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Robert Sauer

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Robert Max Friedrich Sauer (* 16. September 1898 in Pommersfelden; † 22. August 1970 in München) war ein deutscher angewandter Mathematiker.

Leben

Sauer war der Sohn eines Lehrers, machte in Bamberg sein Abitur und studierte nach dem Wehrdienst im 1. Weltkrieg als Unteroffizier bei der Artillerie ab 1919 an der TH München Mathematik und Physik. 1921 legte er sein Lehramtsexamen ab und war dann bis 1923 in der Lehrerlaufbahn (u.a. an der Lateinschule in Amorbach), bevor er Assistent an der TH München bei Sebastian Finsterwalder wurde. 1925 promovierte er dort mit Auszeichnung (Über eine Raumeinteilung, erzeugt durch ein Ebenensystem von der Art, dass je vier Ebe­nen durch einen Punkt gehen), habilitierte sich 1926 und war dort dann Dozent für Darstellende Geometrie. 1932 wurde er außerordentlicher Professor und 1937 ordentlicher Professor für angewandte Mathematik und Darstellende Geometrie an der TH Aachen.

Während des Zweiten Weltkriegs arbeitet er über Ballistik und Überschall-Gasdynamik (von der Raketenforschung in Peenemünde hielt er sich allerdings fern), wobei er auch Analogrechner für die Lösung der dabei vorkommenden Differentialgleichungen (das rotationssymmetrische Umströmungsproblem ließ sich auf gewöhnliche Differentialgleichungen reduzieren) konstruiert. 1944 wurde er Professor an der Karlsruhe, aber von den US-amerikanischen Besatzern amtsenthoben. Er arbeitete dann für die Franzosen in der ballistischen Forschung in Weil am Rhein und St. Louis im Elsaß. 1948 wurde er - insbesondere auf Betreiben seines Freundes Josef Lense - Professor an der TH München und Direktor des Mathematischen Instituts. 1954 bis 1956 war er Rektor der TH München und danach zweimal Prorektor. In München baut er früh eine mathematische Arbeitsgruppe für die neu gebaute elektronische Rechenanlage PERM auf und befaßt sich neben der Ingenieurausbildung weiter mit Gasdynamik.

1950 wurde er Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und war 1965 bis 1970 deren Präsident. 1962 wird er in den bayerischen Senat gewählt. Zu seinen Ehren wurde der Robert-Sauer-Preis von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gestiftet.

Schriften

  • Ingenieurmathematik, 2 Bände, Springer 1961, 1968
  • mit Istvan Szabo (Hrsg.): Die mathematischen Hilfsmittel des Ingenieurs, 3 Bände (darin von Sauer Artikel Geometrie), Springer, Grundlehren der mathematischen Wissenschaften, 1968

Literatur

Quelle

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