Viktring
Basisdaten | |
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Bundesland: | Kärnten |
Politischer Bezirk: | Klagenfurt (Kfz-Kennz.: K) |
Katastralgemeinden: | 4 |
Ortschaften: | 17 |
Höhe: | 453 m ü. A. (Stiftskirche Viktring) |
Fläche: | 18,67 km² |
Einwohner: | 7.536 (2006) |
Dichte (EW/ha): | 4,0 |
Ausländeranteil: | 4,7% |
Postleitzahl: | 9073 |
Vorwahl: | 0463 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Karte: Bezirke der Stadt Klagenfurt | |
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Viktring (slowenisch: Vetrinj) ist der 13. Bezirk der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee in Österreich.
Geografie
Viktring liegt im Süden von Klagenfurt am Fuße des Goritschnigkogels (683m) und am Eingang ins Keutschacher Tal. Im Norden bildet die Glanfurt (Sattnitz) die Grenze zu den Bezirken St. Martin und St. Ruprecht. Der Bezirk grenzt weiters an die Gemeinden Maria Wörth, Keutschach, Köttmannsdorf, Maria Rain und Ebenthal in Kärnten.
Geschichte

Viktring wurde 977 erstmals als Vitrino (keltisch Knüttelfeld) erwähnt und erlangte große Bedeutung durch die Gründung des Zisterzienserklosters durch Graf Bernhard von Marburg im Jahre 1142. Das Stift Viktring entwickelte sich zu einem der größten und reichsten in Kärnten und war bis zu seiner Aufhebung im Jahr 1786 religiöses und kulturelles Zentrum der Region. Nach wechselvollen Besitzverhältnissen wurde das Stift 1970 von der Republik Österreich erworben und 1977 ein „Realgymnasium mit kreativen Schwerpunkten“ (Musikgymnasium, siehe BRG Viktring) eingerichtet.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Südkärnten vom Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen beansprucht. In der "Kärntner Volksabstimmung" von 1920 durften sich die Südkärntner frei entscheiden, Viktring gehörte zum Abstimmungsgebiet. 82,3% der Viktringer Bevölkerung votierten für den Verbleib bei Österreich. Eine Gedenktafel an der Glanfurt-Brücke an der Rosentaler Straße erinnert heute daran, dass hier eine Staatsgrenze verlaufen würde, wenn sich die Südkärntner seinerzeit anders entschieden hätten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg flüchteten Anfang Mai 1945 17.000 slowenische Zivilisten und Landwehrsoldaten vor dem kommunistischen Tito-Regime nach Viktring und schlugen ein Flüchtlingslager für mehrere Wochen am "Viktringer Feld" auf. 11.000 Landwehrsoldaten wurden im Mai und Juni 1945 nach Jugoslawien repatriiert; auf den Fußmärschen dorthin und in den Internierungslagern wurden sie zu großen Teilen von Angehörigen der Jugoslawischen Volksarmee ermordet. Die Abrechnung mit den slowenischen Heimwehrsoldaten ging in die slowenische Geschichte als das „Drama um Viktring“ ein.
1973 wurde Viktring zusammen mit einem kleinen Teil der Gemeinde Maria Wörth (um das heutige Bad Maiernigg) in die Stadt Klagenfurt eingemeindet.
Verwaltungsgliederung
Viktring gliedert sich in vier Katastralgemeinden und in folgende Ortschaften.
- Goritschitzen (slow. Goričica):
- Alpen (slow. "Planina pri Vetrinju"), Goritschitzen (slow. Goričica), Krottendorf (slow. Krotna vas)
- Neudorf (slow. Nova vas):
- Bach (slow. Potok), Berg (slow. Gora), Kreuth (slow. Rute), Lak (slow. "Loka pri Vetrinju"), Neudorf (slow. "Nova vas"), Straschitz (slow. "Pestrazisce pri Vetrinju")
- Stein (slow. Zakamen):
- Kerbach, Lugin, Stein
- Viktring: (slow. "Vetrinj")
- Migoriach (slow. Megorje), Opferholz (slow. Vožnica), Thal ( slow. "Lipica"), Seebach (slow. "Jezerca pri Vetrinju"), Viktring (slow. "Vetrinj")
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Sattnitzbauer an der Sattnitzbauerstraße 1
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Burgfriedstein der Burg Klagenfurt an der Quellenstraße
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Bauernhof in Neudorf
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Straschitz
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Liegenschaft Postrane in Straschitz
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Stifterkogel mit der Ortschaft Bach
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Ortschaft Bach
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Altes Bauernhaus und neues Wohnhaus in Berg
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Wegkapelle an der Rottauerstraße in „Kreuth“
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Wohnhaus in der Rottauerstraße 1 in „Kreuth“
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Ortschaftsschild „Kreuth“
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Wohnhaus in der Rottauerstraße 2 in „Kreuth“
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Weiler „Lak“
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Wegkreuz an der Steilhangstraße und die Ortschaft „Lak“ im Hintergrund
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Ortschaft „Neudorf“ mit Blick auf Sankt Martin, das Kreuzbergl und den Ulrichsberg
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Stift Viktring mit spätromanischer dreischiffiger Stiftskirche nach burgundischem Vorbild. Bemerkenswert sind in der Stiftskirche
- das romanische Südportal
- der fünfgeschossige frühbarocke Hochaltar
- Grabsteine aus dem 13. und 15. Jahrhundert
- 60 gotische Glasgemälde an den Chorfenstern, die Szenen aus dem Leben Christi, Mariens und der Apostel darstellen.
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Stift Viktring
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Marienbrunnen im Stift Viktring
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Stiftskirche Viktring: Ostansicht
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Stiftskirche Viktring: Hochaltar und Glasgemälde
- Kirche Hlg. Florian, im Ortsteil Stein östlich von Viktring erhöht auf einem Hügel. Bemerkenswert sind an der Pfarrkirche
- Empiregrabsteine der Familie Moro (außen an der südlichen Langhausmauer)
- Bronzebüste des Max Ritter von Moro (außen)
- Deckengemälde Martyrium des heiligen Florian (innen)
- die einheitliche Spätrokoko-Einrichtung (innen)
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Pfarrkirche hl. Florian in Stein bei Viktring
- Flurdenkmäler
- Grenzstein „BV 1763“ in Opferholz
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Maria Theresianischer Grenzstein „BV 1763“ in Opferholz
Regelmäßige Veranstaltungen
- Musikforum Viktring
- Großflohmarkt Viktring (zählt mit über 600 Standlern zu den größten Flohmärkten Österreichs)
Wirtschaft und Infrastruktur
Ansässige Unternehmen
- Energetica Industries GmbH
Verkehr
Viktring ist von Klagenfurt aus über die Rosentaler Straße Richtung Ferlach erreichbar. Die Stadtwerke Klagenfurt bedienen mit ihren Bussen in Viktring die Haltestellen: "Stein", "Kehrbach", "Siebenbürgengasse", "Viktringer Platz", Krottendorfer Straße" und "Viktring Krottendorf", welche vom Heiligengeistplatz im Zentrum von Klagenfurt aus mit der Linie 80 leicht erreicht werden können. Vormittags wird an Schultagen ein Bus als Linie 82 zur Haltestelle "Viktring Schule" geführt. Etwa 3 Kilometer außerhalb von Viktring befindet sich der Bahnhof Viktring, der sich jetzt aber in Privatbesitz befindet. Von der Rosentalbahn kommen an Werktagen zwei Züge von Rosenbach nach Klagenfurt Hauptbahnhof und ein Zug fährt wieder zurück nach Rosenbach. Die ÖBB plant den Zugverkehr auf dieser Linie einzustellen und es werden daher überwiegend Busse statt Züge geführt.
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Bahnstation Viktring im XI. Stadtbezirk „Sankt Ruprecht“
Feuerwehr
1924 ging aus der damaligen Betriebsfeuerwehr der Tuchfabrik Moro die Freiwillige Feuerwehr Viktring hervor, die als Filialfeuerwehr dem Kommando der Ortsfeuerwehr Stein/Neudorf unterstand. Zum Filialleiter der Wache wurde Valentin Abraham gewählt. 1926 war es dann soweit: Valentin Abraham, Steigerleitmann, zugleich Filialleiter der Wache Viktring, konnte am 15. August 1926 zur Spritzenhauseinweihung und anschließend zum großen Volksfest eingeladen. Im Jahre 1969 wurden nach einem Gemeinderatsbeschluß die Feuerwehren Stein-Neudorf und die Feuerwehr Viktring zusammengelegt - und daraus entstand die Feuerwehr "Viktring-Stein/Neudorf"
Im Juni 1970 kam es zum langersehnten Spatenstich, anlässlich der Errichtung eines großen modernen Feuerwehrrüsthauses in Stein, welcher im Beisein des damaligen Bürgermeisters von Viktring, Herrn Josef Pollessnig, den Gemeinderäten Feuerwehrkameraden erfolgt. 1973 erfolgte die Eingemeindung von Viktring zu Klagenfurt. Die Freiwillige Feuerwehr Viktring - Stein/Neudorf gehört derzeit zu den 10 Freiwilligen Feuerwehren der Landeshauptstadt Klagenfurt.
Öffentliche Einrichtungen
Bibliothek
- Öffentliche Bibliothek Viktring
Bildung
- Bundesrealgymnasium Klagenfurt-Viktring
- Thomas-Koschat Hauptschule Viktring-Klagenfurt (HS 13)
- Volksschulen in Viktring: VS19 und VS20
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter von Viktring
- Johann von Viktring (1270-1347), Abt und Geschichtsschreiber
- Thomas Koschat (1845-1914), Komponist und Chorleiter
Literatur
- DEHIO Kärnten. Topographisches Denkmälerinventar, S. 997-1004. Verlag Anton Schroll & Co, Wien 2001, ISBN 3-7031-0712-X
- K.K. Central-Commission für Erforschung und Erhaltung von Kunst- und historischen Denkmalen: Kunst-Topographie des Herzogthums Kärnten, Wien, 1889, S. 321; S. 362-370; aus der K.K. Hof- und Staatsdruckerei
Weblinks
Koordinaten: 46° 35′ N, 14° 16′ O