Zum Inhalt springen

Rudolf Mößbauer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. März 2009 um 16:47 Uhr durch RedBot (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ändere: el:Ρούντολφ Μέσμπαουερ). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Rudolf Mößbauer, 1961

Rudolf Ludwig Mößbauer (* 31. Januar 1929 in München) ist ein deutscher Physiker und Entdecker des Mößbauer-Effekts, für den er 1961 den Nobelpreis erhielt.

Leben

1948 machte Mößbauer sein Abitur an der Oberschule in München-Pasing. Da sein Interesse an der Physik durch das Deutsche Museum geweckt wurde, wie Mößbauer sagt, studierte er dieses Fach und legte 1955 sein Diplom ab.

1955 bis 1957 führte er Experimente am Max-Planck-Institut für Medizinische Forschung in Heidelberg durch und fertigte eine Dissertation zum Thema "Kernresonanz-Fluoreszenz von Gammastrahlen im Iridium 191" an. Dabei gelang ihm die erste Beobachtung der rückstoßfreien Kernresonanzabsorption, des Mößbauer-Effekts. Im Jahr 1958 erfolgte mit der mündlichen Prüfung die Promotion bei Professor Heinz Maier-Leibnitz, Technische Universität München. Erneut am Max-Planck-Institut in Heidelberg, gelang ihm 1958 der direkte experimentelle Nachweis des Mößbauer-Effekts. Ab 1960 forschte er am CalTech und erhielt 1961 zusammen mit Robert Hofstadter den Nobelpreis für Physik „für seine Untersuchungen zur Resonanzabsorption von Gammastrahlung und die in diesem Zusammenhang gemachte Entdeckung des nach ihm benannten Effektes“. Ab 1964 arbeitete er wieder an der TU München.

Von 1972 bis 1977 amtierte er als Direktor des Instituts Laue-Langevin (ILL), Grenoble/Frankreich, das dort einen Neutronenhochflussreaktor betreibt. Anschließend war er wieder an der TU München tätig, wo er 1997 emeritiert wurde.

Miniaturisierte Versionen des nach ihm benannten Mößbauer-Spektrometers zur Analyse von u. a. eisenhaltigen Substanzen wurden erfolgreich in den beiden NASA-Marssonden Spirit und Opportunity eingesetzt.

Mithilfe des Mößbauer-Effekts gelang Robert Pound und Glen Rebka 1960 der Nachweis der gravitativen Rotverschiebung – entspricht einer Zeitdilatation – im Gravitationsfeld der Erde. Rudolf Mößbauer ist unter anderem Mitglied der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften (Rom), der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und der International Academy of Science.