Torsten Warmuth
Torsten Warmuth (* 3. April 1968 in Hildburghausen/Thüringen) ist ein deutscher Künstler und Fotograf. Nach dem Abitur in Erfurt absolvierte er ein naturwissenschaftliches Studium und promovierte 1995 an der Universität Kassel im Bereich computergestützter Mathematik. Ab 1996 wendet sich Warmuth ganz der Fotografie zu. Er lebt und arbeitet in Berlin.
Werk
Im Zentrum von Torsten Warmuths Fotografien steht der anonyme Mensch in seinem urbanen Umfeld. Der Fotokünstler begreift dabei die moderne Stadt als Bühne für fragile Momente und flüchtige Konstellationen. Bereits frühe Serien wie New Walk (1998) oder Stadtwolf (2000) dokumentieren dabei Warmuths Vorliebe für das fotografische Experiment. Geschult an den Arbeiten des Fotodynamismus zeigt Torsten Warmuth eine Welt, die unentwegt im Wandel ist. Im Spiel mit der Dynamik von Zeit und Bewegung erzeugt er Fotografien, die zwar fokusscharf, die aber dennoch reich an optischen Verwischungen und substanziellen Ungenauigkeiten sind. Langzeit- und Mehrfachbelichtungen erzeugen dabei den Eindruck, dass sich die Figuren auf seinen Bildern zu dehnen oder gar aufzulösen beginnen.
Der Fotohistoriker Enno Kaufhold sieht auf Warmuths Bildern daher ein Zusammentreffen verschiedener Augenblicke die „sowohl an unterschiedlichen Orten als auch zu verschiedenen Zeiten stattfinden. Und was die Momente betrifft, so werden diese durch längere Belichtungszeiten eher in ihrem Kontinuum als in einem zeitlich kurz fixierten Schnitt gezeigt"
Viele von Warmuths Arbeiten sind in den letzten Jahren in internationalen Metropolen wie Buenos Aires, Kairo oder New York entstanden. Einige Kritiker haben seine fotografische Weltsicht daher mit der eines klassischen Flaneurs verglichen. So schrieb etwa Ralf Hanselle in der Fachzeitschrift Photonews über die in Kairo entstandene Serie It’s a Man’s World (2007): „Wie die großen Flaneure des fine de siecle, erschließt sich auch Torsten Warmuth die urbanen Steinwüsten als optische Expedition. Wie sie, begreift er den Stadtraum als das Extrem der Moderne."
Torsten Warmuths Arbeiten werden von ihm in sehr kleinen Editionen oder gar nur Unikaten aufgelegt. Es handelt sich dabei um eigenhändig produzierte, meist großformatige und mehrfach getonte Silbergelatineabzüge, die mittels klassischer analoger Dunkelkammerverfahren von ihm hergestellt werden.
Ausstellungen
- 2008 The Last Woman. Galerie Brusberg. Berlin
- 2007 It’s a Man’s World. Anna Augstein Fine Arts. Berlin
- 2006 Nachtsammler / Collectionneurs de nuit. Galerie Mamia Bretesché. Paris
- 2006 Nachtsammler. Galerie Seitz & Partner. Berlin
- 2006 Nachtsammler. Kunsthalle Erfurt
- 2004 Torsten Warmuth. Kunstsammlungen Jena
- 2002 Zanikanie / Disappearing. Warsaw Centrum Sztuki Współczesnej Zamek Ujazdowski. Warschau
- 2001 Im Verschwinden. Galerie Seitz & Partner. Berlin
- 2000 Herzbruch und Yellow Cabs. Galerie Giedre Bartelt. Berlin
- 1998 New Walk. Eastside Gallery. Kassel
- 1997 Unter Grund. art5 III Galerie Inge Herbert. Berlin
Sammlungen
Die Serie New Walk befindet sich seit 1999 z.T. im Besitz der Sammlung der DG Bank, Frankfurt/Main. Die zwölfteilige Serie It’s a Man’s World ist im Besitz der Kunstsammlungen Jena. Arbeiten aus The Last Woman und zahlreiche andere befinden sich in der Sammlung Rosendahl / Thoene, Warburg. Weitere Arbeiten befinden sich in deutschen Privatsammlungen.
Auszeichnungen
- Kunstpreis Literatur Fotografie 2008 der Lotto GmbH Land Brandenburg
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Warmuth, Torsten |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Künstler und Fotograf |
GEBURTSDATUM | 3. April 1968 |
GEBURTSORT | Hildburghausen |