Geisteskrankheit
Unter Geisteskrankheiten oder Geistesstörungen wurden unterschiedliche Verhaltensbilder und Krankheiten zusammengefasst, die sich im Allgemeinen durch Verhaltensformen ausdrücken, die in der Gesellschaft nicht akzeptiert sind. Im engeren Sinne werden Psychosen oder Schizophrenie als Geisteskrankheiten bezeichnet.
Im medizinischen und psychologischen Sprachgebrauch findet der Begriff Geisteskrankheit kaum noch Verwendung. Man spricht hier meist von seelischen Krankheiten (bzw. Psychischen Störungen). Unter Geistesschwäche werden die sog. Intelligenzstörungen gefasst.
In der juristischen Diktion wird er hingegen immer noch verwendet (vgl Betreuungsrecht, Schuldunfähigkeit).
Seit der Auffassung, dass Geisteskrankheiten Gehirnkrankheiten sind ist die Behandlung von Geisteskrankheiten Teil der Neurologie und Psychiatrie. Geisteskrankheiten können erblich bedingt sein oder durch Verletzungen oder Infektionen (Syphilis, Tuberkulose, Frühsommermeningoenzephalitis (FSME), Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, BSE) ausgelöst werden. Daneben gibt es Stoffwechselkrankheiten sowie durch die Umwelt oder das menschliche Umfeld verursachte Krankheitsbilder.
In der modernen Psychiatrie und der Klinischen Psychologie wird in der Ätiologie das Diathese-Stress-Modell (Vulnerabilitäts-Stress-Modell) verwendet.
Symptome von Geisteskrankheiten gehen oft mit Beeinflussungen des Bewusstseins einher und beinhalten Störungen in einem oder mehreren der folgenden Bereiche:
- Ansprechbarkeit
- zeitliche Orientierung
- räumliche Orientierung
- Orientierung zur eigenen Person
- Erinnerungsvermögen
- Handlungsvermögen
- Denkfähigkeit
- Vorstellungskraft und Wahrnehmung (Halluzinationen)
Daneben gibt es Symptome, die verstärkt bei Geisteskrankheiten auftreten:
- Halluzinationen (auch unter Drogen)
- spontane Bewusstlosigkeit
Siehe auch
- zur Kulturgeschichte: Wahnsinn
Weblinks
- Eintrag in Edward N. Zalta (Hrsg.): Stanford Encyclopedia of Philosophy.