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Garamanten

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Die Garamanten sind ein im Fessan ansässiges antikes Volk der Berber. Sie besiedelten spätestens seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. das Innere Libyens im heutigen Fessan um den Hauptort Garama (Djerma nördlich von Murzuk). Durch die Pferdezucht und die Nutzung von Streitwagen konnten sie die umliegenden Völker unterwerfen. Von den Garamanten existieren auch Felszeichnungen in der Sahara.

Im 1. Jahrhundert v. Chr. kam es zu Kämpfen mit den Römern, welche unter Prokonsul Cornelius Balbus in die Sahara vordrangen und die Hauptstadt Garama zerstörten (20-19 v. Chr.). Zwar kam es in der Folgzeit weiter zu vereinzelten Kämpfen, doch wurde die militärische Überlegenheit der Römer am Ende des 1. Jahrhunderts anerkannt. Auch wenn die Nachrichten mit dem Niedergang des Römischen Reichs nachlassen, scheint das Reich der Garamanten noch bis ins 7. Jahrhundert existiert zu haben. Es fiel erst den Vorstößen der muslimischen Araber in den Fessan zum Opfer.

Die Garamanten beherrschten den frühen Transsaharahandel zwischen der Mittelmeerküste Libyens und dem Tschadsee. Gehandelt wurden vor allem Sklaven, Elfenbein und Häute gegen Luxuswaren. Herodot berichtet von der Reise einiger Berber vom Stamm der Nasomonen von der Cyrenaika durch die Sahara bis ins Land der Schwarzen (wohl in die Gebiete des Niger).

Nachfahren der Garamanten sollen die Tuareg der zentralen Sahara sein.

Literatur

  • Libyen, J. Willeitner, Dumont Kunst Reiseführer, 2001