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3,4-Methylendioxyamphetamin

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MDA steht für die chemische Substanz 3,4-Methylendioxyamphetamin. MDA gehört zur Gruppe der Phenylethylamine und ist sehr ähnlich dem Ecstasy (MDMA). MDA ist eine halluzinogene Droge und in vielen Ländern verboten.

Strukturformel
Allgemeines
Name 3,4-Methylendioxyamphetamin
Summenformel C10H13NO2
Andere Namen MDA
Kurzbeschreibung Halluzinogenes Amphetaminderivat
CAS-Nummer 4764-17-4
(für die Enantiomere existieren weitere CAS-Nummern)
Sicherheitshinweise
R- und S-Sätze
Handhabung
Lagerung
MAK ml/m3
LD50 (Ratte)
LD50 (Kaninchen)
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand fest, Kristallin
Farbe weiß
Dichte g/cm³
Molmasse 179,22 g/mol
Schmelzpunkt 187-188 °C
Siedepunkt °C
Dampfdruck hPa (x °C)
Weitere Eigenschaften
Löslichkeit g/l ( ) (bei °C)
Gut löslich in DMSO
Schlecht löslich in
Unlöslich in
Kristall
Kristallstruktur
Thermodynamik
ΔfH0g kJ/mol
ΔfH0l kJ/mol
ΔfH0s kJ/mol
S0g, 1 bar J/(mol · K)
S0l, 1 bar J/(mol · K)
S0s J/(mol · K)
Analytik
Klassische Verfahren
Mehrere kommerzielle Verfahren erhältlich

SI-Einheiten wurden wo möglich verwendet. Wenn nicht anders vermerkt wurden Normbedingungen benutzt.

Historische Informationen

MDA war während der späten 60er in der Hippieszene als so genannte hug drug (Knuddeldroge) weit verbreitet. Anspielend darauf wurde es als Mellow Drug of America bezeichnet. MDA wurde bis zu seinem Verbot in den 80ern gerne in der Psychotherapie eingesetzt, da sich die Patienten dem Therapeuten öffnen und sich zudem selbst Einblick in die eigene Psyche erlauben.

Synthese

Die Herstellung geschieht üblicherweise über den Grundstoff Piperonal. In PIHKAL #100 wird die Herstellung über das Nitropropen (Piperonal + Nitroethan) und die Reduktion mit LAH beschrieben.

Chemische und physiologische Eigenschaften

Es existieren zwei Enantiomere. MDA hat eine empathogene und entaktogene Wirkung und im Gegensatz zu MDMA eine leichte halluzinogene Wirkung. MDA blockiert die Aufnahme von Catecholamin-Neurotransmittern. Es verbessert die Kommunikationsfähigkeit und Fühlfähigkeit. Oftmals neigen unter MDA-Einfluß stehende Personen zum Philosophieren, weisen ein gesteigertes Redebedürfnis auf und erleben ein gesteigertes Icherleben. Vereinzelt kann es auch zu visuellen Halluzinationen kommen.

Die wirksame Dosierung liegt im Bereich von 80 bis 160 mg, die Wirkdauer liegt im Bereich von vier bis sechs Stunden.

Zusätzliche Informationen

MDA kann ein Bestandteil von Ecstasytabletten sein, bei denen die eigentliche Wirkstoffzusammensetzung meist nur dem Hersteller bekannt ist.

Gefahren

Die Gefahren des Langzeitkonsums von MDA sind ebenso wie die von MDMA nicht endgültig geklärt. Es besteht der Verdacht von dauerhaften Schädigungen des Zentralen Nervensystems. Es existieren noch keine Langzeitstudien, mögliche langandauernde Schädigungen werden vor allem bei den Neuronen im Cerebralen Kortex, Hippocampus, Striatum, Hypothalamus und im Mittelhirn vermutet.

Siehe auch: Chemikalienliste, Amphetamin, Drogen