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Ferlach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Stadtgemeinde
Ferlach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Ferlach
Ferlach (Österreich)
Ferlach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Kärnten Kärnten
Politischer Bezirk: Klagenfurt-Land
Kfz-Kennzeichen: KL
Fläche: 117,21 km²
Koordinaten: 46° 32′ N, 14° 18′ OKoordinaten: 46° 31′ 37″ N, 14° 18′ 7″ O
Höhe: 466 m ü. A.
Einwohner: 7.513 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 64 Einw. pro km²
Postleitzahl: 9170
Vorwahl: 04227
Gemeindekennziffer: 2 04 05
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Kirchgasse 5
9170 Ferlach
Website: www.ferlach.at
Politik
Bürgermeister: Ingo Appé (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2009)
(27 Mitglieder)

14 SPÖ, 7 BZÖ, 3 ÖVP,
2 VS/WG, 1 FPÖ

Lage von Ferlach im Bezirk Klagenfurt-Land
Lage der Gemeinde Ferlach im Bezirk Klagenfurt-Land (anklickbare Karte)Ebenthal in KärntenFeistritz im RosentalFerlachGrafensteinKeutschach am SeeKöttmannsdorfKrumpendorf am WörtherseeLudmannsdorfMagdalensbergMaria RainMaria SaalMaria WörthMoosburgPoggersdorfPörtschach am Wörther SeeSankt Margareten im RosentalSchiefling am WörtherseeTechelsberg am Wörther SeeZellKlagenfurtKärnten
Lage der Gemeinde Ferlach im Bezirk Klagenfurt-Land (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Ferlach (slowenisch: Borovlje) in Kärnten ist die südlichste Stadtgemeinde Österreichs, Hauptort des Rosentals, Sitz eines Bezirksgerichtes und als Büchsenmacherstadt bekannt.

Geografie

Hauptplatz in Ferlach
Schloss Ferlach
Ferlach von der Hollenburg aus
Abgebranntes Hotel Karawankenhof in Unterbergen
Historische Wegkapelle in Görtschach
Pfarrkirche heiliger Zeno in Kappel an der Drau
Blick von Dollich auf die Koschuta
Waidisch
Glainach
Drau-Fähren bei Glainach
Pfarrkirche heiliger Valentin in Glainach
Filialkirche Heilige Magdalena auf der Sapotnica
Pfarrkirche Heiliger Leonhard im Loibltal

Geografische Lage

Ferlach liegt südlich von Klagenfurt (10 km Luftlinie, 17 km Straße) im Zentrum des Rosentals an der Drau, die hier zum Ferlacher Stausee aufgestaut ist. Nördlich von Ferlach zieht sich das Sattnitzgebirge, südlich erhebt sich der Hauptkamm der Karawanken mit dem „Hausberg“ Ferlacher Horn (1840 m) und dem Singerberg (1589 m), zwischen denen der Loiblbach auf die Stadt zufließt.

Der höchste Punkt des Gemeindegebiets ist der Gipfel der Vertatscha (2.181 m), der tiefste liegt bei der Ortschaft Laak (411 m).

Gemeindegliederung

Ferlach ist in neun Katastralgemeinden gegliedert: Ferlach (Borovlje), Kappel an der Drau (Kapla ob Dravi), Kirschentheuer (Kožentavra), Unterloibl (Podljublj), Waidisch (Bajdiše), Unterferlach (Medborovnica), Glainach (Glinje), Seidolach (Ždovlje) und Windisch Bleiberg (Slovenji Plajberg).

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 27 Ortschaften (Einwohnerzahlen laut Volkszählung 2001[1]):

  • Babniak (Babnjak) 44
  • Bodental (Poden) 127
  • Dörfl (Kajže) 16
  • Dornach (Trnje) 111
  • Ferlach (Borovlje) 4570
  • Glainach (Glinje) 214
  • Görtschach (Goriče) 100
  • Jaklin (Jaklin) 1
  • Kappel an der Drau (Kapla ob Dravi) 255
  • Kirschentheuer (Kožentavra) 260
  • Laak (Loka) 49
  • Laiplach (Liplje) 20
  • Loibltal (Brodi) 53
  • Otrouza (Otrovca) 80
  • Rauth (Rute) 6
  • Reßnig (Resnik) 274
  • Seidolach (Ždovlje) 87
  • Singerberg (Žingarica) 8
  • Strau (Struga) 264
  • Strugarjach (Strugarje) 18
  • Tratten (Trata) 66
  • Unterbergen (Podgora) 184
  • Unterferlach (Medborovnica) 299
  • Unterglainach (Vesca) 42
  • Unterloibl (Podljubelj) 220
  • Waidisch (Bajdiše) 112
  • Windisch Bleiberg (Slovenji Plajberk) 122

Nachbargemeinden

Köttmannsdorf Maria Rain Ebenthal in Kärnten
Feistritz im Rosental Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Sankt Margareten im Rosental
Žirovnica, Tržič Zell

Geschichte

Der Ort Ferlach dürfte im 12. Jahrhundert entstanden sein. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Ferlach im Jahr 1246 als Vörelach. Seinen Namen erhielt der Ort durch die umliegenden Föhrenwälder (slow. Borovlje: Föhrenwald).

Im 15. Jahrhundert entstand in Ferlach das eisenverarbeitende Gewerbe. Anfang des 16. Jahrhunderts entstand dann das Büchsenmachergewerbe, das bald zu Weltruhm gelangte. Es erreichte seinen Höhepunkt in der Regierungszeit von Kaiserin Maria Theresia. Die Büchsenmacher rüsteten neben dem österreichischen Heer auch noch die Armeen von Frankreich, Spanien und der Türkei aus. In den darauffolgenden Jahrzehnten nahmen die Nachfrage nach militärischen Waffen zunehmend ab, und so konzentrierte man sich in Ferlach auf die Produktion von Jagdwaffen. Die Ferlacher Jagdgewehre, die durchwegs handgefertigt sind, genießen noch heute einen hervorragenden Ruf.

Die Gemeinde konstituierte sich im Jahr 1850 noch unter dem Namen Oberferlach, anlässlich der Erhebung zum Markt im Jahr 1910 wurde sie in Ferlach umbenannt. 1930 wurde das Stadtrecht verliehen. Unterferlach wurde 1964 und Windisch Bleiberg 1973 eingemeindet.

Im Jahr 1997 fand in Ferlach die Kärntner Landesausstellung „alles jagd... eine kulturgeschichte“ statt.

Bevölkerung

Nach der Volkszählung 2001 hat die Stadtgemeinde Ferlach 7.602 Einwohner. Davon gehören 9% der Volksgruppe der Kärntner Slowenen an.

Zur römisch-katholischen Kirche bekennen sich 81% der Gemeindebevölkerung, zur evangelischen Kirche 3,5% und zum Islam 4%. Als konfessionslos bezeichnen sich 9,5%.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Büchsenmacher- und Jagdmuseum im Schloss Ferlach
  • Carnica-Bienenmuseum in Kirschentheuer
  • Historama, Museum für Technik und Verkehr

Bauwerke

  • Schloss Ferlach
  • Stadtpfarrkirche St. Martin
  • Pfarrkirche Kappel an der Drau
  • Bezirksgericht Ferlach

Objekt zum Thema „Kärntner Volksabstimmung 1920“ in Reßnig

Die Idee eines Denkmals zur Erinnerung an die Kärntner Volksabstimmung stammt vom Künstler Rolf Gutenberger. Die technische Umsetzung erfolgte durch den Kunstschmied Markus Pirker unter Mithilfe der HTBL Ferlach. Symbolhafte Darstellung der neun Bundesländer Österreichs in Anlehnung an die Form des Zauberwürfels. Das südlichste Bundesland Kärnten droht aus der Formation zu kippen und wird durch die zwei Figuren in die ursprüngliche Position zurückgeschoben. Diese beiden Figuren symbolisieren den deutschen und windischen Kärntner, die gemeinsam für die Heimat kämpften und mit den grünen Stimmzetteln dazu beitrugen, dass Kärnten bei Österreich verblieb. Der Durchbruch auf der Herzseite steht für die Abstimmungszettel („Gesinnung im Herzen tragend“), das Kiesbett als Symbol für die Drau. Der Stein, auf dem das Projekt ruht, ist Krastaler Marmor.

Natur

Eine großteils unasphaltierte Fahrstraße führt von Windisch Bleiberg ins Bärental und erreicht am sogenannten Krischnig-Sattel im Ortsteil Strugarjach mit 1.086 m Seehöhe ihren Kulminationspunkt. Der Krischnig-Sattel liegt zwischen zwei Vorbergen der Karawanken, im Norden der Sinacher Gupf (1.577 m) und im Süden der weniger bekannte Ausläufer des Kosiak (2.024 m), der Große Rain (1.464 m). Bis dorthin ist sie öffentlich befahrbar, die als privat gekennzeichnete, ins Bärental weiterführende Straße ist im Bereich Stornig-Gehöft mit einem Schranken abgegesperrt und einem Fahrverbot behaftet. Wandern ist jedoch allzeit möglich. Naturfreunde aus der näheren und auch weiteren Umgebung nutzen den Sinacher Gupf als Ausflugsziel, von dessen Gipfel sich ein Ausblick auf das nördlich gelegene Rosental sowie den Sattnitz-Höhenzug bietet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch das Gemeindegebiet von Ferlach führen die Loiblpass Straße (B 91) als Verbindungsstraße von Klagenfurt nach Tržič sowie die Rosental Straße (B 85).

Ferlach ist ein Knotenpunkt für den öffentlichen Verkehr. In Ferlach kommen Buslinien der PostBus AG der ÖBB und des privaten Busunternehmens Juwan zusammen.

Weiters gibt es noch einen Sommerverkehr für Touristen zur Tscheppaschlucht und zurück.

Bis Mitte der 50er wurde Ferlach noch durch die ÖBB per Zug bedient. Die Bahnstrecke gehört heute der Gemeinde und der NBiK. Details siehe Ferlacher Bahn.

Bildung

  • Berufsschule Ferlach
  • HTL Ferlach
  • Hauptschule Ferlach
  • Volksschulen (VS 1, VS 2 Süd, VS 3)

Politik

Stadtrat und Bürgermeister

Der Stadtrat (Stadtregierung) besteht aus 7 Mitgliedern:

  • Bürgermeister Ingo Appé (SPÖ)
  • 1. Vizebürgermeisterin Renate Buchmayr (SPÖ)
  • 2. Vizebürgermeister Christian Gamsler (SPÖ)
  • Stadträtin Astrid Kirschner-Mack (SPÖ)
  • Stadtrat Harald Pirtscher (FPÖ)
  • Stadtrat Johann Werdinig (FPÖ)
  • Stadtrat Maximilian Buchbauer (ÖVP)

Gemeinderat

Der Gemeinderat von Ferlach hat 27 Mitglieder und setzt sich seit der Gemeinderatswahl 2009 wie folgt zusammen:

Wappen

Das zentrale Motiv des Ferlacher Wappens ist die Föhre, der Baum und die ihn näher kennzeichnenden Zapfen stehen für den Orts- bzw. den Gemeindenamen. Die überkreuzten Nägel spielen auf die Nagelschmieden an, die in Ferlach seit der frühen Neuzeit betrieben wurden, und das Gewehr und die Zielscheibe auf die Ferlach seit dem 16. Jahrhundert prägende Waffenherstellung.

Das Wappen wurde der Stadtgemeinde erstmals am 27. August 1960 verliehen, eine Neuverleihung erfolgte am 20. Juni 1973. Die amtliche Blasonierung des Wappens lautet:

„Roter Halbrundschild mit schwarzstämmigem grünen Fährenbaum, rechts oben von zwei silbernen gekreuzten Nägeln, links oben von einem nach unten gerichteten silbernen Föhrenzapfen und links unten von einem silbernen Gewehr beseitet, von dessen Lauf eine silbern und schwarz konturierte rote Schützenscheibe überlegt ist.“[2]

Die Fahne ist Rot-Grün mit eingearbeitetem Wappen.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Hans M. Tuschar: Ferlach. Geschichte und Geschichten. Verlag Johannes Heyn, Klagenfurt 1996, ISBN 3-8536-6816-X.
Commons: Ferlach – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.statistik.at/blickgem/vz2/g20405.pdf
  2. zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 92