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Francisco Macías Nguema

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Francisco Macías Nguema (*1924, † 29. September 1979) war der erste Präsident von Äquatorialguinea. Er gilt neben Jean-Bédel Bokassa und Idi Amin als einer der grausamsten Diktatoren der afrikanischen Geschichte.

Er begann seine politische Karriere in der spanischen Kolonialverwaltung und schwang sich nach der Unabhängigkeit des Landes 1968 mit der Billigung Spaniens zum Präsidenten auf. Er gründete sodann die vorgeblich marxistische Einheitspartei "Partido Unico Nacional", erklärte das Land 1973 zur Volksrepublik und sich selbst zum Präsidenten auf Lebenszeit. In einem ersten Anflug von Größenwahn benannte er die Hauptinsel des Landes, Fernando Póo (heute Bioko), in "Macías Nguema Byogo" um. Er begann zudem eine 'Afrikanisierungskampagne' nach dem Vorbild Mobutus: die Hauptstadt Santa Isabel hieß fortan Malabo, und 1976 änderte er seinen eigenen Namen (und somit den von Bioko) in "Masie Nguema Biyogo Ñegue Ndong".

Unter seiner zwölfjährigen Herrschaft verwandelte er Äquatorialguinea in einen brutalen Polizeistaat, in dem jegliche Menschenrechte mißachtet wurden. Als strategischer Verbündeter in Afrika genoß er jedoch lange die Unterstützung der Sowjetunion.

Er besetzte alle Schlüsselpositionen in Militär und Wirtschaft mit Angehörigen seines Familienclans und plünderte so das ohnehin bettelarme Land aus. Als Äquatorialguinea 1976 endgültig bankrott war, verpflichtete er die gesamte Bevölkerung des Landes per Gesetz zu 15 Jahren Zwangsarbeit. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung floh daraufhin in die Nachbarländer, darunter auch Nguemas Ehefrau.

Am 5. August 1979 wird Nguema schließlich von seinem Neffen, dem General Teodoro Obiang Nguema Mbasogo, gestürzt und am 29. September hingerichtet.