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Inn

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Inn
Flussverlauf des Inns

Flussverlauf des Inns

Daten
Lage Schweiz, Österreich, Deutschland
Flusssystem Donau
Quelle Am Malojapass
Quellhöhe 2484 m ü. M.
Mündung In Passau in die DonauKoordinaten: 48° 0′ 0″ N, 13° 0′ 0″ O
48° 0′ 0″ N, 13° 0′ 0″ O
Mündungshöhe 291 m ü. NN
Höhenunterschied 2193 m
Sohlgefälle 4,2 ‰
Länge 517 km
Einzugsgebiet Einzugsgebiet ist keine Zahl
Linke Nebenflüsse Sanna, Mangfall, Attel
Rechte Nebenflüsse Ötztaler Ache, Sill, Ziller, Alz, Salzach
Großstädte Innsbruck
Mittelstädte Rosenheim, Passau
Kleinstädte Landeck, Imst, Hall in Tirol, Schwaz, Rattenberg, Wörgl, Kufstein, Wasserburg, Mühldorf, Töging, Altötting, Neuötting, Simbach, Braunau, Schärding
Schiffbarkeit Nicht Schiffbar, örtlich Fahrgastschifffahrt

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Der Inn (lat. Aenus, rätoroman. En), ist ein rechter, 517 km langer Nebenfluss der Donau in der Schweiz, in Österreich und Deutschland. Der mittlere Abfluss beträgt 730 m³/s an der Mündung bei Passau.
Zeitweilig, jedoch auch im Mittel, führt er hier mehr Wasser als die ihn aufnehmende Donau, was mit seinem Charakter als Gebirgsfluss zusammenhängt.

Flusslauf

Datei:Inn in maloja.jpg
Als Quellbach stürzt der Inn (Sela) vom Lunghinsee in die Engadiner Talung am Malojapass
Der Inn bei Susch im Unterengadin
Der Inn bei Wasserburg

Der Fluss entspringt beim Malojapass im Schweizer Engadin in 2.484 m Höhe nahe dem Lunghinsee. In der Nähe des Ursprungs liegt der wichtigste Wasserscheidepunkt Europas (Nordsee, Schwarzes Meer, Adria).

Im Oberengadin wird der Inn bis zum Zusammenfluss mit der größeren Flaz auch Sela genannt und durchfließt zunächst den Silser-, den Silvaplaner- und den St. Moritzersee. Im Unterengadin durchfließt er mit deutlich stärkerem Gefälle mehrere Schluchten.

Unterhalb der österreichischen Grenze am Engpass von Finstermünz wird sein Tal im Bundesland Tirol Oberinntal genannt und unterhalb der Landeshauptstadt Innsbruck Unterinntal. Zwischen Kufstein und Erl verläuft die deutsch-österreichische Staatsgrenze in Flussmitte. Danach durchquert der Inn die südöstliche Ecke Bayerns und markiert ab der Mündung der Salzach wieder die deutsch/österreichische Grenze. Am unteren Inn befinden sich mehrere große Stauwerke. Hier erstreckt sich über eine Länge von 55 Kilometern das Europareservat Unterer Inn.

Der Inn mündet in der „Dreiflüssestadt“ Passau in die Donau. Noch ein längeres Stück nach dem Zusammenfluss bleiben das grüne Gletscherschmelzwasser des Inn, das blaue Donauwasser und das dunkle Moorwasser der von Norden mündenden Ilz in der Donau unvermischt unterscheidbar. Auffallend ist, wie stark das grüne Wasser des Inn das Wasser der Donau beiseite drängt. Dies hängt mit der zeitweise sehr großen Wassermenge des Inn und den stark unterschiedlichen Tiefen der beiden Gewässer zusammen (Inn: 1,90 Meter / Donau: 6,80 Meter) – „der Inn überströmt die Donau“. Zwar führt der Inn im Jahresmittel auch etwa fünf Prozent mehr Wasser als die Donau, doch rührt dies hauptsächlich von den stärkeren Hochwässern des Inn bei der Schneeschmelze her, während die Wasserführung der Donau deutlich konstanter ist – sie führt die meiste Zeit des Jahres (Oktober bis April) mehr Wasser. Auch wenn also optischer Eindruck und Gesamtwasserführung nahelegen, von der Mündung der Donau in den Inn zu sprechen, ist die Namensgebung „Donau“ für den sich ergebenden Strom zu rechtfertigen – zumal die Donau bis dahin mit 547 km länger ist als der Inn mit 510 km.

Freizeit

Der Inn bietet im Oberlauf vielfältige Möglichkeiten für den Wassersport, vor allem für Wildwasserpaddeln und Rafting, auf den Oberengadiner Seen (Silsersee, Silvaplanersee und St. Moritzersee) auch für Wind- und Kitesurfen.

Entlang der Hochwasserdämme führen auf weiten, zusammenhängenden Strecken Radwege. Entlang des Inn liegen viele Baggerseen, die durch Kiesgewinnung entstanden sind. Örtlich verkehren linienmäßig Personenschiffe. Das Inn-Museum in Rosenheim dokumentiert die Geschichte des Inn und der Innschifffahrt.

Der Inn vom Oberlauf bis zur Mündung

Wichtige Orte am Inn

Nebenflüsse

Kranebitter Innbrücke

Schifffahrt

Schifffahrt auf dem Inn gab es schon zur Zeit der Römer. Im Jahr 1190 gewährte Kaiser Heinrich IV. die Einrichtung einer Salzstapelniederlassung in Mühldorf am Inn. Es folgten weitere Innstädte mit verschiedenen Rechten zum Handel auf dem Inn. Neben dem Salz aus Tirol wurden besonders Eisenerz, Silber, Kupfer, Kalk, Holz, Tuche und Tiroler Wein in Schiffszügen flussabwärts bis Wien geschifft. Bei der Rückfahrt transportierte man besonders Weizen, Fleisch, Fett und österreichischen Wein. Dabei zog unter Führung des Stangenreiters auf dem Treidlweg ein Pferdevorspann die Schiffe. Wasserburg am Inn war die bedeutendste Stadt der Innschifferei. Dort und in den anderen Städten brachten es die Schiffsmeisterfamilien zu erheblichem Wohlstand.

Mit der Eröffnung der Unterinntalbahn von Kufstein nach Innsbruck im Jahre 1858 kam das jähe Ende für die Innschifffahrt. Mit dem Bau von Staustufen mit Wasserkraftwerken, die nicht über Schleusen verfügen, wurde eine durchgehende Schifffahrt unmöglich. Nur örtlich, beispielsweise in Passau oder zwischen Kufstein und Oberaudorf/Niederndorf, findet auf dem Inn noch Fahrgastschifffahrt statt.

Der Brückenzoll

Da es am Inn früher nur wenige Brücken gab, verlangte man seit dem Mittelalter für Bau und Erhalt Brückenzoll, meist von Fuhrwerken, etwa in Zams.

Blick auf das Inntal. In der rechten Hälfte des Bildes der Zugang zum Zillertal.


Elektrizitätswerke

Am Oberlauf des Inns vom Schweizer Gebiet bis ins österreichische Landeck in Tirol befinden sich mehrere Wasserkraftwerke. Staustufen im Unterlauf ab Kufstein dienen sowohl der Energiegewinnung als auch dem Hochwasserschutz. Da diese Kraftwerke nicht über Schleusen verfügen, wird die Schiffbarkeit des Inns durch diese Kraftwerke stark eingeschränkt.

km Ort Nennleistung
in MW
erbaut Betreiber Bemerkung
5 Passau 86 1962 Grenzkraftwerke GmbH -
19 Schärding 96 1961 Grenzkraftwerke GmbH -
35 Egglfing 80,7 1944 E.ON Wasserkraft GmbH -
48 Ering 72,9 1942 E.ON Wasserkraft GmbH -
61 Simbach 100 1953 Grenzkraftwerke GmbH -
75 Stammham 23,2 1955 E.ON Wasserkraft GmbH -
83 Perach 19,4 1977 E.ON Wasserkraft GmbH -
91 Neuötting 26,1 1951 E.ON Wasserkraft GmbH -
100 Töging 85,3 1924 E.ON Wasserkraft GmbH am Innkanal
~119 Jettenbach 1 0,4 1994 E.ON Wasserkraft GmbH
~119 Jettenbach 2 5,0 1994 E.ON Wasserkraft GmbH
137 Gars am Inn 25 1938 E.ON Wasserkraft GmbH -
147 Teufelsbruck bei Soyen 25 1938 E.ON Wasserkraft GmbH -
160 Wasserburg 24,1 1938 E.ON Wasserkraft GmbH -
173 Feldkirchen 38,2 1970 E.ON Wasserkraft GmbH -
187 Rosenheim 35,1 1960 E.ON Wasserkraft GmbH -
198 Nußdorf 47,9 1982 E.ON Wasserkraft GmbH 53% -
211 Oberaudorf/Niederndorf 59 1992 Grenzkraftwerke GmbH -
~220 Langkampfen/Kufstein 31 1998 TIWAG -
~231 Kirchbichl 23 1941 TIWAG Ausleitkraftwerk
~341 Imst 89 1956 TIWAG Ausleitkraftwerk
~425 Scuol 288 1970/1994 Engadiner Kraftwerke AG Ausleitkraftwerk
~466 S-chanf/Ova-Spin 50 1970 Engadiner Kraftwerke AG Ausleitkraftwerk
~486 St. Moritz 4,36 1932 E-Werke St. Moritz -
Wiktionary: Inn – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Inn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Hall und die Innschifferei
  • A. Stancik, H.Schiller, O.Behr et al.: Hydrology of the River Danube / Hydrologie der Donau. Gemeinsames Forschungsprojekt der Donauländer und der IHD, 272 p., Verlag Priroda, Bratislava 1988.