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Pferdesport

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Dieser Artikel gibt einen Überblick über alle Sportarten mit dem Partner Pferd. Der Pferdesport läßt sich in Reitsport, Fahrsport und Bodenarbeit unterteilen.

Reitsport

Reitsport

Beim Reiten sitzt der Reiter nicht passiv auf dem Pferd, sondern geht halbaktiv in der Bewegung des Pferdes mit. Das Pferd wird dabei durch Gewichtsverlagerung, Schenkeldruck und Zügelführung, so genannte Hilfen, dirigiert. Auch die Stimme ist eine hervorragende Hilfe für das Pferd, sie ist allerdings bei Dressurturnieren nicht zulässig.

Die Dressur bildet den Grundstein zur Ausübung aller Reitdisziplinen, welche in verschiedenen Schwierigkeitsstufen (E - Eingangsstufe, A- Anfangsstufe, L - Leicht, M - Mittel, S - Schwer) betrieben werden. In der Dressur präsentiert sich die gelernte und bestehende Harmonie zwischen Reiter und Pferd im Ausführen der verschiedenen Dressurlektionen.

Das Durchreiten eines Parcours der Schwierigkeitsgrade E - S erfordert sowohl von Reiter als auch vom Pferd viel Geschick, Kraft, Mut und Koordinationsvermögen bei der Überwindung der unterschiedlichen Hindernisse. Hindernisse können z.b der sogenannte Oxer sein, der aus einem Steilsprung mit einer in beliebigem Abstand variierbaren Stange, besteht. Es gibt außerdem die Trippelbar, einen einfachen Steilsprung und beim großen Derby in Hamburg, das auf einem großen Außenplatz stattfindet, sogar Wälle. Diese bestehen aus einem Hügel, der mit Erde aufgeschichtet und von Rasen überwachsen ist. Es gibt auch noch Steilsprünge und Gatter. Dabei ist es noch Tierquälerei da die Pferde auf den beiden Vordergelenken stark beansprucht werden. So ein Pferd lebt ca 18 Jahre TOLL oder???

Vielseitigkeitsreiten (früher Military)

Das Vielseitigkeitreiten setzt sich aus den drei Disziplinen Dressur, Springen und Geländereiten zusammen. (Je nach Schwere der Prüfung kommen eine Wegestrecke sowie eine Sichtung des Pferdes hinzu.) Hier benötigen sowohl Reiter als auch Pferd viel Mut, Ausdauer, Geschicklichkeit und Flexibilität.

Unter Jagdreiten versteht man das Reiten hinter Hunden. Geritten wird auf einer Geländestrecke mit feststehenden Hindernissen, alles möglichst naturbelassen. Jagdreiten ist Pferdesport, es wird kein Wild gejagt. Die Hunde (Meute) jagen auf der sogenannten Schleppe, die mit einem Duftstoff gelegt wird. Die Reiter folgen in verschiedenen Feldern und überqueren dabei die Hindernisse.

Die Fuchsjagd hat sportlich nicht viel mit dem oben genannten Jagdreiten zun tun. Sie ist in Deutschland, seit dem 1. Januar 2005 auch in England, verboten.

Siehe auch: Jagd, Fuchsjagd

Das Distanzreiten bezieht sich auf das Reiten von langen Strecken (30 - 160 km), die hauptsächlich im Trab und Galopp zurückgelegt werden.


Das Westernreiten ist eine aus dem amerikanischen stammende Reitweise, die sich stark an den Erfordernissen der Arbeit zu Pferde anlehnt, zu der es Prüfungen in unterschiedlichen Disziplinen und Schweregraden gibt. Wichtigste Disziplin des Westernreitens ist das Reining, die 'Westerndressur'.

Beim Voltigieren werden verschiedene Turn- und Gymnastikübungen allein oder in der Gruppe auf dem Pferd ausgeführt und auf verschiedenen Wettkämpfen vorgestellt.

Wie beim Wandern gibt es auch hier eine hohe Bandbreite. Wanderritte können allein, in kleinen oder großen Gruppen, geführt oder selbst organisiert über einzelne oder mehrere Tage bis Wochen durchgeführt werden. Wie beim Wandern kann man auch hier Reitwanderkarten erhalten, die getestete und teilweise speziell fürs Wanderreiten gepflegte Wege mit allen notwendigen Stationen verzeichnen. Auch für das Wanderreiten können Abzeichen und Lehrgänge gemacht werden. Es gibt verschiedene Formen, das Wanderreiten zu praktizieren: sowie in Wettbewerben als auch einfach zur Freizeit. In jedem Fall steht das gemeinsamme Erleben der Natur im Vordergrund.

Formations- und Quadrillereiten

Datei:Quadrille1 klein.jpg
Volten in der Quadrille - Reitschule Großhelfendorf bei München

Das Formationsreiten bezeichnet das koordinierte Reiten von verschiedensten Hufschlagfiguren mit einer Gruppe von Reitern. Bereits Xenophon berichtet von solchen Ritten. Systematisiert und perfektioniert wurde das Formationsreiten in den Kavallerieschulen. Das Quadrillereiten ist eine Spezialform des Formationsreitens mit einer durch 4 teilbaren Anzahl von Teilnehmern.

Bekannte Formen sind:

  • Dressurquadrillen
  • Pas de deux
  • Springquadrillen
  • Fahrquadrillen (besteht aus mehreren Gespannen)
  • Tandem- oder Fahrschul-Quadrillen (je1 Reiter führt ein weiteres Pferd vom Sattel aus)
  • Historische Quadrillen
  • Militärische Formationen

Flachrennen

Rennen rein auf Schnelligkeit ohne Hindernisse

  • Galopprennen: die normale Rennform. Jede Gangart ist erlaubt, daher wird immer der Galopp als schnellste Gangart gegangen.
  • Trabrennen: der Galopp ist verboten. Hier wird das Pferd meist nicht geritten, sondern im Sulky gefahren.
  • Töltrennen: nur der Tölt ist erlaubt.

Hindernisrennen

in höchstmöglicher Geschwindigkeit müssen Hindernisse bewältigt werden.

Eine Art Basketball zu Pferde.

Eine Art Hockey zu Pferde.

Mit einem Speer muß ein kleiner Ring im Galopp getroffen werden.

Einer reitet, der andere hängt sich dran und fährt Ski. Dabei wird eine Longierleine auf dem Sattelgurt befestigt. Der Skifahrer hängt sich ans Ende der Longe. Geritten wird meistens im Galopp.

Sonstiges

Außer im Sport und in der Freizeit wird Reiten auch in der Therapie als Therapeutisches Reiten durchgeführt. Es gibt ein breites Angebot von Vereinen und Reitschulen, die es auch Anfängern ohne jegliche Erfahrung und ohne eigenes Pferd ermöglichen ihre ersten Erfahrungen im Umgang mit dem Pferd zu sammeln. Daneben besteht die Möglichkeit das Reiten in einem so genannten Reiterurlaub zu erlernen. Dieser Reiterurlaub kann sich neben den Anfängern durchaus auch an sehr fortgeschrittene Reiter wenden, die neue Reitweisen erlernen, oder auch einfach einmal eine Weile auf anderen Pferden reiten wollen.


Literatur: Ein Einführungsbuch zum Dressurreiten ist Horst Stern: So verdient man sich die Sporen.

Fahrsport: Dressurfahren mit dem Einspänner

Fahrsport bezeichnet im weitesten Sinne das Fahren mit Pferdefuhrwerken als Sport und zu Hobbyzwecken.

Einzeldisziplinen sind:

Handarbeit/Bodenarbeit

Bodenarbeit auch zur Show: Friesenhengst am langen Zügel

Das Arbeiten des Pferdes vom Boden aus, das heißt ohne zu Reiten. Bodenarbeit ist dabei der Oberbegriff, dem unterzuordnen sind beispielsweise Longenarbeit, Zirkuslektionen, Freiarbeit ,reines Dominanztraining - wie es im Join Up praktiziert wird - und die Handarbeit.Im engeren Sinne der klassischen Reitkunst ist die Handarbeit eine Technik, bei der ein Pferdeführer ein Pferd führt und dabei hinter oder schräg hinter dem Pferd mitgeht. Dabei ist die Arbeit an einem langen Zügel genauso möglich, wie die Arbeit mit einer Doppellonge. Bei der Arbeit am langen Zügel steht der Pferdeführer seitlich neben dem Pferd. Es ist aber auch möglich am einfachen Zügel mit dem Pferd zu arbeiten, das wird insbesondere im iberischen Raum praktiziert. Das Pferd kann dabei praktisch alle Lektionen bis zur hohen Schule erlernen und ausführen. Lektionen können so erst an der Hand erarbeitet werden, ohne das für das Pferd störende Reitergewicht. Ist der Bewegungsablauf und das Bewegungsmuster gefestigt, lassen sich so die Lektionen auf das Reiten übertragen.

Bodenarbeit

Auch beim Westernreiten wird die Bodenarbeit intensiv genutzt, zum einen um dem Pferd wie in der klassischen Reitkunst gymnastizierende Übungen zunächst ohne Reitergewicht näher zubringen, zum anderen aber um den Gehorsam des Pferdes zu trainieren. Häufig wird dem Pferd für die Bodenarbeit ein spezielles Knotenhalfter verpasst, das eine stärkere Einwirkung als ein normales Stallhalfter erlaubt. Einige Westernreitlehrer wie etwa Pat Parelli haben die Bodenarbeit unter dem Namen "Natural Horsemanship" zu einem eigenständigen Bestandteil der Ausbildung des Pferdes entwickelt.

Leistungspflügen

Bauer mit Zweigespann und Einscharpflug beim Leistungspflügen

Leistungspflügen ist eine Wiederbelebung jahrhundertealter Traditionen. Mit Pferden und (meist) Einscharpflügen werden festgelegte Bereiche eines Stoppelackers (z.B. 10 x 40 m) gepflügt. Die Bewertung erfolgt neben dem Allgemeinbild des gepflügten Ackers nach der Furchentiefe, Schnittfurche und Schlußfurche. Ebenso wird die Handhabung der Pferde bewertet.
Üblicherweise tritt neben dem Pflüger ein Pferdeführer an, einige beherrschen neben dem Pflügen das gleichzeitige Führen der Pferde.

Vereine und Interessenvertretungen für die unterschiedlichen Reitweisen

Deutscher Dachverband für klassische Dressur- und Springreiterei sowie für Vielseitigkeit und Fahren. Der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (Fédération Equestre Nationale, FN) gehörten am 1. Januar 2003 7.330 Reit- und Fahrvereine in Deutschland an, die über 761.294 Mitglieder verfügten. Die FN betreut damit nicht nur den Turniersport sondern auch den Breitensport mit Pferden. Ferner befasst sich der 1905 gegründete Verband mit Fragen der Pferdezucht und Pferdehaltung, des Tierschutzes und Landschaftsschutzes und gesetzlichen Regelungen, die den Pferdesport betreffen, wie etwa Reitwegerechte.

Weblink: http://www.fn-dokr.de/


Vornehmlich dem Breitensport mit dem Pferd und Fragen der artgerechten Pferdehaltung verschrieben hat sich die 1973 gegründete Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (VFD). Ursprünglich aus einer Initiative gegen eine Anfang der siebziger Jahre geplante starke Einschränkung des Reitrechts in Wald und Flur entstanden, stellt die Lobbyarbeit für Reitrechte auch heute noch einen wichtigen Bestandteil der Arbeit des VFD dar. Darüber hinaus bietet der VFD Ausbildungen etwa Bereich Pferdekunde, Wander- und Geländereiten an und veranstaltet eigene Turniere und Prüfungen.

Weblink: http://www.vfdnet.de/

Erste Westernreiter Union Deutschland (EWU)

Wie der Name schon sagt, wendet sich die 1978 gegründete erste Westernreiter Union Deutschland (EWU) an Westernreiter. Die EWU organisiert Turniere u.a. in den Disziplinen: Reining, Cutting, Working Cowhorse, Western Horsemanship, Trail, Western Pleasure und Western Riding. Darüberhinaus bietet sie in den Bereichen Pferdekunde und Geländereiten Prüfungen und Lehrgänge für interessierte Westernreiter ohne Turnierambitionen an. Seit 1993 ist die EWU auf Bundesebene der FN angeschlossen.

Web-Link: Homepage der EWU

Siehe auch