Hauptnachrichtenzentrale des Ministeriums für Nationale Verteidigung
Seiner Struktur, Führung und Ausrüstung nach war die Hauptnachrichtenzentrale (HptNZ) des MfNV ein Nachrichtentruppenteil der als dem Chef des Stabes direkt unterstellte Einrichtung durch den Chef der Verwaltung Nachrichten im MfNV geführt wurde. Seiner Funktion und Aufgabe entsprechend war die HptNZ das Nachrichten- Führungsinstrument des MfNV. Die technische Basis stellten zwei Nachrichtenbunker dar, in Strausberg und Kagel.

Der Bunker in Strausberg wurde im Rahmen des ersten Bunkerbauprogramms der DDR in den 70er Jahren errichtet und ging im Dezember 1979 in Betrieb. Seine offizielle Indienststellung durch den Minister für Nationale Verteidigung erfolgte am 13.Juni 1980. Der Bunker in Kagel ist der erste in der DDR gebaute Bunker aus den Jahren 1958 - 1962. Er ist im Laufe der Jahre mehrfach rekonstruiert worden.
Beide Bunkeranlagen stellten die Nachrichtenzentrale des MfNV mit dem letzten Tarnnamen "Wostok" dar. Der Bunker in Strausberg, ein Bauwerk mit zwei Etagen und den Grundmaßen von 70 x 30 m, sicherte als Knoten- und Endvermittlungszentrale alle Arten von Nachrichtenverbindungen für das MfNV, eingeschlossen das Operative Führungszentrum (OFZ). Im Rahmen des Warschauer Vertrages wurde die Nachrichtenzentrale zu einem Musterbeispiel deklariert. Aus operativ-strategischer Sicht wurde die Bunkeranlage in Kagel abgesetzt vom Stammobjekt Strausberg betrieben. Er stellte alle für das Betreiben von Funkverbindungen erforderlichen Funksender mit einer Leistung bis 5kW zur Verfügung. Dazu standen insgesamt, einschließlich der unterirdischen Erdantennen, 40 verschiedene Antennensysteme auf einer Fläche von ca. 40 ha zur Verfügung.
Die Hauptnachrichtenzentrale wurde am 03.Oktober 1990 in die Bundeswehr überführt, erfüllte die Funktion der Fernmeldezentrale Strausberg, später als Fernmeldezentrale der Wehrbereichsverwaltung Ost, bzw. VII.
Bis Mitte der 90er Jahre wurden die Fernsprechvermittlungseinrichtungen des Bunkers in Strausberg genutzt, danach erfolgte der Ausbau der Technik, die Entkernung des Bauwerkes und der Verschluss im Jahre 2002. Der Bunker in Kagel wurde nach seiner Beräumung privatisiert.
Literatur
- Joachim Kampe - "Wostok- die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR", ISBN 3-932566-60-2
- Joachim Kampe - "Wostok- die Nachrichtenzentrale im Zentrum der militärischen Macht der DDR", Videodokumentation
- Hans-Werner Deim, Hans-Georg Kampe, Joachim Kampe, Wolfgang Schubert - Sachbuch "Die militärische Sicherheit der DDR im Kalten Krieg", ISBN 978-3-932566-80-6