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Glauchau

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Wappen Deutschlandkarte
Glauchau
Deutschlandkarte, Position der Stadt Glauchau hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 50° 49′ N, 12° 33′ OKoordinaten: 50° 49′ N, 12° 33′ O
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Zwickau
Höhe: 266 m ü. NHN
Fläche: 51,49 km2
Einwohner: 25.357 (31. Dez. 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 492 Einwohner je km2
Postleitzahl: 08371
Vorwahl: 03763
Gemeindeschlüssel: 14 5 24 080Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Stadtgliederung: Kernstadt, 6 Ortschaften
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
08371 Glauchau
Website: www.Glauchau.de
Oberbürgermeister: Dr. Peter Dresler (parteilos)

Glauchau ist eine Große Kreisstadt im sächsischen Landkreis Zwickau. Im ehemaligen Landkreis Chemnitzer Land war sie Kreisstadt.

Geographie

Geographische Lage

Glauchau liegt an der Zwickauer Mulde, am Rande des Erzgebirgsbeckens, auf einer Höhe von 266 m ü. NN (St. Georgen-Kirche) inmitten des mittelsächsischen Burgenlandes.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Die Stadt umfasst etwa 50 km², wovon 20 km² der Rümpfwald ausmacht. Teile dieses Waldes wurden von der Sowjetarmee als Übungsplatz genutzt. Er ist heute ein Naturschutzgebiet, in dem viele Tiere der Roten Liste leben.

Nachbargemeinden

An Glauchau grenzen die Gemeinden Callenberg, Dennheritz und Mülsen. Des Weiteren ist Glauchau von den Städten Lichtenstein, Meerane, Remse, Sankt Egidien, Zwickau und Waldenburg umgeben.

Stadtgliederung

Glauchau sind sechs Ortschaften zugegliedert:

Geschichte

Im Schutze einer um 1170 vom Geschlecht der Schönburger errichteten Burg entstand Mitte des 13. Jahrhunderts eine planmäßig angelegte Stadt, deren Rat und Bürgermeister für 1479 nachgewiesen werden konnte, sowie die Herrschaft Glauchau. Mit den ansässigen Gerbern, Schneidern, Tuch- und Schuhmachern bildete sich rasch ein reges Wirtschaftsleben heraus. Im Jahr 1542 setzte sich in Glauchau die Reformation durch. Wie fast überall in Sachsen begann auch in Glauchau Mitte des 19. Jahrhunderts die Industrialisierung, weshalb sich die Stadt zu einer Industriestadt in der Textilindustrie entwickelte. Als Zeichen für das Aufblühen der Stadt gilt die Eröffnung der Fernwasserleitung im Jahr 1857, die Errichtung des Elektrizitätswerkes im Jahr 1909 sowie die Eröffnung des durch die hohe Verkehrsdichte notwendig gewordenen Bahnhofs im Jahr 1926. Obwohl in Glauchau die Industrie stark ausgeprägt war und diese die Stadtsilhouette prägte, entwickelte sich im Laufe des 20. Jahrhundert die Stadt hin zu einer „Gartenstadt“ mit prächtigen und gepflegten Villenvierteln.

Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus wurden 1933 in der alten Polizeiwache, dem heutigen Rathaus, politische Gegner der Nazis interniert und misshandelt. Bis 1989 war eine solche Zelle als Gedenkstätte eingerichtet.

Die Doppelschlossanlage befand sich bis zur entschädigungslosen Enteignung im Rahmen der Bodenreform 1945 im Besitz der Adelsfamilie der Grafen und Herren von Schönburg-Glauchau.

Nach der politischen Wende und der Wiedervereinigung etablierte sich Glauchau als eine der drei sächsischen Güterverkehrszentren. Seit 1994 führt Glauchau den Status einer „Großen Kreisstadt“.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

1834 bis 1939

  • 1834 – 6.296
  • 1875 – 21.743
  • 1880 – 21.358
  • 1885 – 21.715
  • 1890 – 23.405
  • 1910 – 25.155
  • 1933 – 31.199
  • 1939 – 33.833

1946 bis 1997

  • 1946 – 34.996 *
  • 1950 – 35.387 **
  • 1960 – 33.635
  • 1971 – 31.828
  • 1981 – 30.029
  • 1984 – 29.343
  • 1995 – 28.128
  • 1997 – 27.935

1998 bis 2005

  • 1998 – 27.769
  • 1999 – 27.592
  • 2000 – 27.285
  • 2001 – 27.047
  • 2002 – 26.786
  • 2003 – 26.633
  • 2004 – 26.323
  • 2005 – 26.044

ab 2006

  • 2006 – 25.760
  • 2007 – 25.357
Datenquelle ab 1998: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen

* 29. Oktober
** 31. August

Gedenkstätten

Politik

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

Bismarckturm Glauchau
  • Doppelschloss-Anlage (Schloss Forderglauchau und Schloss Hinterglauchau, erbaut zwischen 1460 und 1470). Im April 1945 brannte durch Artillerie-Beschuss der westliche Teil des Südtraktes des Schlosses Forderglauchau aus.
  • Barocke Pfarrkirche St. Georgen aus den Jahren 1726 bis 1728, in der auch eine Silbermann-Orgel zu besichtigen (und zu hören) ist.
  • Der Speicher in Niederlungwitz ist ein spätgotischer dreigeschossiger Bau aus dem Jahr 1492.

Regelmäßige Veranstaltungen

In Glauchau findet regelmäßig mit dem Woodstage Festival eine Großveranstaltung statt, die Fans aus ganz Deutschland anzieht.

Am letzten Sonntag im Oktober veranstaltet die TSG Glauchau e.V. den „Glauchauer Herbstlauf“, der mit mehr als 1.000 Teilnehmern zu einer der größten Laufveranstaltungen in Sachsen zählt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Straßenverkehr:

Glauchau ist über die zwei Anschlussstellen Glauchau-Ost und Glauchau-West an die nördliche entlangführende A 4 angebunden. Von Südwesten nach Nordosten wird die Stadt außerdem von der Bundesstraße 175 durchquert. Diese ist zwischen der Unterstadt und dem Anschluss Glauchau-Ost der A 4 vierspurig ausgebaut. Ein weiterer vierspuriger Ausbau nach Zwickau-Mosel zur B 93 ist vorgesehen.

Eisenbahnverkehr:

Bahnhof Glauchau

Die Stadt liegt an der Bahnstrecke Dresden–Werdau einen Teilstück der sogenannten Franken-Sachsen-Magistrale. Im Zweistundentakt verkehrt hier der Franken-Sachsen-Express, welcher von der DB-Regio im Auftrag der DB-Fernverkehr betrieben wird. Zum Einsatz kommen hier dafür Triebwagen der Baureihe 612. Mit dem Hauptbahnhof und dem Haltepunkt Schönbörnchen hat Glauchau zwei Eisenbahnstationen. Außerdem besteht die Möglichkeit mit den Vogtland-Express einmal am Tag nach Berlin & zurück zufahren sowie mit der City-Bahn nach Stollberg/Erzgeb.

Flugverkehr:

Der Leipzig-Altenburg Airport ist der nächstgelegene Flughafen und befindet sich 20 km nördlich von Glauchau.

Ansässige Unternehmen

In Glauchau sind viele Unternehmen der Bereiche Maschinenbau, Fahrzeugbau und Textilindustrie angesiedelt. Die Unternehmen aus dem Bereich Fahrzeugbau nutzen die direkte Nähe zum Volkswagen-Werk in Zwickau-Mosel, welches nur wenige Kilometer vor der Glauchauer Stadtgrenze liegt.

Große ansässige Unternehmen sind z.B:

  • BMG – Baugruppen- und Modulfertigung GmbH
  • Textilwerke Deggendorf – Werk Glauchau
  • Weigl-Gruppe
  • Sachsentrans
  • ROOS GmbH Elektroheizgeräte
  • WEMA Werkzeumaschinenfabrik Glauchau GmbH

Medien

  • In Glauchau erscheint als Tageszeitung die Glauchauer Zeitung, eine Lokalausgabe der in Chemnitz erscheinenden Freien Presse.
  • Jeden Mittwoch und Samstag erscheint das Anzeigenblatt WochenSpiegel in Glauchau.

Bildung

Am 1. Januar 2007 gab es fünf Grundschulen darunter eine europäische Grundschule, zwei Mittelschulen und ein Gymnasium. Außerdem kann an der Berufsakademie studiert werden.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung

Literatur