Teletext
Unter Teletext (auch: Videotext) versteht man Textdaten, die in der Austastlücke des Fernsehsignals eines Fernsehsenders übertragen werden.
Die Textdaten sind seitenweise organisiert und bieten Platz für 24 Zeilen zu je 40 Zeichen Text (21 Zeilen sind frei editierbar, die anderen für Kopf- und Fußzeilen reserviert). Dies entspricht dem Stand der Technik zur Zeit der Einführung des Videotexts. Der Hintergrund kann üblicherweise zwischen deckend (zur besseren Lesbarkeit) und transparent (zur Verfolgung des Programms) umgeschaltet werden.
Die einzelnen Seiten oder Tafeln werden über einen dreistelligen Code angesprochen. Der Code kann auch Buchstaben enthalten. Frei zugängliche Tafeln haben jedoch eine rein numerische Kennung aus dem Bereich 100 - 899.
Es gibt mit Teletext verwandte Dienste, z. B. VPS, EPG (die Programminformation bei digitalen Fernsehkanälen), verschlüsselte Teletextdienste (z. B. Börsendaten), die nur mit PCs ausgewertet werden können, Datendienste für den PC. Teilweise sind diese identisch dem Teletext, benutzen aber andere Seitennummern (<100, >=900, Pseudocodes A-F).
Die Seiten werden nacheinander in einer Endlosschleife übertragen; da in jede einzelne Abtastlücke nur wenige Daten passen, dauert es daher nach der Wahl einer Seite eine Zeitlang, bis diese wieder "vorbeikommt". Das Ergebnis wird im Empfänger gespeichert, damit es in Ruhe betrachtet werden kann. Bessere Fernsehgeräte haben heute oft Speicher, in denen viele (typ. 100-200) oder alle Seiten oder teilweise sogar Unterseiten gleichzeitig gespeichert werden können. Somit stehen diese dann bei Anwahl sofort zur Verfügung. Nur nach einem Senderwechsel dauert es immer noch einige Zeit (1 bis 2 Minuten), bis die Seiten des neuen Senders gespeichert sind.
Um die Wartezeiten zu vermeiden, die insbesondere bei selten übertragenen oder gar nicht vorhandenen Seiten auftreten, können viele Teletext-Angebote auch über das Internet abgerufen werden (siehe unten). Hierbei werden die Verweise auf andere Seiten (manchmal auch einfach alle Kombinationen aus drei Ziffern) in Hyperlinks auf die entsprechende Seite umgewandelt.
Seite 100 ist die Startseite. Seite 195, 199 oder 899 enthält meistens ein Testbild.
Bei den Vollprogrammen (ARD, ZDF, RTL, SAT.1, PRO7) ergibt sich folgende Aufteilung der Inhalte:
- Seite 110 ff. Nachrichten
- Seite 200 ff. Sport
- Seite 300 ff. TV-Programm
- Seite 500 ff. Service
Die Seiten, die aus drei gleichen Ziffern bestehen (111 etc.), enthalten meistens aktuelle Nachrichten, Ergebnisse oder Ticker. Der Name der aktuellen Sendung wird meist auf Seite 333 angezeigt. Bei einigen Sendungen gibt es den Untertitel auf Seite 149, 150, 777 oder 888.
Seiten können aus mehreren Unterseiten bestehen, die nacheinander übertragen und angezeigt werden. Solche Seiten erkennt man an Markierungen wie 1/2 (erste von zwei Unterseiten).
Inhalt des Videotextes sind meist programmbezogene Zusatzinformationen, das Fernsehprogramm oder Nachrichten. Bei vielen Privatsendern überwiegt allerdings die Werbung, zum Großteil für kostenpflichtige Telefon- oder Faxdienste, oft aus dem pornographischen Bereich.
Der frühere gemeinsame Teletext von ARD und ZDF, der 1980 eingeführt wurde, trug den Namen Videotext, um Verwechslungen mit dem damaligen Teletex (Telex-Dienst) zu vermeiden. Daher werden in Deutschland umgangssprachlich alle Teletextangebote nach wie vor als Videotext bezeichnet.
In Frankreich wurde ein abweichender Standard für Teletext mit der Bezeichnung Antiope verwendet.
siehe auch: Ceefax
Weblinks
- Teletext der ARD
- Teletext des ZDF
- Teletext des WDR
- Teletext von RTL
- Teletext von ProSieben
- Teletext von Sat.1
- Teletext von Kabel1
- Teletext von N24
- Teletext von VOX
- Teletext des Österreichischen Rundfunks ORF
- Teletext des Schweizer Fernsehens SF
- Neues Design für die Teletexte der ARD und des RBB
- Weltweites Verzeichnis im Internet abrufbarer Teletextangebote
- das "European Telecommunications Standards Institute" ist verantwortlich für die Spezifikation des Teletextes