Immenstadt im Allgäu
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 34′ N, 10° 13′ O keine Zahl: 728–1749 | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Schwaben | |
Landkreis: | Oberallgäu | |
Höhe: | 728–1749 m ü. NHN | |
Fläche: | 81,41 km2 | |
Einwohner: | 14.381 (31. Dez. 2007) | |
Bevölkerungsdichte: | 177 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 87509 | |
Vorwahl: | 08323 | |
Gemeindeschlüssel: | 7 80 124 09 7 80 124Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marienplatz 3–4 87509 Immenstadt i.Allgäu | |
Website: | www.immenstadt.de | |
Bürgermeister: | Armin Schaupp (SPD/GRÜNE/'die Aktiven') |
Immenstadt im Allgäu (amtlich seit 1949: Immenstadt i. Allgäu) ist eine Stadt im schwäbischen Landkreis Oberallgäu.
Nicht zu verwechseln ist Immenstadt im Allgäu mit der ähnlich klingenden Gemeinde Immenstaad am Bodensee in etwa 90 km Entfernung.
Geographie
Lage
Immenstadt liegt im Allgäu im südwestlichen Bayern zwischen Kempten im Norden und Sonthofen im Süd-Südosten. Die Stadt, deren Ortskern auf 728 m Höhe liegt, breitet sich am Ostufer des Großen Alpsees aus. Der Große Alpsee mit seinen 2,4 km² Wasserfläche mit anliegendem Naturschutzgebiet stellt für die umliegende Bevölkerung wie auch für Touristen ein gern genutztes Naherholungsziel dar.
Durch die Stadt fließt, vom Kostanzer Tal aus kommend, den Großen und Kleine Alpsee durchquerend, in west-östlicher Richtung die Konstanzer Ach. Sie mündet außerhalb des Stadtgebietes von Immenstadt in die Iller.
Aus südlicher Richtung kommend (Quellgebiet bei Alpe Gund, unterhalb des Stuiben in 1500 m) durchfließt der sog. Steigbach (teilweise untertunnelt) den Stadtkern in Richtung Norden, um dann, unterhalb des Kalvarienberges, in die Konstanzer Ach zu münden.
Südlich der Stadt ragen die Berge Mittagberg (1451 m ü. NN) und Immenstädter Horn (1490 m) auf.
Immenstadt ist ein Mitglied des Projekts der EU Naturpark Nagelfluhkette.
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Blick auf den großen Alpsee
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Das Immenstädter Horn, Nordseite
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Bergrutsch
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Blick von der Kanzel des Immenstädter Horns auf Immenstadt
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Blick von der Kanzel auf den Kleinen Alpsee und Bühl
Nachbargemeinden
Im Uhrzeigersinn sind (unvollständig) die Nachbargemeinden im Norden beginnend:
Stadtgliederung
Durch die am 1. Januar 1972 in Kraft getretene Gemeindegebietsreform verloren die zwischen 1808 und 1818 gebildeten sogenannten politischen Gemeinden Akams, Bühl, Diepolz, Eckarts, Rauhenzell (1833) und Stein ihre Selbständigkeit und sind seitdem Stadtteile von Immenstadt. Die bisher zu diesen Gemeinden gehörenden Weiler und Einöden werden nunmehr als Ortsteile bezeichnet.
- Akams (Akams, Adelharz, Freibrechts, Göhlenbühl, Luitharz)
- Bühl a. Alpsee (Bühl, Alpseewies, Gschwend, Hintersee, Hochreute, Hub, Ratholz, Reuter, Rieder, Sange, See, Trieblings, Zaumberg)
- Diepolz (Diepolz, Freundpolz, Knottenried, Reute)
- Eckarts (Eckarts, Dietzen, Lachen, Thanners, Werdenstein, Zellers)
- Rauhenzell (Rauhenzell, Egg, Oberau)
- Stein im Allgäu (Stein, Bräunlings, Flecken, Gnadenberg, Obereinhart, Untereinharz, Seifen)
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung
Eine genaue Einwohnerentwicklung für Immenstadt zu erstellen leidet unter ungenügenden und lückenhaften Aufzeichnungen. Die ersten Schätzungen stammen aus dem Jahr 1353 und errechneten für das damalige Ymmendorff ca. 135 Einwohner. Genauere Aufzeichnungen, stammend aus dem Ende des 16. Jahrhunderts, bezifferten die Bevölkerungszahl auf ca. 700 Einwohner. Der Dreißigjährige Krieg und die Pest 1628 forderten ihren Tribut unter den Bürgern. Im Jahr 1638 verzeichnete Immenstadt nur noch 254 Einwohner, ein Verlust gegenüber 1620 von fast 70 Prozent.
Kräftige Wachstumsschübe bescherten der Stadt der Ausbau des Eisenbahnnetzes um 1850 und der Bau der Mechanischen Bindfadenfabrik im Jahre 1855. Bedeutend waren dabei Anwerbungen von Arbeitskräften aus den strukturschwachen Gegenden Deutschlands und des benachbarten Auslands. Ein weiterer Punkt wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges erreicht, als Ausgebombte und Flüchtlinge hier eine neue Heimat fanden. Vor allem die Ansiedlung der an ihrem Heimatstandort Warnsdorf/ Sudetenland ausgewiesenen Kunert-Werke 1946 bescherte Immenstadt ein weiteres und stetiges Wachstum. Im Jahr 1960 wurde zum ersten Mal die Marke von 10.000 Einwohner überschritten.
Ein weiteres Bevölkerungswachstum wurde im Jahr 1972 durch die Gemeindegebietsreform erzielt, durch die Eingemeindung von sechs Nachbarorten wurden Ende 1972 14.105 Einwohner registriert. Der letzte große Sprung ereignete sich durch die Ansiedlung eines Zweigwerkes der Robert-Bosch-GmbH sowie der Intensivierung des Miet- und Eigentumswohnbaus, welcher bis heute das vorrangige Ziel der Stadt darstellt, um bevorzugt junge Familie hier ansässig zu machen.
Jahr | 1900 | 1960 | 1971 | 2005 | 2006 |
Einwohner | 6'190 | 10'121 | 10'555 | 14'321 | 14'328 |
Religiöse Gemeinschaften
In Immenstadt finden sich die folgenden Glaubensgemeinschaften:
- Römisch-katholische Kirche
- Evangelische-Lutherische Kirche
- Neuapostolische Kirche
- Jehovas Zeugen
- Gemeinschaft der Muslime
Geschichte
- Um 1332 erwarben die Grafen von Montfort die Burg Rothenfels und erhoben den erstmals im Jahre 1275 urkundlich als Ymmendorff erwähnten Ort 1360 mit Genehmigung Kaiser Karl IV. zur Stadt. Mit der Stadterhebung war gleichzeitig die Verleihung des Marktrechtes verbunden. Immenstadt ist die älteste Stadt im Landkreis Oberallgäu.
- Immenstadt erlangte durch Salzstapel und Leinwandhandel (1536 erfolgte die Verleihung einer „Kaiserlich gefreiten Leinwandschau“) wirtschaftlichen Wohlstand. Gelegen an der großen Salzstraße von Hall in Tirol an den Bodensee, war Immenstadt Zoll-, Stapel- und Umschlagplatz des „Weißen Goldes“.
- 1567 veräußerten die Montforter die Stadt an die Freiherren zu Königsegg.
- Durch den Dreißigjährigen Krieg (1618–1648) und den Ausbruch der Pest verlor die Stadt fast 70 Prozent ihrer Bevölkerung.
- Den großen Bränden in den Jahren 1625, 1679 und 1756 fielen zahlreiche Gebäude zum Opfer. Die einschneidenste Umgestaltung seines Altstadtbildes erfuhr Immenstadt aber nach den letzten großen Stadtbränden von 1805 und 1844, bei denen fast die Hälfte der Innenstadtbebauung vernichtet wurde.
- Von 1804 bis 1805 gehörte die Stadt zu Österreich. Mit den Verträgen von Brünn (10. bis 16. Dezember 1805) wurde Immenstadt schließlich bayerisch. Die militärische Besetzung der Stadt durch bayerische Truppen erfolgte schon am 28. Dezember 1805, die sogenannte Zivilbesitznahme ist auf den 10. März 1806 zu datieren.
- Ein weiterer Schritt in die neue Zeit war die Eröffnung der Eisenbahnlinie Kempten-Lindau im Jahr 1853. Mit der Erbauung der Mechanischen Bindfadenfabrik 1855 hielt die Industrie in Immenstadt ihren Einzug.
- Eine verheerende Überschwemmung der Innenstadt ereignete sich im Juli 1873, als sich an einem sehr heißen Nachmittag schwere Gewitter mit Wolkenbrüchen und Hagelschlag im Steigbachtal entluden. Die daraufhin folgende Springflut zerstörte in der Innenstadt 10 Gebäude und beschädigte Brücken und Straßen. 11 Menschen verloren dabei ihr Leben.
- 1915, ein Jahr nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs, wurde Immenstadt Garnisonsstadt. Am 15. Juli zogen drei Kompanien des Bayerischen Schneeschuh-Bataillons Nr. 1 ein.
- Am 22. Februar 1945 flog die amerikanische Luftwaffe einen gezielten Angriff auf Immenstadt, um den Eisenbahnverkehr auf längere Zeit zu unterbinden. Bei insgesamt zwei Bombardements innerhalb kurzer Zeit kamen sechs Menschen ums Leben, zerstört waren unter anderem das E-Werk, ein Nebengebäude des Bahnhofs, die Mälzerei der Kaiserbrauerei und weitere, angrenzende Gebäude.
Stadtwappen

Das Wappen von Immenstadt wird in zwei Hälften gespalten. Die linke Hälfte zeigt einen aufrecht stehenden, gebogenen Fisch auf grünem Hintergrund, die rechte Hälfte eine gespaltene grüne Linde auf weißem Hintergrund.
Der Wappenspruch „Immen, Fisch und Linden sind allhier zu finden“ stammt aus dem 18. Jahrhundert. Der Ortsname leitet sich allerdings nicht von Immen (Bienen) ab, sondern von einem Personennamen und bedeutet soviel wie „Dorf des Immo“. Die in der rechten Hälfte dargestellte halbe Linde ist vom Lindauer Stadtwappen übernommen worden, da Immenstadt 1360 das Lindauer Stadtrecht erhielt. Der Fisch, dargestellt in der linken Seite, symbolisiert wohl den damaligen Fischreichtum.
Die offiziellen Stadtfarben von Immenstadt sind grün und weiß.
Politik
Bürgermeister und Stadtrat
Amtliches Endergebnis der Kommunalwahl vom 2. März 2008 [2]
- Bürgermeister
- Erster Bürgermeister: Armin Schaupp (parteilos)
- Zweiter Bürgermeister: Thomas Wurmbäck (CSU)
- Dritter Bürgermeister: Werner Oppold (Bündnis 90/ Die Grünen)
- Stadtrat
Christlich-Soziale Union (CSU) | 35,66 % | −8,86 % | 9 Sitze | −3 |
Wählergemeinschaft die Aktiven (Aktive) | 21,47 % | +6,86 % | 5 Sitze | +2 |
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) | 12,28 % | −2,39 % | 3 Sitze | ±0 |
Bündnis 90/ Die Grünen (Grüne) | 11,78 % | −0,18 % | 3 Sitze | ±0 |
Freie Wähler e. V. (FW) | 9,76 % | −4,85 % | 2 Sitze | −1 |
Wählergemeinschaft Junge Alternative für Immenstadt (JA) | 9,05 % | +9,05 % | 2 Sitze | +2 |
Lillebonne in Frankreich (seit 1960)
Wellington in Großbritannien (seit 1985). [3]
Sehenswürdigkeiten und Tourismus
Gotteshäuser
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Klosterkirche St. Josef in der Westansicht
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Die Stadtpfarrkirche St. Nikolaus
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Ölbergkapelle und Kriegerdenkmal
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Kirche St. Stephan und Loreto-Kapelle in Bühl
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Evangelische Erlöserkirche, Westansicht
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Neuapostolische Kirche
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Kalvarienbergkapelle
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Friedhofskapelle
- Kapuzinerkirche St. Josef: Die Grundsteinlegung der Kapuzinerkirche St. Josef fand im Jahr 1653 statt, nachdem es Hugo Graf zu Königsegg-Rothenfels gelungen war, die Kapuziner 1650 nach Immenstadt zu holen. Die Kirche wurde zur Grablege des hier regierenden Grafenhauses, Reste der einstigen Epitaphien sind im Inneren noch erhalten. 1730 baute der Orden an der Nordseite der Kirche eine Kapelle zu Ehren des Kapuzinermärtyrers Fidelis von Sigmaringen mit darunterliegenden Kapuzinergruft an. 1903 wurde die Westfassade auf Grundlage eines Entwurfs des Münchner Architekten Hans Schurr in eine neubarocke Form gebracht und der Chor nach Osten hin verlängert. Das Klostergebäude, welches zeitgleich zum Kirchenbau entstanden war, wurde im Zuge des Neubaues des Immenstädter Pfarrzentrums 1984 abgebrochen. Vor der Westfassade erinnert eine von Willi Tannheimer stammende Figurengruppe an die von den Kapuzinermönchen früher wöchentliche Verteilung des Klosterbrotes.
- Stadtpfarrkirche St. Nikolaus: Eine erstmalige Erwähnung einer Kirche am heutigen Standort dürfte auf das 12. Jahrhundert fallen. Nach zahlreichen Bränden sowie Aus- und Umbauten über die Jahrhunderte hinweg fand schließlich am 18. Oktober 1707 die Konsekration zu Ehren der Heiligen Nikolaus und Magnus statt. Besonders der Umbau der Stadtpfarrkirche in den Jahren 1907/08 in neubarockem Stil, der die Kirche zum größten Sakralbau des oberen Allgäus gemacht hat, ist durch Baukunst und Malerei bemerkenswert. Die gründliche Innenrenovierung von 1989/ 90 schloss auch die Aufstellung eines neuen Volksaltars mit ein. Die im Jahre 2004 eingeweihte neue Orgel, erbaut von Siegfried Schmid, Knottenried, vollendet das Bemühen der Bürger um ein würdiges Gotteshaus.
- Kloster der Franziskanerinnen St. Maria Stern: 1909/ 10 errichtete das Mutterhaus des Ordens St. Maria Stern aus Augsburg das Gebäude an der Südseite des Kalvarienberges. Dieser Bau beherbergte eine Haushaltsschule und ein Schülerinnenheim. Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen wurden in den Jahren 1926/ 27 und 1934 vollzogen. 1939 wurde das Haus von den Nationalsozialisten beschlagnahmt, die Ordensschwestern kehrten nach Augsburg zurück. 1940 kaufte die Stadt Immenstadt das Gebäude (jetzt mit Oberschule und Landschulheim), veräußerte es jedoch nach Kriegsende 1946 wieder an den Orden zurück. Neben einem Wohngebäude für die Ordensschwestern östlich des Hauptbaus (1967) wurde in den 1990er Jahren auch noch eine neue Turn- und Mehrzweckhalle errichtet.
- Ölbergkapelle: Zur Entstehungszeit der Ölbergkapelle in direkter Nachbarschaft zur Stadtpfarrkirche St. Nikolaus ist nichts überliefert. Die Altarweihe jedoch erhielt die Kapelle 1760. Der Altar steht vor einer mit Grotten und Nischen gegliederten Felslandschaft, in die der leidende Christus mit den schlafenden Jüngern hineingestellt ist. Das ursprüngliche Erscheinungsbild hat die Kapelle 1909 verloren, als der südlich angefügte schmale Vorbau abgebrochen wurde. Teile der ursprünglichen Bemalung kamen bei der Renovierung 1992/93 zum Vorschein.
- Kalvarienbergkapelle: Die Kalvarienbergkapelle fand ihre Anfänge zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Die damalige „Kapelle“ diente zunächst nur als Andachtsstätte und war eine halbkreisförmige Mauer, welche 1858 durch einen Erweiterungsbau aus Holz geschlossen wurde. Die ehemals hölzernen Bildsäulen entlang der Stufen wurden 1848 gegen Bildstöcke aus Stein ersetzt, die Kastanienallee neben den Treppe 1877 gepflanzt. Die Kapelle erhielt 1890 eine Glocke (gestiftet von einem Bürger) im neu errichteten Türmchen und schließlich sind 1926 die vierzehn Stationen, welche seit 1857 Bilder von Caspar Ludwig Weiß enthielten, durch Reliefs in Majolika ersetzt worden.
- Gottesackerkapelle St. Georg: Die von Freiherr zu Königsegg erbaute Kapelle wurde am 15. Dezember 1619 zu Ehren der hl. Jungfrau Marie, der Heiligen Georg, Sebastian und Rochus geweiht. Während der Pestjahre 1628–1635 fanden auf dem damaligen, in der Nähe liegenden Begräbnisplatz verstorbene Immenstädter ihre letzte Ruhestätte. Ab 1805 mussten Verstorbene ausschließlich hier begraben werden. 1802 wurde die Kapelle abgebrochen und von Grund auf neu errichtet. Das Altarbild „Auferstehung Christi“ (1883) und weitere Bilder im Inneren der Kapelle schuf der Immenstädter Maler Ludwig Glötzle.
- Hölzerne Kapelle: Die Hölzerne Kapelle, im Steigbachtal gelegen und über die Oberer resp. Untere Steig zu erreichen, ist in der heutigen Form im 19. Jahrhundert erbaut worden. Der Vorgängerbau wurde erstmalig 1745 erwähnt. Zur Ausstattung gehörten die spätgotischen Figuren der Heiligen Sebastian und Rochus, die sich jetzt in der Stadtpfarrkirche befinden.
- Kirche St. Stephan: Die Kirche St. Stephan in Bühl am Alpsee wurde 1666/67 errichtet. Sie besitzt mit der Salvator- oder Heilig-Grab-Kirche eine kleine Unterkirche.
- Maria-Loreto-Wallfahrtskapelle: Die Maria-Loreto Wallfahrtskapelle, ebenfalls in Bühl am Alpsee, wurde 1666 auf den Grundmauern der alten St.-Stephan-Kirche errichtet. Sie ist der „Casa Santa“, dem angeblichen Geburtshaus Marias in Nazaret, nachempfunden. Bis zu 30.000 Gläubige sollen Ende des 17. Jahrhunderts jährlich hierher gepilgert sein.
- Evangelische Pfarrkirche („Erlöserkirche“): Die Grundsteinlegung zur Evangelischen Pfarrkirche (auch „Erlöserkirche“ genannt) erfolgte 1861, der Bau wurde im August des darauffolgenden Jahres eingeweiht. Schon 1883/85 wurde das Gotteshaus umgebaut, es erfolgte eine Erweiterung desselben. Im Kriegsjahr 1945 erlitt das Kirchengebäude erhebliche Kriegsschäden durch Bombenabwurf, welche bis 1946 wieder beseitigt wurden. Eine bauliche Umgestaltung 1964/65 vergrößerte die Kirche, der Turm erhielt nach einem Umbau vier Zifferblätter und neben der Kirche wurde ein neues Pfarrhaus errichtet. Im Zuge der vorläufig letzten Baumaßnahme 1991/94 wurde ein Gemeindehaus gebaut, zudem entstand ein neuer, süd-nord-orientierter, fast quadratischer Kirchenraum. Im Jahr 1969 erhielt Immenstadt auf Grund der steigenden Zahl der Gemeindemitglieder eine zweite Vikarstelle, welche ihren Sitz in Blaichach hat. Von dort werden Rettenberg, Vorderburg, Wertach und Jungholz (Österreich) versorgt.
- Neuapostolische Kirche: Die Neuapostolische Kirche wurde 1951 am jetzigen Standort in der Liststraße errichtet und 1989/90 umgebaut.
- Jehovas Zeugen: Die Gemeinde der Zeugen Jehovas wurde 1956 in Immenstadt gegründet. 1985 wurde die ehemalige Stadtsäge in der Bachreute erworben, abgebrochen und auf diesem Grundstück 1986 der neue „Königsreichsaal“ als Versammlungsstätte erbaut.
Weitere Bauwerke
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Rathaus
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Schloßgebäude
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Mariensäule
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Bronzefigur Hirtenjunge
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Geißenbrunnen Klosterplatz
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Brunnen im Klostergarten
Das Rathaus (Marienplatz 16) auf der Südseite des Marienplatzes wurde 1640 erbaut, es war aufgrund seines Erkers zunächst wohl ein herrschaftliches Gebäude. 1753 wurde es von der Stadt erworben und zum Rathaus umgebaut. Im 1. Stock fanden von 1753 bis 1820 die bedeutenden Immenstädter Leinwandschauen statt, zu denen Kaiser Karl V. 1536 die Erlaubnis erteilt hatte, während sich im Erdgeschoss die sogenannte Schrannenhalle befand. Bei einer umfassenden Sanierung im Jahre 1866 wurde der Erkertum in neogotischem Stil gestaltet. Nachdem bei einem verheerenden Dachstuhlbrand in der Nacht vom 9. auf den 10. Dezember 1912 dieses Türmchen eingestürzt war, stellte der Kemptener Architekt Leonhard Heydecker das ursprüngliche Barocktürmchen wieder her. 1992 bis 1995 erfolgte ein weiterer Umbau. Im zweiten Stock befindet sich heute der modern gestaltete "Große Sitzungssaal", in dem regelmäßig der Immenstädter Stadtrat tagt.
Die Mariensäule, welche den Mittelpunkt des Marienplatzes darstellt, wurde aus Dankbarkeit für das Erlöschen der Pest, die von 1628 bis 1635 wütete, von Hugo Graf zu Königsegg-Rothenfels gestiftet. Errichtet wurde die Säule allerdings erst 1773 auf Veranlassung von Franz Fidelis Graf zu Königsegg-Rothenfels, dem Enkel des Stifters. Die schon damals geplante Einfassung durch eine Brunnenanlage wurde aufgrund Geldmangels rund 200 Jahre lang immer wieder aufgeschoben, so dass sich die Mariensäule erst seit 1988 über ein achteckiges Brunnenbecken erhebt. Die vier bronzenen Figuren rund um den Brunnen (Hirtenjunge, Zimmermann, Weberin und Strumpfformerin) symbolisieren traditionelle Erwerbszweige der Stadt, geschaffen wurden sie von dem Aachener Künstler Bonifatius Stirnberg.
Das ehemalige gräfliche Amtshaus (Marienplatz 3) an der Ostseite des Marienplatzes wurde 1646/48 durch Hugo Graf zu Königsegg-Rothenfels errichtet. Bis 1804 war es Dienst- und Wohngebäude des Oberamtmanns der Grafschaft Rothenfels. Durch einen holzgedeckten Gang war das Amtshaus im 1. Stock mit der Empore der gegenüberliegenden Stadtpfarrkirche verbunden. Im Zuge der Mediatisierung fiel das Gebäude an das Königreich Bayern, das es 1806 an die vermögende Braumeisterswitwe Antonia Kirchmann veräußerte. Seit 1908 ist das Haus im Besitz der Stadt Immenstadt, seit 1929 dient es als Verwaltungsgebäude und beherbergt heute unter anderem das Büro des Bürgermeisters. Das ehemalige gräfliche Amtshaus steht unter Denkmalschutz.
Das Stadtschloss (Marienplatz 12) wurde 1550 wohl als Amtshaus durch Graf Hugo XVI. von Montfort-Rothenfels erbaut (Jahreszahl über Türsturz im Eingangsbereich) und zwischen 1595 und 1620 durch Georg Freiherr zu Königsegg zum Schloss erweitert. Hierzu mussten einige Bürgerhäuser zerlegt und vor das östliche Stadttor gesetzt werden. Der Südflügel wurde Ende des 17. Jahrhunderts, der Westflügel 1746 errichtet. Noch Anfang der siebziger Jahre präsentierte sich das Stadtschloss mit einem Innenhof, der an allen vier Seiten von Gebäuden umschlossen war. 1973 wurde schließlich der Westflügel abgebrochen. Sehenswert ist vor allem der ehemalige Festsaal mit reizvollen Stuckarbeiten aus der Zeit um 1720. Das Stadtschloss befindet sich heute im Eigentum der Stadt Immenstadt.
Der sogenannte Alte Hof (Marienplatz 13) zählt zu den ältesten Gebäuden Immenstadts, es wurde schon im Gütertauschvertrag von 1360 zwischen Heinrich Graf von Montfort und Ritter Walther von Laubenberg erwähnt. Bis zur Fertigstellung des Stadtschlosses diente es als Stadtwohnung der Herrscherfamilien, nach deren Umzug ins Schloss bürgerte sich die Bezeichnung "Alter Hof" ein. Lange Zeit handelte es sich um das einzige Wohngebäude der Stadt aus Stein. Aus dem Jahre 1805 liegt eine detaillierte Beschreibung des massiven Bauwerks mit vier Stockwerken und mehreren Anbauten vor. Demnach konnte es zwölf beheizbare Zimmer, Nebenzimmer und Kammern, eine Stallung für neun Pferde, eine Remise und gewölbte Keller aufweisen. Eine gepflasterte Einfahrt führte in einen geräumigen Innenhof mit Brunnen.
Das Gebäude Bräuhausstraße 1 war ehemals das gräfliche Brauhaus, das nach dem Brand des Vorgängerbaus 1766 durch Franz Hugo Graf zu Königsegg-Rothenfels mit dem Schanklokal "Zum Löwen" errichtet worden war. 1807 wurde das Haus von Franz Anton Höß ersteigert, 1894 erfolgte die Veräußerung an August Kaiser und 1908 schließlich die Erweiterung zur "Villa Kaiser". Seit dem Umbau 1996/97 wird das Gebäude als Wohn- und Geschäftshaus genutzt.
Der ehemalige gräfliche Marstall (Bräuhausstraße 6) wurde vermtulich im 17. oder 18. Jahrhundert erbaut. Es handelt sich um ein langgestrecktes Gebäude, das früher für die Schlossbewirtschaftung genutzt wurde. Später waren Stall- und Lagerräume der Brauerei Höß bzw. der Kaiserbrauerei untergebracht. Nach einer umfassenden Sanierung (1996) befinden sich heute in dem Bauwerk Wohnungen und Geschäfte. An der Südseite ist in die Wand ein Königsegger Wappenschild eingelassen.
An der Stelle des jetzigen Literaturhauses Allgäu stand früher das ehemalige gräfliche Brauhaus. Es brannte 1765 ab. 1774 errichtete Christian Moriz zu Königsegg-Rothenfels, ein vorübergehend in Immenstadt wohnender Verwandter des regierenden Grafen Franz Fidelis zu Königsegg-Rothenfels, über den noch vorhandenen Bierkellern eine Reitschule. Mit dem Ende der Grafschaft Königsegg-Rothenfels gelangte das Gebäude zunächst in österreichischen, dann in bayerischen Staatsbesitz. 1807 wurde es durch Franz Anton Höß erworben, der es viele Jahre den Immenstädter Laienschauspielern als Theater überließ. Es erfolgte 1895 ein Verkauf an die Familie Kaiser (Kaiserbräu) und wurde 1990 durch die Stadt Immenstadt erworben. In den Jahren 2006–2008 wurde das Gebäude aufwändig saniert, es beherbegt heute die Stadtbücherei.
In der Bahnhofstraße findet man die ehemalige gräfliche Kanzlei (Bahnhofstraße 11), die 1597 und 1660 in den Quellen erwähnt wird. Das ursprüngliche Gebäude brannte 1679 ab. Wenige Jahre später errichtete man direkt am Lindauer Tor (abgebrochen 1806) das Haus neu. Es diente als Zollstätte und beherbergte Diensträume, das herrschaftliche Archiv sowie die Wohnung des Kanzleiverwalters. 1805 gelangte es in bayerischen Staatsbesitz, ein Jahr später wurde es an den Kaufmann Fidel Hagenauer veräußert. Bis 1819 wohnte hier auch Maximilian Graf zu Königsegg-Rothenfels, ein Bruder des letzten regierenden Grafen Franz Fidelis.
Das Hörmannhaus am Klosterplatz wurde 1757 erbaut und 1905 an das Kapuziner-Kloster verschenkt. Das Gebäude diente als Bäckerei. Von 1957 bis 1990 war dort das Heimatmuseum untergebracht. Das Haus wurde 1992 saniert und umgebaut und steht seitdem unter Denkmalschutz. Seit dem Jahr 1993 ist dort die Hörmannhaus-Töpferei untergebracht.
Der Geißenbrunnen am Klosterplatz stellt eine Referenz an die Kuh des kleinen Mannes und an das ehemalige Immenstädter Geißrecht dar. Er wurde 1996 vom Hintersteiner Bildhauer Willi Tannheimer gestaltet.
Die Villa Edelweiß (Adolph-Probst-Str. 6) ist die repräsentative Gründerzeitvilla des Unternehmers und Miteigentümer der ehemaligen Mechanischen Bindfadenfabrik Immenstadt, Edmund Probst. Sie wurde 1882–1884 durch den Augsburger Architekten Jean Keller erbaut. Sie stellt eine der qualitätvollsten Villenbauten des ausgehenden 19. Jahrhunderts im Allgäu dar. Sie wurde Ende der 1980er Jahre von der Stadt erworben und 1988–1992 saniert. Das denkmalgeschützte Gebäude ist heute Sitz der Städtischen Musikschule.
Öffentliche Gartenanlagen
- Der Klostergarten diente von 1655 bis 1980 als Kräuter- und Gemüsegarten für das Kapuzinerkloster St. Joseph. Er wurde in den Jahren 1986–88 zu einer öffentlichen Grünanlage umgestaltet und mit einer Tiefgarage unterbaut. Den zentral gelegenen Brunnen sowie das Entenbrünnlein aus Bronzeguß schuf 1988 der Aachener Künstler Bonifatius Stirnberg.
- Die Hofgartenanlagen sind die letzten Reste des ehemaligen gräflichen Hofgartens, den Georg zu Königsegg-Rothenfels 1590 als Lustgarten anlegen ließ. Der Garten präsentierte sich damals als 6000 qm große, von Mauern umgebene Anlage, in den man durch vier Gittertüren gelangen konnte. Im Zentrum befand sich ein Springbrunnen.
Weitere interessante Sehenswürdigkeiten:
- Burgruine Hugofels und Burgruine Rothenfels
- Burgruine Laubenbergerstein (Laubenberg)
Immenstädter Hausberge
- Mittagberg: Südlich von Immenstadt gelegen, Gipfelhöhe 1.451 m, besteht aus Nagelfluh; östlichster Berg der Nagelfluhkette. Alpen: Alpe Hochried (Sennalpe, 900 m), Mittag-Alpe (1.210 m), Alpe Schwanden (1.240 m), Alpe Oberberg (Sennalpe, 1.305 m).
- Immenstädter Horn: Südwestlich von Immenstadt gelegen, Gipfelhöhe 1.490 m, besteht aus Nagelfluh. Alpen: Alpe Wildegund (1.315 m), Alpe Alp (1.320 m), Alpe Kessel (1.243 m).
- Steineberg: Südöstlich von Immenstadt gelegen, Gipfelhöhe 1.660 m, besteht aus Nagelfluh, mittlerer Gipfel der Route „Mittag-Steineberg-Stuiben“.
- Stuiben: Südöstlich von Immenstadt gelegen, Gipfelhöhe 1.749 m, besteht aus Nagelfluh. Alpen: Alpe Mittelberg (Sennalpe, 1.369 m), Alpe Gund (1.502 m), höchster Immenstädter Hausberg.
- Gschwender Horn: Westlich von Immenstadt gelegen, Gipfelhöhe 1.450 m.
Museen
- Heimatmuseum „Hofmühle“: Die Geschichte der Hofmühle begann 1451, damals erwähnt als „müli ze Ymmenstatt“. Sie lag schon damals am nördlichen Ufer der Aach, dem heutigen Standort der Hofmühle. 1763 abgebrannt, errichtete Franz Hugo Graf von Königsegg an derselben Stelle die heutige große Hofmühle. 1805 ging die Hofmühle in das Eigentumg des Königtums Bayern, ab 1806 in Privatbesitz über. Von der Mühle bezogen die Immenstädter Bäcker das Mehl und die Brauer aus einer bis zu 4 Stunden entfernten Umgebung das Malz. Der Mühlenbetrieb wurde 1898 eingestellt, das Mühlengebäude erwarb 1983 an die Stadt Immenstadt. Nach einer kurz darauf erfolgten grundlegenden Sanierung stellte die Stadt die Räume im Ostteil des Hauses dem Heimatverein Immenstadt für das Museum zur Verfügung, im Westteil ist das Stadtarchiv untergebracht.
- Allgäuer Bergbauernmuseum: Das Allgäuer Bergbauernmuseum, im Ortsteil Diepolz auf 1.037 m gelegen, wurde 2004 fertiggestellt. Es liegt am Fuße des Hauchenbergs.
Kalvarienberg
Direkt von der Altstadt führt eine steile Treppe an einem Südhang zur Kalvarienkapelle, vorbei an vierzehn Bildstöcken. In der Kapelle befindet sich eine mächtige, überlebensgroße Darstellung der Golgotha-Szene. Die Gestalten sind in der dargestellten Szene wild bewegt in barockhafter Manier. Von der Kapelle aus kann man über Almenwiesen und vorbei an alten Eichenbäumen weiter in die Höhe steigen. Von oben bietet sich ein guter Blick auf Immenstadt und die Allgäuer Bergwelt.
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Kreuzigungsszene
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Unter dem Kreuz
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Bildstock
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Blick vom Kalvarienberg auf den Mittag
Regelmäßige Veranstaltungen
- Auf dem Viehmarktplatz findet jährlich am dritten Samstag im September der Viehscheid statt. Es werden ca. 1.000 Rinder nach der Sömmerung von den Alpen ins Tal hinunter abgetrieben (Alpabtrieb) und an ihre Besitzer zurückgegeben. Hervorzuheben ist hierbei, dass Immenstadt die einzige Stadt in der gesamten Bundesrepublik mit einem eigenen, regelmäßigen Viehscheid ist.
- Ansonsten ist der Viehmarktplatz der größte Platz der Stadt Immenstadt und wird für Freiluftveranstaltungen und Märkte genutzt.
- Der Immenstädter Sommer ist eine jährlich stattfindende Veranstaltungsreihe. Konzerte, Kabarett und Open-Air-Kino locken jedes Jahr viele Einheimische und Touristen in die Altstadt. Bekannte Künstler präsentieren sich auf mehreren Bühnen im Kern der Stadt.
- Vom 4. bis zum 6. Dezember wird alljährlich auf dem Marien- und Klosterplatz das Klausentreiben veranstaltet. Auch kommt um diese Zeit der Stadtnikolaus zu Besuch.
- Auf dem Großen Alpsee finden jedes Jahr verschiedene Segel-Regatten statt.
- Auch ambitionierte Breitensportler kommen in der „Sportstadt“ Immenstadt auf ihre Kosten: Der Allgäu-Triathlon lockt jedes Jahr im Juli ca. 1.000 Sportler. Auch bei verschiedene Laufveranstaltungen, wie z. B. dem Lauf um den Großen Alpsee (August), dem Iller-Marathon (Juni) oder dem Nikolauslauf (Dezember) kommen zahlreiche Hobbyathleten zum Zug.
- Dreimal jährlich werden in der Innenstadt Firanten-Märkte abgehalten (Maimarkt (Mai), Michaelimarkt (September) und Gregorimarkt (November)), auf welchen fahrende Händler ihre Waren anbieten.
- Ende Juli wird im Innenstadtbereich das Stadtfest abgehalten. Eineinhalb Tage lang wird dieser Bereich in eine Party-Zone für jung und alt verwandelt.
- Zweimal jährlich laden die Immenstädter Einzelhändler zum Shoppen und Einkaufen zu einem Verkaufsoffenen Sonntag (April) resp. Verkaufsoffenen Feiertag (3. Oktober) ein.
- Auf einem Käse- und Bauernmarkt präsentieren sich zahlreiche Aussteller zu Ende des Sommers auf dem Marienplatz.
- Freunde der Blasmusik kommen bei zahlreichen Standkonzerten der Stadtkapellen Immenstadt (Pavillon in der Hofgartenanlage) und Bühl (Seebühne) in den Sommermonaten auf Ihre Kosten.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straßenverkehr
- Immenstadt ist über die Bundesstraßen 19 und 308 erreichbar. Erstere deckt die Nord-Süd-Richtung zur A 7 ab, letztere verbindet das Oberallgäu mit dem Bodensee (Lindau) und Oberbayern (Berchtesgaden).
- Immenstadt ist ein Etappenziel der Strecken des Bodensee-Königssee-Radweges und des Iller-Radweges.
Schienenverkehr
Der örtliche Bahnhof ist Verkehrsknotenpunkt an den Bahnstrecken KBS 970 und KBS 975 für das gesamte Allgäu mit Anbindung Richtung Lindau, Oberstdorf, Ulm, Augsburg, München und Nürnberg.
Alle zwei Stunden verkehrt von Oberstdorf bzw. Lindau nach München der Arriva-Länderbahn-Express (ALEX – bis 8. Dezember 2007: Allgäu-Express), der aus Eurorunner-Lokomotiven sowie modernisierten Abteil- und Speisewagen gebildet wird.
Bis Anfang der 1990er Jahre war Immenstadt noch Haltepunkt für die EuroCity-Züge München–Zürich.
Eine Besonderheit in Immenstadt ist, dass von Richtung Kempten kommende Züge mit Fahrtziel Oberstdorf hier die Fahrtrichtung wechseln müssen.
Luftverkehr
- Regionalflughäfen finden sich in Friedrichshafen, Augsburg sowie Memmingen
- Internationale Flughäfen sind München, Stuttgart und Zürich (je ca. 170 km entfernt)
Öffentliche Einrichtungen
Bildung und Kultur
Unter städtischer Führung werden vor Ort eine Stadtbibliothek (Bestandteil des Literaturhauses), die Hofgarten-Stadthalle und verschiedene andere Kultureinrichtungen betrieben.
Sport
Die Stadt unterhält das Auwald-Sport-Zentrum mit Dreifachturnhalle, einem Hallenbad und mehreren Freiflächen sowie diverse Turnhallen, welche jeweils an Schulen angegliedert sind.
Schulen
Immenstadt bietet als Schulstadt die nachfolgenden Schul- und Bildungseinrichtungen
- Kindergärten (3 städtische, 2 katholische, 1 Waldorfkindergarten)
- Königsegg-Grundschule
- Grundschule Stein
- Hauptschule Immenstadt
- Mädchenrealschule Maria Stern
- Staatliche Knabenrealschule
- Gymnasium Immenstadt (sprachliches und naturwissenschaflich-technologisches Gymnasium)
- Berufsschule mit Berufsaufbauschule
- Berufsfachschule für Hauswirtschaft und gastgewerbliche Berufe
- Landwirtschafts- und Alpwirtschaftsschule
- Private Wirtschaftsschule Merkur
- Fachschule für Altenpflege
- Musikschule Oberallgäu Süd e. V.
Stiftungen
- Julius-Kunert-Stiftung: 1976 errichtet durch Julius Kunert, zur Förderung von Sportvereinen und -vereinigungen. 1990 erfolgte eine Erweiterung zur Gertraud- und Julius-Kunert-Stiftung zur Förderung von Sport, Schule und Berufsausbildung.
- Kaiser-Sigwart-Stiftung: 1990 errichtet durch Gertrud Sigwart, zur Förderung von kulturellen und sportlichen Anliegen, unmittelbar gemeinnützig und mildtätig sozialen Maßnahmen und zur Unterstützung und Förderung von Umwelt- und Naturschutz.
- Otto-Luitpold-Spies-Sozialstiftung: 1995 errichtet durch Otto Luitpold Spies, zur Förderung gemeinnütziger und mildtätiger sozialer Maßnahmen, zur Unterstützung der Blindenhilfe und des Tierschutzes.
- Dr.-Rudolf-Vogel-Stiftung: 2006 errichtet durch die Stadt Immenstadt, aus den Mitteln der Stiftung wird der Betrieb des Stadtarchivs sichergestellt.
- Gräftlich-Königsegg'sche-Waisenhausstiftung: 1716 errichtet durch den Grafen Albert Eusebius von Königsegg-Rothenfels, Finanzierung des Betriebs des Kinderhorts.
- Gräflich-Rothenfels'sche Spitalstiftung: errichtet vor über 500 Jahren, am 17. März 1495, durch den Brixener Domherrrn Konrad Wenger, einen Vetter des damaligen Immenstädter Stadtamtmanns Wenger, durch Stiftung des Spitals. Das Spital sollte als Pilgerhaus und Altersheim dienen. Das jetzige Altenwohn- und Pflegeheim an der Kemptener Straße ist wesentlicher Bestandteil der ältesten Immenstädter Stiftung.
Vereinsleben
Die Stadt Immenstadt ist geprägt durch ein reges Vereinsleben.
- Es existieren neben der Stadtkapelle Immenstadt fünf Dorfmusikkapellen.
- Neben dem mitgliedsmäßig größten Sportverein der Stadt, dem TV 1860 Immenstadt mit seinen 15 Unterabteilungen, gibt es zahlreiche weitere Vereine, die der großen Zahl der Breitensportler zur Verfügung stehen.
Förderprojekte durch die EU
- Renaturierung des Skigebietes Gschwender Horn: Bedingt durch schneearme Winter entschloß sich die Stadt in den Jahren 1994–98 zur Renaturierung des ehemaligen Skigebietes. Nachuntersuchungen in den Jahren 2003–04 zeigten, daß die angestrebten Projektziele erreicht werden konnten.[4]
- Allgäuer Bergbauernmuseum Diepolz: Das Museum sowie das Projekt Zeitreise und der Wiederaubau von zwei Berghütten auf dem Museumsgelände wurden bezuschußt.[5]
- Bau und Betrieb eines Biomasse-Heizwerkes: Durch den Betrieb einer Hackschnitzelfeuerungsanlage werden ein Hallenbad, ein Schul- und Sportzentrum, ein Kindergarten, eine Grundschule, ein Krankenhaus und 3 Wohnblöcke mit Wärme versorgt. Schwachholz aus dem Stadtwald und dem bäuerlichen Privatwald kann zu wirtschaftlich angemessenen Bedingungen eingesetzt werden.[6]
- Intitiative Alpsee 2000: Projekt zur ganzheitlichen und nachhaltigen Entwicklung der Alpseeregion in deren Lebensbereichen, u.a. im Bereich Fremdenverkehr, Landwirtschaft, Natur- und Landschaftspflege.[7]
Persönlichkeiten
- Norbert Riedel (* 1914; † 1963), Erfinder und Unternehmer, Entwickler des Motorrades „Imme“
- Wilhelm Krause (* 1913; † 2008), Kunstmaler
Söhne und Töchter der Stadt
- Joseph Liebherr (* 1767; † 1840), Professor der Mechanik
- Magnus Jocham (1808–1893), Professor der Theologie
- Johann Georg Grimm (1846–1887), Landschaftsmaler
- Ludwig Glötzle (1847–1929), Kunstmaler
- Alois Schmid (1854–1911), deutscher Politiker und Reichstagsabgeordneter
- Eugen Ludwig Hoess (1866–1955), Kunstmaler und Graphiker
- Fritz Schwaiger (1878–1953), Kunstmaler
- Theo Bechteler (* 1903; † 1993), Bildhauer und Kunstmaler
- Heini Klopfer (1918-1968), Architekt und Skispringer
- Ragni Maria Gschwend (* 1935), Übersetzerin
- Dieter Höss (* 1935), Textautor, Maler und Graphiker
- Klaus Nomi (* 1944; † 1983), Avantgarde-Künstler (Countertenor)
- Gigi Banini (* 1946), Kunstmalerin
- Christian Wagner (* 1959), Filmregisseur und Drehbuchautor
- Thomas Brechenmacher (* 1964), Historiker
- Jörg Steinleitner (* 1971), Schriftsteller
- Karin Ertl (* 1974), Leichtathletin
- Michael Waginger (* 1979), Eishockeyspieler
- Frank Löffler (* 1980), Skispringer
- Dennis Endras (* 1985), Eishockey-Torhüter
Literatur
- Siegbert Eckel, Immenstadt im Wandel. Eine Zeitreise zu Häusern, Gassen und Plätzen im "Städtle", Immenstadt im Allgäu 2007
- Stadt Immenstadt i. Allgäu (Hg.), Heimatbuch der Stadt Immenstadt i. Allgäu 1360 - 1960, Immenstadt 1960
- Rudolf Vogel (Hg.), Immenstadt im Allgäu. Landschaft, Geschichte, Gesellschaft, Wirtschaft, kulturelles und religiöses Leben im Lauf der Jahrhunderte, Immenstadt im Allgäu 1996
Weblinks
- Offizielle Immenstadt Seite
- Wissenswertes zur Stadtsanierung in den Jahren 1978 bis 2002
- Wappen von Immenstadt im Allgäu in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte