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Malta

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Flagge Maltas

(Details) (Details)
Amtssprachen Maltesisch, Englisch
Hauptstadt Valletta
Staatsform Republik
Staatsoberhaupt Edward Fenech Adami
Regierungschef Lawrence Gonzi
Fläche 316 km²
Einwohnerzahl 396.851 (Stand Juli 2004)
Bevölkerungsdichte 1255 Einwohner pro km²
Währung Maltesische Lira
Währungssymbol £, ISO-4217-Code: MTL
Zeitzone UTC+1
Nationalhymne L-Innu Malti ("Schütze es, o Herr")
Kfz-Kennzeichen M
Internet-TLD .mt
Vorwahl +356
Lage von Malta in Europa
Lage von Malta in Europa
Karte Maltas
Satellitenbild Malta mit Gozo und Comino

Die Republik Malta (maltesisch: Repubblika ta' Malta, englisch: Republic of Malta) ist der kleinste europäische Inselstaat. Er liegt im Mittelmeer, etwa 90 km südlich von Sizilien. Der maltesische Staat verteilt sich auf die drei bewohnten Inseln Malta (etwa 246 km²), Gozo (etwa 67 km²) und Comino (maltesisch Kemmuna, etwa 3 km²), sowie auf die unbewohnten Inseln Cominotto (Kemmunett), Filfla (Filfola) und St. Pauls Island. Die Hauptinsel Malta ist in fünf Bezirke gegliedert, Gozo und Comino bilden zusammen einen sechsten.

Malta wurde am 21. September 1964 von Großbritannien unabhängig.


Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Maltas

Auf den Inseln der Republik Malta finden sich Spuren einer beeindruckenden Jahrtausende alten Geschichte. Sie reichen von den ersten monumentalen steinzeitlichen Tempelanlagen über römische Aquädukte bis zu den beeindruckenden Wehranlagen des Malteserordens. Malta stand unter dem Einfluss vieler Kulturen. Nachdem der Orden des heiligen Johannes zu Jerusalem zu Rhodos und zu Malta ( früher auch als Hospitallier bezeichnet ) die Insel nutzbar gemacht und erfolgreich gegen osmanische Angriffe verteidigt hatte, musste er kampflos französischen Revolutionstruppen weichen. Die Briten führten die Inseln nach dem Sieg über Napoleon als Koloniegebiet und prägten so die Kultur des heutigen Malta maßgeblich. Zuletzt spielte Malta im 2. Weltkrieg eine bedeutende Rolle, als es zu heftigen Kämpfen um den strategisch wichtigen Hafen kam, von dem aus der Nachschub des deutschen Nordafrikakorps empfindlich gestört wurde.

Politik

Wahlen

Die Wähler der kleinen Mittelmeerinseln zeigt eine Gespaltenheit wie sonst kein Staat. Dadurch ist es auf Malta fast üblich, dass Wahlen nur knapp gewonnen werden. Der Präsident Edward Fenech Adami hoffte auf etwa 60 Prozent Zustimmung für das EU-Referendum und sah dies als eine große Mehrheit an.

Die Parteizugehörigkeit wird auf Malta von Generation zu Generation fast schon vererbt.

Am 12. April 2003 fanden in Malta Parlamentswahlen statt. Dem Trend aus dem Referendum folgend, wählten die Malteser mit 51,79 Prozent die Nationalkonservativen und mit 47,51 Prozent die Arbeiterpartei. Die dritte Partei, Alternattiva Demokratika erhielt mit 0,68 Prozent der Stimmen keinen Sitz im Parlament.

EU-Erweiterung

Nach der Wahlniederlage der Nationalkonservativen 1996 wurde die EU-Aufnahme von seiten Maltas um zwei Jahre verschoben. Malta wurde nach der Entscheidung auf dem EU-Gipfeltreffen am 13. Dezember 2002 in Kopenhagen im Zuge der Osterweiterung zum 1. Mai 2004 mit acht mittel- und osteuropäischen Staaten sowie Zypern in die Europäische Union aufgenommen.

Doch vor der Aufnahme führten die Malteser am 8. März 2003 ein Referendum durch. Für einen Beitritt zur EU waren die Nationalkonservativen (PN) während die Sozialisten (MLP) und Gewerkschaften Werbung dagegen machten. Die Wahlbeteiligung bei den 390.000 Maltesern lag bei 91 Prozent die Zustimmung bei 53,65 Prozent und somit leicht über den Erwartungen. Malta hat damit Luxemburg als kleinstes EU-Land abgelöst.

Commonwealth

Durch Maltas Mitgliedschaft im Commonwealth of Nations, dem Staatenbund ehemaliger (zumeist) britischer Kolonien, haben Malteser in manchen dieser Länder, was Einreise- und Aufenthaltsbestimmungen anbelangt, einen privilegierteren Status als andere EU-Bürger

Verwaltungsgliederung

Seit 1993 ist Malta in 68 lokale Verwaltungseinheiten eingeteilt:

Insel Malta Gozo

Lage

Die Inseln, die den Staat Malta bilden, liegen im Mittelmeer zwischen Libyen (360 km) und Sizilien (90 km) am östlichen Ende der Straße von Sizilien. Die drei größten Inseln - Malta, Gozo und Comino - sind bewohnt.

Klima

Die Inseln sind Reste einer alten Landverbindung zwischen Afrika und Europa. Das Klima ist subtropisch (Mittelmeerklima) mit monatlichen Durchschnittstemperaturen zwischen 12 und 26°C sowie einer Jahresdurchschnittstemperatur von etwa 19°C. Die jährliche Niederschlagssumme beträgt etwas mehr als 500 mm; davon fällt mehr als die Hälfte in den drei Monaten von November bis Januar.

Wirtschaft

Hauptartikel: Wirtschaft Maltas

Maltas Wirtschaft gestaltet sich im Vergleich zu den anderen im Jahr 2004 der EU neu beigetretenen Mitgliedsstaaten relativ positiv. Die zwei traditionellen Wirtschaftszweige sind Landwirtschaft und Fischerei. Dabei wird die Landwirtschaft hauptsächlich auf Gozo betrieben. Der größte Arbeitgeber des Landes ist die Malta Drydocks, die zweitgrößte Werft Europas. Auch der Tourismus spielt eine große Rolle. Die meisten Urlauber kommen aus Großbritannien, Deutschland und Italien. Von 1965 bis heute hat sich die Zahl der Touristen etwa verzehnfacht. Heute sind es über eine halbe Million Touristen jährlich. 1992 wurde auf Malta eine eigene Börse gegründet.

Europäische Firmen werden schon seit den 1970er Jahren mit Steuervorteilen gelockt. So produzieren etwa 55 deutsche Unternehmen für den Export, unter anderem die Firmen Playmobil, Rodenstock, Lloyd-Schuhe. Aber auch eine Elektronikbauteilfirma hat einen großen Erzeugungsstandort.

Die üblichen Linienbusse auf Malta

Verkehr

Auf maltesischen Straßen herrscht Linksverkehr. Auf der Insel gibt es keine Eisenbahninfrastruktur, jedoch ein dicht ausgebautes Autobusnetz, welches sternförmig von der Hauptstadt Valletta ausgeht. Die meisten Linienbusse stammen noch aus Großbritannien und wurden während der Kolonialzeit gebraucht nach Malta gebracht. Bis vor wenigen Jahren waren die Linienbusse einheitlich grün gestrichen, um die Verbundenheit Maltas mit Libyen zum Ausdruck zu bringen.

Der internationale Flughafen von Malta befindet sich in Luqa, von dort gibt es zudem einen Hubschraubershuttledienst nach Gozo. Comino ist nur mit kleinen Personenfähren zu erreichen, die meistens unregelmäßig verkehren. Einen planmäßigen Fährdienst gibt es hingegen zur Nachbarinsel Gozo von Cirkewwa aus.

Bevölkerung

Hauptartikel: Bevölkerung Maltas

Die Gesamteinwohnerzahl Maltas beträgt etwa 400.000. Da die Fläche Maltas relativ klein ist, ergibt sich eine sehr hohe Bevölkerungsdichte, die bei 1.267 Personen pro Quadratkilometer liegt. Somit ist Malta das am dichtesten besiedelte Land Europas und hat die dritthöchste Bevölkerungsdichte der Welt. 94 Prozent der Menschen leben in der Stadt.

Rund vier Prozent der auf Malta lebenden Menschen sind nicht maltesischer Nationalität, davon etwa zwei Prozent Briten.

Gozo und Comino: Gozo hat etwa 30.000 Einwohner und Comino hat 4 permanente Bewohner. Auf Comino leben im Sommer zusätzlich ein Pächterehepaar der Hotelanlage und zwei Polizisten.

Kultur

Religion

Die überwiegende Mehrheit der maltesischen Bevölkerung (98%) ist römisch-katholisch. Daneben gibt es nur einige wenige Lutheraner, Orthodoxe und Juden. Die katholische Kirche hat deswegen einen starken Einfluss auf die maltesische Politik, so sind beispielsweise Ehescheidungen verboten und Schwangerschaftsabbruch strafbar. Es gibt 365 katholische Kirchen in Malta, aufgrund dieser Tatsache sagen Malteser oft, sie hätten eine Kirche für jeden Tag im Jahr. Der Katholizismus ist in der Verfassung als Religion des maltesischen Volkes verankert.

Sprache und Schrift

Trotz der geringen Bevölkerungszahl haben die Malteser eine eigene Sprache. Maltesisch zählt zu den semitischen Sprachen und hat sich aus einem arabischen Dialekt entwickelt. Aber auch größere Wortschatzanteile aus dem italienischen, sowie geringere aus dem spanischen, französischen und englischen Sprache finden sich im Maltesischen wieder. Als einzige semitische Sprache verwendet das Maltesische lateinische Schriftzeichen (ausgenommen das Y) erweitert um die vier Sonderzeichen ċ, ġ, ħ und ż.

Aufgrund der langen Besatzungszeit der Briten beherrschen aber fast alle Malteser auch Englisch, größtenteils auch das 1934 als Gerichts- und Verwaltungssprache abgeschaffte Italienisch.

Vogeljagd

Die Vogeljagd gilt auf Malta als traditioneller Volkssport. Mit rund 18.000 offiziellen Jagdlizenzen hat Malta die höchste Jägerdichte in Europa. Gejagt werden überwiegend Zugvögel, für die die maltesischen Inseln einer der wenigen Rastplätze auf dem Zug von Europa nach Afrika sind. Bis zum EU-Beitritt 2004 erlaubten die maltesischen Bestimmungen die Jagd selbst auf geschützte Arten wie Bekassine, Zwergschnepfe und Kampfläufer. Die Schätzungen für die Gesamtzahl gejagter Vögel schwanken zwischen 200.000 und 1.000.000 jährlich. Tote Vögel werden meist ausgestopft und verkauft, lebendig gefangene Vögel werden als Käfigvögel oft illegal verkauft.

Mit dem EU-Beitritt 2004 gelten für Malta europäische Bestimmungen wie die Vogelschutzrichtlinie und die Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. Die maltesische Regierung hat jedoch einen Übergangskompromiss ausgehandelt. So wird die Frühjahrsjagd auf Turteltauben und Wachteln beschränkt, der Fang von sieben Finkenarten ist noch bis 2008 erlaubt, um ein Zuchtsystem aufzubauen. Um die Umsetzung zu überwachen, wurde die 23 Mann starke Law Enforcement Police etabliert, die jedoch auch Prostitution und Glücksspiel kontrolliert.

Weltkulturerbe

Tempelanlage Mnajdra im Süden Maltas

Aus Malta sind bislang drei Denkmäler in die UNESCO-Liste des Welterbes aufgenommen worden: Die Hauptstadt Valletta, eine auf dem Reißbrett entstandene Festungsstadt; die Megalith-Tempel von Malta, eine Gruppe von sieben erhaltenen (ursprünglich 23) steinzeitlichen Tempelanlagen auf den Inseln Malta und Gozo sowie das Hypogeum von Hal Saflieni.

Kurioses

In der Bucht des malerischen Fischerdorfes Marsaxlokk, bekannt für die bunten Fischerboote namens Luzzu, steht seit Anfang der 90er Jahre ein Elektrizitätskraftwerk. Die konservative Partei ließ es direkt neben dem Ferienhaus des ehemaligen sozialistischen Premierministers Dom Mintoff errichten, um diesen zu verärgern.

Siehe auch: Luzzu

Malta im Film

  • Pulp – Malta sehen und sterben. Mit Michael Caine. Regie: Mike Hodges, USA, 1972

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