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Kupfer

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Kupfer (von lat. cuprum = Kupfer, Metall aus Zypern) ist ein chemisches Element mit dem Symbol Cu und der Ordnungszahl 29. Es ist ein hervorragender Wärme- und Stromleiter. Es gehört zu den Münzmetallen.

Eigenschaften
Nickel - Kupfer - Zink
Cu
Ag  
 
 
Allgemein
Name, Symbol, Ordnungszahl Kupfer, Cu, 29
Serie Übergangsmetalle
Gruppe, Periode, Block 11 , 4, d
Aussehen lachsrosa, metallisch
Massenanteil an der Erdhülle 0,01 %
Atomar
Atommasse 63,536
Atomradius (berechnet) 135 (145) pm
Kovalenter Radius 138 pm
van der Waals-Radius 140 pm
Elektronenkonfiguration [Ar]3d104s1
Elektronen pro Energieniveau 2, 8, 18, 1
Oxidationszustände (Oxide) 2, 1 (leicht basisch)
Normalpotential 0,342 V (Cu2+ + 2e- → Cu)
Elektronegativität 1,9 (Pauling-Skala)
Austrittsarbeit 4,44 eV
1. Ionisierungsenergie 745,5 kJ/mol
2. Ionisierungsenergie 1957,9 kJ/mol
3. Ionisierungsenergie 3555 kJ/mol
4. Ionisierungsenergie 5536 kJ/mol
Physikalisch
Aggregatzustand fest
Modifikationen -
Kristallstruktur kubisch flächenzentriert
Dichte (Mohshärte) 8920 kg/m3 (3,0)
Magnetismus diamagnetisch
Schmelzpunkt 1357,6 K (1084,4 °C)
Siedepunkt 2840 K (2567 °C)
Molares Volumen 7,11 · 10-6 m3/mol
Verdampfungswärme 300,3 kJ/mol
Schmelzwärme 13,05 kJ/mol
Dampfdruck 0,0505 Pa bei 1358 K
Schallgeschwindigkeit 3570 m/s bei 293,15 K
Verschiedenes
Spezifische Wärmekapazität 380 J/(kg · K)
Elektrische Leitfähigkeit 35-58 m/(Ohm mm2)
Wärmeleitfähigkeit 401 W/(m · K)
Isotope
Isotop NH t1/2 ZM ZE MeV ZP
61Cu {syn.} 3,333 h ε 2,237 61Ni
62Cu {syn.} 9,74 min ε 3,948 62Ni
63Cu 69,17 % Cu ist stabil mit 34 Neutronen
64Cu {syn.} 12,7 h ε
β-
1,675
0,579
64Ni
64Zn
65Cu 30,83 % Cu ist stabil mit 36 Neutronen
66Cu {syn.} 5,088 min β- 2,642 66Zn
67Cu {syn.} 61,83 h β- 0,577 67Zn
NMR-Eigenschaften
63Cu 65Cu
Kernspin 3/2 3/2
gamma / rad/T 7,09 · 107 7,596 · 107
Empfindlichkeit 0,0931 0,114
Larmorfrequenz bei B = 4,7 T 53 MHz 56,8 MHz
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt,
gelten die angegebenen Daten bei Normbedingungen.

Der lateinische Name cuprum ist abgeleitet von lat. aes cyprium = Erz von der Insel Zypern.


Verbindungen

Kupfer hat in Verbindungen meistens die Oxidationsstufen +1 oder +2. Es bildet an seiner Oberfläche zuerst ein rotbraunes und danach schwarzes, festes Oxid, das je nach Luftzusammensetzung auch grüne Carbonate, Sulfate und Chloride enthalten kann. Kupferverbindungen sind in der Regel rot (Kupfer(I)-oxid, Cuprit) oder auffallend grün, türkis bis hin zu dunkelblau gefärbt. Kupfer(II)-oxid und -sulfid sind schwarz.

Auch in einigen Supraleitern wie YBCO (YBa2Cu3O7-x) ist Kupfer enthalten.



Biologische Wirkung

Kupfer wirkt in Form seiner Ionen antibakteriell, in größeren Mengen toxisch, weshalb beispielsweise Blumenwasser, das in Kupfergefäßen aufbewahrt wird, nicht so schnell faul wird. Angeblich machten sich schon die alten Ägypter diesen Effekt zunutze. Seine durch saures Wasser gelösten Ionen können beim Menschen schwere Leberschäden hervorrufen. Kupfersulfat (Kupfervitriol) ist ein starkes Brechmittel, und wird deshalb zur Behandlung vieler Vergiftungen eingesetzt (beispielsweise durch weißen Phosphor).

Kupfer ist aber auch Bestandteil des Hämocyanin, das bei vielen Weichtieren und Gliederfüßern als Blutfarbstoff dem Sauerstofftransport dient. Auch bei allen höheren Lebewesen ist Kupfer als Bestandteil vieler Enzyme ein lebensnotwendiges Spurenelement. Der tägliche Bedarf eines erwachsenen Menschen beträgt etwa 2 Milligramm.

Geschichte

Kupfer, Gold und Zinn waren die ersten Metalle welche die Menschheit in ihrer Entwicklung kennen lernte. Da Kupfer leicht zu verarbeiten ist, wurde es bereits von den ältesten bekannten Kulturen vor etwa 10.000 Jahren verwendet. Die Zeit seines weiträumigen Gebrauchs vom 5. Jahrtausend v. Chr. bis zum 3. Jahrtausend v. Chr. wird manchmal auch Kupferzeit genannt.

Später wurde es mit Zinn (und Bleianteilen) zu Bronze legiert. Diese härtere und technisch widerstandsfähigere Legierung wurde zum Namensgeber der Bronzezeit. Die Unterscheidung von Blei gegen Zinn wurde erst mit wachsenden Metallkenntnissen eingeführt, so dass der Begriff Bronze aus heutiger Sicht nur auf die hochkupferhaltigen Zinn-Kupferlegierungen richtig angewendet ist.

Eine weitere goldgelbe Kupfer-Legierung, das Messing war im antiken Griechenland bereits bekannt, wurde durch gemeinsames verarbeiten der jeweiligen Erze erschmolzen, aber erst von den Römern stärker verwendet. In Altkolumbien wurde die Gold-Kupfer-Legierung Tumbaga häufig verwendet.

Die Gewinnung von Kupfer erfolgt in einer Affinerie.

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