Messe im Römischen Ritus von 1970
Als Tridentinische Messe wird der katholische Messritus bezeichnet, wie er bis zur Liturgiereform nach dem 2. Vatikanischen Konzil gültig war. Der Tridentinische Ritus ist in Teilen bis ins Altertum nachweisbar, insbesondere der zentrale Teil, der so genannte Canon. Die Tridentinische Messe wurde seit den ersten Anfängen des Christentums kontinuierlich weiterentwickelt. Die vorerst letzte Änderung erfuhr die Messe 1962.
Das Messbuch der Tridentinischen Messe wird als Missale Romanum bezeichnet.
Die Bezeichnung "tridentinisch" leitet sich ab von dem Konzil in Trient, in der der damals bereits bestehende Ritus als verbindlich festgelegt wurde. Um protestantische Einflüsse fernzuhalten sah man die Notwendigkeit, den katholischen Ritus eindeutig zu definieren und festzulegen. Es wurden alle Messformen erlaubt, die bereits damals ein bestimmtes Alter hatten - neben dem Tridentinischen Ritus noch einige andere Riten, auch nicht lateinische. Laut der Konstitution Quo primum tempore von Papst Pius V. vom 14.7.1570 wurden dazu die ältesten damals verfügbaren Handschriften und Messbücher herangezogen, um Verfälschungen weitgehend auszuschließen und eine möglichst originalgetreue Fassung aus der Zeit der ersten Jahrhunderte zu gewinnen. Trotzdem wurde die Liturgie den Erfordernissen der Zeit angepasst, beispielsweise neue Feste in den Jahreskreis eingebunden und entsprechende Messformulare geschaffen.
Die Tridentinische Messe wurde 1975 im Rahmen der nachkonziliaren Liturgiereform weitgehend durch die neue Messe ersetzt.