schottern aus der Zeit des Miozän im Neogen (früher Tertiär).[1] Die Gesteine sind Reste ehemaliger Meeresbedeckung und von Meeresstränden vor rund 10 ± 5 Millionen Jahren sowie darauf folgender Ablagerungen von Fluss-Schottern, sie sind teilweise für ihren Fossilienreichtum bekannt.[2] Ihr Gebiet liegt am Rand des Steirischen Beckens. Dieses Becken war Teil eines Meeres, der Paratethys. Dieses Meer wich im Zug der Auffaltung der Alpen immer weiter nach Osten zurück (Regression). Sein Gebiet wurde mit Meeressedimenten und Flussablagerungen aufgefüllt. In seinem Westen lag die Florianer Bucht, in der vor allem sandige und tonige Gesteine abgelagert wurden. Dieses Meer hatte sich zusammen mit dem Mittelmeer aus einem Vorgängermeer, der Tethys gebildet. Es wurde später abgetrennt und nahm eine eigene Entwicklung.[3] Die Gesteine stammen aus dem Baden, sie haben auch Anteile aus dem ca. 9 Millionen Jahre alten Torton und (bei Gamlitz, Leutschach, Arnfels) aus dem vor 18-16 Mio. Jahren liegenden Zeitraum vom Ottnang bis zum Karpat.[4] [3] Im Kainachtal westlich von Wildon ist ein Vulkanschlot aus dem Miozän belegbar.[5]

Eisenbahnen der Weststeiermark

Das Gebiet des Sausal besteht aus wesentlich älteren Gesteinen aus dem Paläozoikum, welche die Mittelsteirische Schwelle bilden.[5]

Koralpe, Stub- und Gleinalpe (im Alltag Koralm, Stubalm und Gleinalm genannt) bestehen aus kristallinen Gesteinen (Austroalpines Kristallin[5]: Eklogit, Gneis, Amphibolit, Glimmerschiefer). Nordwestlich von Graz liegt, umrahmt von den soeben genannten Gebirgszügen, das „Grazer Paläozoikum“. Dabei handelt es sich um ein Gebiet aus sehr alten Gesteinen, in denen sich kleinere, seit langem aufgelassene Bergbaue auf Blei, Zink und andere Erze befunden haben.[6] Die „Schichten von Kher“ und die „Schichten von Stiwoll“ sind geologische Fachbegriffe, die in diesem Gebiet belegt wurden.[7]

Die Koralpe ist geologisch ein emporgehobener Gebirgsteil, eine sogenannte Pultscholle.[8] Sie hat ihre heutige Form erst im letzten Teil der Gebirgsbildung der Alpen vor ca. 20 Mio. Jahren grob erhalten, auch die Lage des Gebirgszuges quer zum Verlauf der Alpen ist darauf zurückzuführen („kontinentale Fluchtschollentektonik“.[9] Der Gebirgskamm ist im Vergleich zu anderen Gebirgen nicht stark ausgeprägt. Auf der Höhe des Gebirgszuges liegen flache Gebiete, in denen sich wirtschaftliche Nutzungen wie Almen, aber auch mangels guter Entwässerung Feuchtflächen (Vernässungen, Sümpfe, Moore, feuchte Wiesen wie die See Eben und das Filzmoos) entwickeln. Erst am Gebirgsrand müssen auf kurzen Strecken große Höhenunterschiede in das Tiefland überwunden werden.[9]

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Steiermark

Frühe Besiedlung ist am Buchkogel bei Wildon durch eine hallstattzeitliche Siedlung belegbar,[10] die Weststeiermark gehörte zum keltischen Königreich Noricum. Einzelne Namen wie Lahn, Lann[11] belegen diese keltische Besiedlung. Das Gebiet war seit Ende des 6. Jahrhunderts Siedlungsgebiet der Alpen- oder Karantaner Slawen, die im slawischen Fürstentum Karantanien zusammengefasst waren. Nach der Unterwerfung der Slawen durch die Bayern 772 wurde Karantanien 788 ans fränkische Reich angegliedert. Die Weststeiermark war Kernland der Mark an der Mur, auch Karantanermark, Kärntnermark, marchia Carantana, marchia transalpina, Mark Hengist, Hengistgau o. ä. genannt. Diese gilt als Stammland der Steiermark. Der Name marchia Carantana erscheint ab dem Jahr 970 und ist bis nach 1055 in Gebrauch.

Die Hengistburg bei Hengsberg oder Wildon war in der späten Karolingerzeit militärischer und politischer Mittelpunkt (wohl Pfalz) des Raumes an der mittleren Mur (heute Mittelsteiermark) und damit auch der Weststeiermark. Im Jahr 892 soll König Arnulf in Hengistfeldon (Hengistfeld = Leibnitzer Feld, südlich von Hengsberg und dem Wildoner Berg) eine Unterredung mit dem Slawenfürsten Brazlaw von Sissek gehabt haben, bei der es um ein gemeinsames Vorgehen gegen Großmähren ging. Die Urpfarre St. Lorenzen zu Hengsberg, die von der Glein- und Stubalm bis zur Mur reichte, hatte in der Hengistburg ihren Sitz.

Die Weststeiermark blieb bis ins frühe Mittelalter slawisches Siedlungsgebiet, in welchem eine Reihe von Schenkungen an Klöster lagen. Umfangreiche Besitzungen im Bezirk Deutschlandsberg wie das Gebiet von Freiland gehörten zum Erzbistum Salzburg und zum Stift Admont. Die slawische Siedlungszeit zeigt sich an vielen Fluss- und Ortsnamen wie Laßnitz, Kainach, Feistritz. Ab dem 8. oder 9., planmäßig ab dem beginnenden 11. Jahrhundert zogen deutsche Siedler in das Land. Markgraf Adalbero und seine Gattin erhielten am Beginn des 11. Jahrhunderts je hundert Königshuben unter Anderem in der Gegend von Voitsberg, wofür Siedler aus ihrem Besitz in Bayern herangezogen wurden. Die Eindeutschung der slawischen Bevölkerungsteile fand im Norden (Bezirk Voitsberg) früher statt als im Süden, wo eine weitere Verbreitung der Zweisprachigkeit erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts endete.[12] Der Staatsvertrag von Wien 1955 erwähnt in seinem Artikel 7 eine slowenische Minderheit in der Steiermark.[13] Eine slowenische Restbevölkerung wird 2002 in der Literatur für den Südwesten des Bezirkes Deutschlandsberg erwähnt.[14]

Am Ende des 2. Weltkrieges und in der Nachkriegszeit war die Weststeiermark Operationsgebiet von Partisanen aus dem Gebiet des ehemaligen Jugoslawien.[15]

In der Weststeiermark lassen sich unterschiedliche Mundarten belegen. Die Koralm bildete eine Sprachgrenze, die „Koralpenschranke“, die „die letzten mittelbairischen Vorstöße in die Ober- und Weststeiermark abfängt.“[16] Mit der Besiedlung der Gegend um Söding durch die Mönche des Stiftes Rein, welches 1129 von Ebrach in Oberfranken aus gegründet worden war, kamen fränkische Siedler in die Weststeiermark. Die Umgangssprache in der Weststeiermark „lässt einen starken fränkischen Beischlag auch in der Gegenwart nicht verkennen“.[12] Im Raum Hirschegg sind auch schwäbisch-alemannische Sprachbestandteile vorhanden.[12] Die Umgangssprache der Weststeiermark ist Gegenstand des „Weststeirischen Wörterbuches“.

Wirtschaft

Braunkohlenvorkommen bei Köflach und bei Wies führten im 19. Jahrhundert zu wirtschaftlichem Aufschwung, das Stahlwerk Eibiswald allein beschäftigte ungefähr 1000 Arbeiter. Die Wirtschaftsentwicklung stagnierte mit Einstellung der Bergbaue um 1960 konnte erst durch die Gründung von Industriezonen, wie bei Lannach und bei Deutschlandsberg (Epcos-Werk) fortgesetzt werden. Bis in das 18. Jahrhundert war im Koralmgebiet die Glaserzeugung und die Herstellung von Holzkohle und Pottasche (Aschenbrenner) ein wichtiger Erwerbszweig, holzverarbeitende Betriebe bestehen in großer Zahl nach wie vor. Ein Unternehmen, das weltweite Anerkennung erlangte, war die Messinghütte in Frauental, die spätere „Porzellanfabrik Frauenthal“, die sich zur Unternehmensgruppe der „Frauenthal Holding“ entwickelte, welche Keramik-Katalysatoren und andere Produkte der Umwelttechnik produziert. Zu den größten Holzverarbeitern gehören die Holzindustrie Preding (Leitinger) und der Holztreff Liechtenstein (Sägewerk Deutschlandberg). Die Zündholzerzeugung in den Werken Stallhof bei Stainz und (bis 1982) im SOLO-Werk in Deutschlandsberg ist Geschichte. Die wirtschaftliche Krise ab 2008 wirkte sich auf die Industrieansiedlungen aus, Kurzarbeit und Kündigungen waren die Folge.

In der Weststeiermark liegen zwei der drei Weinbaugebiete der „Weinbauregion Steirerland“: das Weinbaugebiet Südsteiermark und das Weinbaugebiet Weststeiermark. Es werden hauptsächlich Weißweine und der Schilcher aus der Rebe Blaue Wildbacher gekeltert.

Klapotetz im südsteirischen Sausal

Die Landwirtschaft, die bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts einen Haupterwerbszweig bildete, geht zurück.

Der Tourismus ist ein wichtiger Einkommenszweig, der durch Heilvorkommen (Heilquellen in Bad Gams, Mooranwendungen in Schwanberg usw.) gefördert wird. Die Steirische Weinstraße im Süden und die Schilcherweinstraße bei Deutschlandsberg dokumentieren die Weinbautätigkeit. Der Weinbaubereich der Weststeiermark wird wegen seiner Lage auch Steirische Toskana genannt, es handelt sich um ein Gebiet, das häufig für Kurzurlaube genützt wird.

Im Bundesgestüt Piber werden die Lippizanerpferde für die Spanische Hofreitschule in Wien gezüchtet.

Infrastruktur

Die Weststeiermark wird ost-westlich von der A 2 Südautobahn, in nord-südlicher Richtung von der A 9 Pyhrnautobahn durchquert. Die Phyrn Autobahn verläuft westlich von Graz durch einen der längsten österreichischen Autobahntunnel, den Plabutschtunnel und weiter nördlich durch den Gleinalmtunnel. Weitere wichtige Straßenverbindungen sind die Grazer Straße B 67 von Peggau nach Spielfeld, die Radlpassstraße B 76 von Lieboch über Lannach, Stainz, Frauental, Deutschlandsberg, Wies, Eibiswald zum Radlpass, die Packer Straße B 70 von Graz über Lieboch, Voitsberg und Köflach zum Packsattel, die Sulmtalstraße B 74 von Leibnitz nach Deutschlandsberg, die Südsteirische Grenzstraße B 69 von Straß zur Soboth, die Gaberlstraße B 77 von Köflach über das Gaberl in die Obersteiermark und die L 601, die den Bezirk Deutschlandsberg über das Laßnitztal mit dem Murtal bei Wildon verbindet.

Das Gebiet liegt an der von Bruck an der Mur über Graz und Leibnitz nach Marburg führenden Südbahnstrecke. Wichtigster Bahnhof ist der Grazer Hauptbahnhof. Die Weststeiermark ist durch Eisenbahnlinien und die Autobusdienste der Graz-Köflacher Bahn (GKB) erschlossen, sie wird von der Koralmbahn durchquert werden. Der Flughafen der Steiermark, Graz-Thalerhof, liegt bei Kalsdorf und Feldkirchen ebenfalls in der Weststeiermark.

Verkehrswege und Infrastruktur orientieren sich an der im Nordwesten der Weststeiermark liegenden Landeshauptstadt Graz.

Regionale Zeitungen der Weststeiermark sind die[17]

  • Weststeirische Rundschau, wöchentlich, Erscheinungsort Deutschlandsberg
  • Weststeirische Volkszeitung,wöchentlich, Erscheinungsort Voitsberg.
  • Südweststeirer Woche, wöchentlich, Erscheinungsort Leibnitz.
  • Leibnitz Aktuell, monatlich, Erscheinungsort Leibnitz.

Große Rundfunksender (Grundnetzsender), die die Weststeiermark versorgen, stehen auf dem Schöckl und bei Dobl und auf der Koralpe bei Wolfsberg. Daneben bestehen eine Reihe von Füllsendern.

Energieversorger ist die Energie Steiermark (ESTAG), deren größte Tochtergesellschaft, die Steweag, für das Kundenservice verantwortlich ist.

Umwelt

Die intensive land- und forstwirtschaftliche Nutzung und die frühere industrielle Nutzung des Gebietes durch Kohlebergbau und Eisenerzeugung haben zwar dauernde Veränderungen, aber keine bleibenden großräumigen Schäden bewirkt. Die Abraumhalden der Bergwerke sind wieder verwachsen, allerdings ist die ursprüngliche natürliche Vegetation, die aus Mischwäldern mit Rotbuchen und anderen Laubbäumen bestehen würde, aufgrund der intensiven Waldnutzung durch Holzkohle- und Glaserzeugung[18] nur mehr in geringem Maß belegbar.[19]

In der Weststeiermark liegen eine Reihe von Schutzgebieten, wie die Schutzgebiete Koralpe, Soboth-Radlpass, Amering-Stubalpe, das Landschaftsschutzgebiet Pack-Reinischkogel-Rosenkogel und die Europaschutzgebiete (Natura 2000) im Laßnitztal. Die Schutzgebiete sind im Informationssystem des Landes Steiermark dokumentiert. [20]

Kultur

Kulturelles Zentrum der Weststeiermark ist die Landeshauptstadt Graz mit zwei Universitäten, anderen Fachhochschulen, Opernhaus, Theatern, dem Landesarchiv und den Museen Landeszeughaus, Landesmuseum Joanneum und Kunsthaus Graz. Das Technische Eisenbahnmuseum Lieboch enthält Exponate der steirischen Eisenbahngeschichte, besonders die dienstälteste Dampflokomotive der Welt, die „GKB 671“. Das Österreichische Freilichtmuseum in Stübing bei Deutschfeistritz dokumentiert auch die Bauform der Siedlungen und Bauernhöfe der Weststeiermark.

Aus früheren Epochen befinden sich in der Weststeiermark Grabdenkmäler (Grabhügel) bei Rassach und im Sulmtal (Großklein), aus römischer Zeit die Ausgrabungen der Stadt Flavia Solva und die römische Villa in Grünau bei Groß St.Florian aus dem 1.-3. Jhdt. n. Chr., die in 13 Grabungskampagnen zwischen 1988 und 2002 erforscht wurde. Ein wertvoller Fund ist der „Silberbecher von Grünau“. Weitere Kulturstätten der Weststeiermark sind eng mit der katholischen Kirche verbunden: Das Stift Rein ist das weltweit älteste bestehende Zisterzienserkloster, Wallfahrtskirchen wie Maria Lankowitz und Maria Himmelfahrt in Osterwitz werden häufig besucht. Das Schloss Stainz, in dem sich volkskundliche Sammlungen und das Jagdmuseum befinden, ist ebenfalls ein früheres Kloster. Das von den Bischöfen von Seckau errichtete Schloss Seggau bei Leibnitz ist Seminarzentrum, in ihm befindet sich die größte historische Glocke der Steiermark.

Eine Reihe von Schlössern und Burgen, wie Eggenberg, St. Martin bei Straßgang, Hollenegg und Lannach, Wildbach und Deutschlandsberg belegen in Bauform und Herkunft die steirische Geschichte. Der Reiner Schwur aus dem Jahr 1276 enthält ein Treuegelöbnis steirischer Adeliger an Rudolf I. von Habsburg.

Die Kulturgüterschutzkarte[21] und das Denkmälerinventar des Bundesdenkmalamtes[22] enthalten viele Hinweise auf Denkmäler der Kunst- und Wirtschaftsgeschichte.

Das Jugendmusikfest Deutschlandsberg gehört zum Avantgardefestival Steirischer Herbst. Im Rahmen des Deutschlandsberger Klavierfrühlings traten international bekannte Pianisten auf, wie Paul Badura-Skoda, Elisabeth Leonskaja, Oleg Maisenberg, Leonid Brumberg und auch Svjatoslav Richter. Regelmäßige Auftritte anderer Künstler wie des Altenberg Trios ergänzen den Konzertkalender. Die Blasmusikkapellen der weststeirischen Ortschaften sind im gesellschaftlichen Leben über die Steiermark hinaus aktiv. So findet regelmäßig ein Treffen der Kapellen aus jenen Orten statt, die nach dem Hl. Oswald benannt sind (Oswalder-Treffen).

Persönlichkeiten

Leben und Arbeit folgender Personen haben für die Weststeiermark wichtige Ergebnisse gebracht:

  • Erzherzog Johann, Besitzer der Herrschaft Stainz, erster Bürgermeister von Stainz
  • Hans Kloepfer, Arzt und Schriftsteller, der durch seine weststeirische Mundartdichtung Popularität erlangte
  • Viktor Geramb, Fachmann für Volkskunde aus Deutschlandsberg
  • Eduard Walcher, Mundartdichter
  • Walter Kainz, Musiker und Volkskundler, gemeinsam mit Eduard Walcher maßgebender Mitarbeiter an der Erfassung des weststeirischen Wortschatzes[23]

Bezirke und Gemeinden

Zur Weststeiermark gehören die Bezirke Deutschlandsberg und Voitsberg sowie die westlich der Mur gelegenen Teile der Stadt Graz und der Bezirke Graz-Umgebung und Leibnitz.

Literatur

Die Heimatbücher tragen überwiegend keine ISBN.

  • Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio Handbuch - Die Kunstdenkmäler Österreichs: Steiermark (ohne Graz). Topographisches Denkmälerinventar, hrsg. vom Bundesdenkmalamt, Abteilung für Denkmalforschung. Verlag Anton Schroll. Wien 1982. ISBN 3-7031-0532-1
  • Werner Tscherne: Was zwei Kirchenfenster berichten. Fürstin Marie von und zu Liechentenstein und ihre Grabkapelle in Wies. In: Gernot Peter Obersteiner (Red.): Festschrift Gerhard Pferschy zum 70. Geburtstag. Hg. von der Historischen Landeskommission für Steiermark. Forschungen zur geschichtlichen Landeskunde der Steiermark Band 42. Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark: Sonderband 25. Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives Band 26. Graz 2000. ISBN 3-901251-15-4
  • Christian Fleck: Koralmpartisanen - Über abweichende Karrieren politisch motivierter Widerstandskämpfer. Ludwig-Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft, Materialien zur Historischen Sozialwissenschaft Band 4. Verlag Böhlau. Wien-Köln 1986. ISBN 3-205-07078-X
  • Herbert Blatnik: Zeitzeugen erinnern sich an die Jahre 1938‑1945 in der Südweststeiermark. 2. Auflage. Lerchhaus Verlag Eibiswald. Dezember 2000. Seite 242-243. ISBN 3-901463-08-9
  • Claus Jürgen Hutterer, Walter Kainz, Eduard Walcher: Weststeirisches Wörterbuch. Grammatik und Wortschatz nach Sachgruppen. In der Reihe: Schriften zur deutschen Sprache in Österreich. Band 13/14. Herausgegeben von Peter Wiesinger. Böhlau Verlag. Wien-Köln-Graz 1987. ISBN 3-205-07321-5
  • Paul W. Roth (Hg.): Glas und Kohle. Katalog zur Landesausstellung 1988 in Bärnbach/Weststeiermark. Leykam Verlag. Graz 1988. ISBN 3-7011-7196-3.
  • Grete Klingenstein, Peter Cordes: Erzherzog Johann. Landesausstellung 1982. Katalog der Landesausstellung vom 8. Mai bis 31. Oktober 1982 im Schloss Stainz in zwei Bänden: 1. Katalog, 2. Textband Beiträge zur Geschichte seiner Zeit. Verlag Styria, Graz 1982
  • Paulus Rappold (Hg.): Stift Rein 1129–1979. 850 Jahre Kultur und Glaube. Festschrift zum Jubiläum. Rein 1979
  • Gerhard Pferschy, Peter Krenn: Die Steiermark. Brücke und Bollwerk. Katalog der Landesausstellung vom 3. Mai bis 26. Oktober 1986 im Schloss Herberstein bei Stubenberg. Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives, Band 16. Graz 1986
  • Helmut-Theobald Müller (Hg), Gernot Peter Obersteiner (wissenschaftliche Gesamtleitung): Geschichte und Topographie des Bezirkes Deutschlandsberg. Graz-Deutschlandsberg 2005. ISBN 3-901938-15-X. Steiermärkisches Landesarchiv und Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg 2005. In der Reihe: Große geschichtliche Landeskunde der Steiermark. Begründet von Fritz Posch†. Band 3
  • Atlas der Steiermark. Akademische Druck- und Verlagsanstalt Graz 1953-1970, zunächst herausgegeben 1949-1961 vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark, danach 1961‑1970 hrsg. von der Steiermärkischen Landesregierung unter Mitarbeit dieses Vereines. Wissenschaftliche Leitung 1949-1950 Robert Mayer, 1951-1961 Sieghard Morawetz und 1961-1970 Manfred Straka. Kartographische Leitung bzw. Redaktion 1951-1961 Wilhelm Wolf, 1961-1963 Heinrich Reschenhofer und 1963-1970 Manfred Straka.
  • Atlas zur Geschichte des steirischen Bauerntums. Wissenschaftliche Leitung: Fritz Posch. Kartographische Leitung: Manfred Straka. Redaktion: Gerhard Pferschy. Veröffentlichungen des steiermärkischen Landesarchives Band 8. Akademische Druck‑ und Verlagsanstalt. Graz 1976. ISBN 3-201-01001-4. Die Karten dieses Atlas bauen auf dem „Atlas der Steiermark“ auf und haben unterschiedliche Jahresangaben. Das Werk ging aus der steirischen Landesausstellung 1966, den dort gezeigten Kartenübersichten und dem Ausstellungskatalog hervor: „Der steirische Bauer ‑ Leistung und Schicksal von der Steinzeit bis zur Gegenwart.“
  • Heimat-Atlas der Steiermark Hg. vom Historischen Verein für Steiermark mit Unterstützung der Historischen Landeskommission für Steiermark. Verlag des Historischen Verein für Steiermark. Graz 1946 (danach eingestellt, weiter siehe „Atlas der Steiermark“.)
  • Fritz Pichler: Die steirischen Hebalmen. In: Gerhard Pferschy (Hrsg.): Siedlung, Macht und Wirtschaft. Festschrift Fritz Posch zum 70. Geburtstag. Graz 1981. Seiten 165-175. Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchivs Band 12. Eigentümer und Verleger: Steiermärkisches Landesarchiv Graz
  • Werner Tscherne, Ernest Theußl: Geschichte der Pfarre und Kirche in Deutschlandsberg. Verlag des Stadtpfarramtes Deutschlandsberg 1983
  • Werner Tscherne: Von Ybanswalde zu Eibiswald. Die Chronik der Marktgemeinde. Lerchhaus Verlag Eibiswald 1995. ISBN 3-901463-02-X
  • Werner Tscherne, Helmut Gebhardt, Helmut-Theobald Müller [Hg.]: Geschichte der Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg. Verwaltung–Gendarmerie–Schulwesen. Festschrift aus Anlass des Jubiläums '100 Jahre Bezirkshauptmannschaft Deutschlandsberg im Amtsgebäude Kirchengasse 12' . Verlag H. Müller, Deutschlandsberg 2001. Veröffentlichungen der Steiermärkischen Landesbibliothek. Band 25. ISBN 3-9501165-2-4
  • Werner Tscherne, Herbert Blatnik: Alt-Eibiswald. Eine Geschichte der alten Bürgerhäuser und ihrer Bewohner. Lerchhaus Verlag Eibiswald 2000. ISBN 3-901463-12-7
  • Maximilian Riederer, Gunther Riedlsperger, Johann Tomaschek: Freiländer Ortschronik. Eigenverlag der Gemeinde Freiland bei Deutschlandsberg, 1988
  • Konrad Moser: St. Stefan ob Stainz. Eigenverlag der Gemeinde St. Stefan ob Stainz 1987
  • Gerhard Fischer: Osterwitz. ain wunderthätig Ort im hochen gepürg. Leben, Freude und Leid einer Gegend und ihrer Bewohner. Osterwitz 2002. Herausgeber und Verleger: Gemeinde Osterwitz. Herstellung: Simadruck Aigner & Weisi, Deutschlandsberg
  • Gunther Riedlsperger: Schlösser und Herrensitze im Paradies der Steiermark. Bezirk Deutschlandsberg. Simadruck-Verlag Deutschlandsberg
  • Adolf A. Osterider, Alfred Seebacher-Mesaritsch: Bad Gams. Geschichte und Landschaft. Leykam, Graz 1989²
  • Diether Kramer, Ingo Mirsch, Benno Rupp: Daheim in … Die Besiedlung der Steiermark. Dokumentation der Gemeinden im Bezirk. Scripta Verlag 1994
  • Ernst Tomek: Die Pfarre Groß St. Florian an der Laßnitz in Steiermark. In Wort und Bild. Graz, Wien, Verlag Styria. 1921
  • Werner Tscherne: Auf der Wies. Eine Geschichte der Gegend von Wies von der Anfängen bis zur Gegenwart. Wies 1983
  • Werner Tscherne: Von Lonsperch zu Deutschlandsberg. Herausgeber und Verleger: Stadtgemeinde Deutschlandsberg, 1990
  • Sepp Tezak: Graz-Köflacher Bahn. Band 1 Fahrzeugpark, Band 2 Geschichte und Strecke. In der Reihe: Bahn im Bild Band 14 und 15. Verlag Pospischil, Wien 1980.
  • Waltraud Weisi (Hg): Damals. Alte Photographien aus dem Bezirk Deutschlandsberg. Drei Bände. Band 1 1992, Band 2 1995, Band 3 2004. Verlag Simadruck, Deutschlandsberg.

Historische Landkarten

Die Weststeiermark lag im Grazer und im Marburger Kreis der Österreich-Ungarns. Ihr Gebiet ist in den Landesaufnahmen dokumentiert.

Referenzen

  1. Geologische Übersichtskarte der Republik Österreich 1:500.000. In: Hans Georg Krenmayr, Albert Daurer (Redaktion): Rocky Austria. Eine bunte Erdgeschichte von Österreich. Geologische Bundesanstalt, Wien 1999, Anhang. ISBN 3-85316-006-9.
  2. Hartmut Hiden: Geologie des Siedlungsraumes. Seite 17. In: Helmut‑Theobald Müller (Hg), Gernot Peter Obersteiner: Bezirkstopographie Deutschlandsberg. Erster Teilband, Allgemeiner Teil.
  3. a b Andrea Brunnsteiner: Neubearbeitung der „Florianer Schichten“ im Gebiet zwischen Kainach und Laßnitz. Seite 7. Diplomarbeit zur Erlangung des Magistragrades an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Karl-Franzens-Universität Graz. Institut für Geologie und Paläontologie. September 1997. Hochschulschrift, kein Verlag, keine ISBN.
  4. Helmut W(alter) Flügel, F(ranz) Neubauer: Geologie der österreichischen Bundesländer in kurzgefassten Einzeldarstellungen. Steiermark. Geologische Karte der Steiermark 1:200.000 mit Erläuterungen. Geologische Bundesanstalt, „Bundesländerserie“. Wien 1984. ISBN 3-900312-12-5. Seiten 21-23.
  5. a b c Helmut W(alter) Flügel: Geologische Karte des prätertiären Untergrundes. In: Geologische Themenkarten der Republik Österreich 1:200.000. Südsteirisches Becken - Südburgenländische Schwelle. Herausgegeben von der Geologischen Bundesanstalt. Wien 1988. Arthur Kröll, Albert Daurer (Redaktion): Erläuterungen zu den Karten über den prätertiären Untergrund des steirischen Beckens und der Südburgenländischen Schwelle. Reliefkarte mit Becken- und Schwellenbezeichnung auf Seiten 4-5 der Erläuterungen. ISBN 3-900312-65-6. Geologische Karte und Erläuterungen gemeinsam mit Reliefkarte, Aeromagnetischer Karte und Schwerekarte im Plastikumschlag.
  6. Leopold Weber: Untersuchung der Erzlagerstätten im Bereich von Stiwoll-Kher (Grazer Paläozoikum). Archiv für Lagerstättenforschúng der Geologischen Bundesanstalt GBA Wien. Band 1. Wien, März 1982. Seiten 97–111.
    Leopold Weber: Die Blei-Zinkerzlagerstätten des Grazer Paläozoikums und ihr geologischer Rahmen. Archiv für Lagerstättenforschung, Band 12. Wien 1990. ISBN 978-3-900312-72-5.
  7. Helmut W(alter) Flügel, H(ans) P(eter) Schönlaub: Nachweis von tieferem Unterdevon und höherem Silur in der Rannach-Fazies des Grazer Paläozoikums. In: Mitteilungen der geologischen Gesellschaft in Wien. 63. Band 1970. Seiten 142–148.
  8. Arthur Winkler-Hermaden u. a.: Wissenschaftliche Studienergebnisse der Arbeitsgemeinschaft für geologisch-bodenkundliche Untersuchungen im Einzugsbereich des Laßnitzflusses in Südweststeiermark. Österreichische Akademie der Wissenschaften, mathematisch-naturwissenschaftliche Klasse Abt. I, 149. Heft 7-10, Seiten 225-226. Wien. Peter Beck-Managetta: Über den geologischen Aufbau der Koralpe. In: G. Weissensteiner: Mineralien der Koralpe. 1. Sonderband der Vereinszeitschrift Die Eisenblüte. Vereinigung steirischer Mineraliensammler, Graz 1979. Seite 6.
  9. a b Hartmut Hiden: Geologie des Siedlungsraumes. Seite 11.
  10. Christoph Gutjahr: Fundchronik/Hallstattzeit; Tumulus 4 Hügelgräberfeld Buchkogel, KG Unterhaus, MG Wildon, VB Leibnitz: In: Fundberichte aus Österreich, herausgegeben vom Bundesdenkmalamt BDA. Band 45, Jahrgang 2006. Wien 2007. Seiten 662 f.
  11. von keltisch „Lahn(e)“ ‑ träges Wasser. Wilhelm Brandenstein: Steirisch Lahn–ein keltisches Wort. In: Indogermanische Forschungen. Band 60 (1952). Seite 21‑28. Zitiert nach: Fritz Freiherr Lochner von Hüttenbach: Wilhelm Brandenstein. Kleine namenkundliche Arbeiten. Akademische Druck‑ und Verlagsanstalt. Graz 1978. Seiten 125‑132. ISBN 3-201-01038-3. Das Wort wird dort mit altirisch lan ‑ voll und lat. planus ‑ eben behandelt.
  12. a b c Hutterer: Weststeirisches Wörterbuch, Seite 10, mit Verweisen auf ältere Literatur.
  13. Staatsvertrag betreffend die Wiederherstellung eines unabhängigen und demokratischen Österreich, unterzeichnet am 15. Mai 1955 in Wien, österreichisches Bundesgesetzblatt Nr. 152/1955, 39. Stück, ausgegeben am 30. Juli 1955, Seite 727
  14. Peter Čede, Dieter Fleck: Der steirisch-slowenische Grenzraum im Spiegel der administrativen Einteilung und sprachlichen Minderheiten: Die Entwicklung der sprachlichen Minderheiten beiderseits der steirisch-slowenischen Grenze spiegelt die wechselvolle Geschichte der nicht einmal einhundert Jahre alten Grenzregion wider. In: Gerhard Karl Lieb (Redaktion): Kontinuität und Wandel in der Kultur- und Naturlandschaft. Festschrift für Herwig Wakonigg. Grazer Schriften der Geographie und Raumforschung. Band 38. Verlag des Institutes für Geographie und Raumforschung der Universität Graz, Oktober 2002. Keine ISBN.
  15. Christian Fleck: Koralmpartisanen - Über abweichende Karrieren politisch motivierter Widerstandskämpfer. Ludwig-Boltzmann-Institut für Historische Sozialwissenschaft, Materialien zur Historischen Sozialwissenschaft Band 4. Verlag Böhlau. Wien-Köln 1986. ISBN 3-205-07078-X.
  16. Atlas zur Geschichte des steirischen Bauerntums. Peter Wiesinger: Die Mundarten der Steiermark. Karte Nr. 12, Teilkarte II: Die steirischen Mundarten im Rahmen des bairisch-österreichischen Dialektraumes-Wortgeographie. Die Ausführungen zur „Koralpenschranke“ stehen in den Erläuterungen dieses Kartenblattes.
  17. Verband österreichischer Zeitungen: Pressehandbuch. Medien und Journalisten für PR und Werbung in Österreich. Verlag Manz, Wien. ISBN 978-3-214-08134-8.
  18. Für 1 kg Glas waren 2400 kg Holz notwendig, 97 % davon in Form von Pottasche, 3 % zur Hitzeerzeugung: Paul W. Roth: Waldglashütten. In: Paul W. Roth (Hrsg.): Glas und Kohle. Katalog zur Landesausstellung 1988 in Bärnbach/Weststeiermark. Leykam Verlag. Graz 1988. ISBN 3-7011-7196-3. Seite 123.
  19. Andreas Exner: Potentielle natürliche Verbreitung der Rotbuche (Fagus sylvatica L.) in Waldgesellschaften und auf Standorten des Hebalm-Gebietes (Nordöstliche Koralpe). Mit einem pflanzensoziologischen Überblick der wichtigsten Vegetationstypen auf Holzschlägen, waldfreien Naß- und Feuchtstandorten sowie Felsfluren im Gebiet. Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades an der Universität Wien, Formal- und naturwissenschaftiche Fakultät. Wien 2000.
  20. Schutzgebiete
  21. Kulturgüterschutzkarte 1:50.000. Blatt 198 Deutschlandsberg. Laut Haager Konvention vom 14. Mai 1954, BGBl. Nr. 58/1964, bearbeitet vom Dokumentationszentrum und Konventionsbüro des Bundesdenkmalamtes, Wien 1977.
  22. Kurt Woisetschläger, Peter Krenn: Dehio Handbuch.
  23. Hutterer: Weststeirisches Wörterbuch, Vorwort, Seite III.



Syrisch-Römisches Rechtsbuch

Das Syrisch-Römische Rechtsbuch (SRRB) ist ein [Recht|juristischer] Text der [Spätantike]. Es behandelt [Römisches Recht] aus dem [5. Jahrhundert] nach Christus. Das SRRB ist die Übersetzung eines nicht erhaltenen Textes in [Altgriechischer Sprache].


Aus dem SRRB Die 1880 erschienene Ausgabe des Syrisch-römischen Rechtsbuches von Karl-Georg Bruns und Eduard Sachau förderte die Erforschung des Rechts der Spätantike ganz wesentlich. Später wurden weitere Versionen dieser Quelle veröffentlicht. Alle bisherigen Ausgaben des syrischen Textes geben aber nur die jeweilige Handschrift diplomatisch wieder, ohne dass der Versuch gemacht worden wäre, eine kritische Edition zu schaffen. Das vorliegende Werk soll diesem Mangel, der die Arbeit für den Rechtshistoriker beträchtlich erschwert, abhelfen. Es fasst im ersten Band die Geschichte der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem Rechtsbuch zusammen und gibt u. a. eine Antwort auf die bisher strittige Frage, welche der verschiedenen Versionen die ursprüngliche Reihenfolge der Paragraphen bewahrt hat. Außerdem finden sich umfassende Angaben über Handschriften, Ausgaben, Übersetzungen, Zitate in anderen Werken sowie über die Textzeugen in arabischer, armenischer und georgischer Sprache. Er enthält außerdem Konkordanztabellen für die unterschiedlichen Paragraphenzählungen der Versionen und ein syrisch-deutsches Glossar. Im zweiten Band wird insbesondere der kritische syrische Text nebst deutscher Übersetzung herausgegeben. Für die vorliegende Ausgabe konnten einige wichtige Handschriften erstmals benutzt werden. Der dritte Band enthält einen rechtsgeschichtlichen Kommentar. Nach einem allgemeineren Überblick werden die einzelnen Paragraphen eingehend kommentiert.

Kleinere ergänzende Anmerkungen und Textkorrekturen sind enthalten in der Rezension der Savigny-Zeitschrift für Rechtsgeschichte.[1] Dort findet sich auch eine andere Deutung des Werkes: Nach Detlef Liebs kann das Syrisch-Römische Rechtsbuch ein Text für den Rechtsunterricht sein, der auf Unterlagen für Anfängerkurse aufbaute und bei dem unproblematische Texte von vornherein ausgeschieden blieben.[2]

Walter Selb (1929–1994) war Professor für Römisches Recht und Antike Rechtsgeschichte an der Universität Wien.

Hubert Kaufhold ist Honorarprofessor für Antike Rechtsgeschichte, insbesondere des Rechts des Christlichen Orients, an der Universität München.

Karl Georg Bruns, Eduard Sachau: Syrisch-römisches Rechtsbuch aus dem fünften Jahrhundert. Aus den orientalischen Quellen hrsg., übersetzt u. erläutert. Ausgabe: 2. Neudr. d. Ausg. Leipzig, Brockhaus, 1880 Verleger: Aalen : Scientia-Verl. Erscheinungsjahr: 1985 Anmerkungen: Nebent.: Syrisch-römisches Rechtsbuch. - Text teilw. arab., teilw. armen., teilw. syr. - Lizenzausg. d. Verl. Brockhaus, Wiesbaden ISBN 3-511-00016-5

Einzelnachweise

  1. Rezension des Werkes von Selb-Kaufhold von Detlef Liebs, Peter Nagel. In: Savigny-Zeitschrift für Rechtsgeschichte, Romanistische Abteilung - SZRom. 121. Band, Jahrgang 2004. ISSN 0323-4096. Seiten 559-573.
  2. Seiten 561-563 der Rezension von Liebs-Nagel in SZRom.

Anmerkungen


Kategorie:Handschrift Kategorie:Römisches Recht Kategorie:Literatur (5. Jahrhundert) Kategorie:Spätantike Kategorie:Historische Rechtsquelle Kategorie:Rechtsgeschichte (griechische Antike) Kategorie:Altertumswissenschaftliche Publikation Kategorie:Historische Fachpublikation