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Narkolepsie

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Narkolepsie bezeichnet eine Erkrankung, die sich bevorzugt durch imperativen Schlafdrang auszeichnet. Dieser ist die erste von vier Säulen der sog. Narkoleptischen Tetrade. Der Schlafzwang besteht zum einen in einer ganztägig erhöhten Schläfrigkeit, die phasenweise unwiderstehlich werden kann. Es gibt auch Fälle von ausgelöstem Schlafzwang in bestimmten Situationen.

Ähnlich ausgelöst, meist durch starke Emotionen oder Schreck, sind Kataplexien, die zweite der vier narkoleptischen Symptomatiken. Es handelt sich dabei um vorübergehende Muskelerschlaffungen bei wachem Bewußtsein. Der Patient fällt z.B. in sich zusammen oder kann Dinge für einige Sekunden nicht mit der Hand festhalten.

Der dritte Symptomkreis besteht in einem abnormen Schlafrhythmus (z.B. 4 Stunden wach, 4 Stunden Schlaf,usw. tags und nachts), sowie in verschobenen REM-Phasen (Traumschlaf-Phasen), die untypisch dem traumlosen Schlaf voraus gehen. Dadurch können beim Einschlafen Wach- und Traumvorstellungen vermischt werden und zu sog. hypnagogen (dem Schlaf vorausgehenden) Haluzinationen führen.

Der vierte Symptomkreis sind Schlaflähmungen. Im Traumschlaf und beim Aufwachen unterliegt die Muskulatur der tiefschlaftypischen Kontrollosigkeit. Willentliches Aufwachen und Aufstehen ist dadurch extrem erschwert.

Der eigentliche Grund für Narkolepsie ist unbekannt, Untersuchungen lassen die Hypothese immer wahrscheinlicher werden, dass Zentren im Gehirn beteiligt sind, die für die Steuerung des Wach-Schlaf-Rhythmus zuständig sind (Hypothalamus, Suprachiasmatischer Nucleus).

Außerdem ist eine erbliche Komponente wahrscheinlich, da etwa 95% aller Narkoleptiker einen Blutfaktor aufweisen, den in der übrigen Bevölkerung nur etwa 25% aller Menschen haben.

Narkolepsie ist bis heute nicht heilbar, kann aber durch Medikamente teilweise gemildert werden. In ihrer Ausprägung zwischen den verschiedenen Symptomen unterliegt die Narkolepsie großen individuellen Schwankungen.

Geistige Störungen sind nicht mit Narkolepsie verbunden. Narkoleptiker werden häufig als Schlafmützen und Faulpelze angefeindet. Eine sachliche Information des sozialen Umfeldes über das Handicap ist deshalb dringend geboten. Hilfe bieten die unten gelinkten Narkolepsie-Gesellschaften mit ihren Selbsthilfegruppen.

Siehe auch

Chronobiologie, Ultradiane Rhythmik