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UFO

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Dieser Artikel befasst sich mit dem Ausdruck 'UFO' im Sinne eines unidentifizierten Flugobjektes. Für andere Bedeutungen siehe UFO (Begriffsklärung).


UFO ist die wertneutrale Abkürzung für ein „unidentifiziertes fliegendes Objekt“ (englisch: unidentified flying object), das sich in der Luft befindet oder bewegt und dessen genaue Identität und Herkunft dem Beobachter im Moment der Sichtung nicht bekannt ist.

Missverständlich ist hingegen die Übersetzung als „Unbekanntes Flug-Objekt“. Definitionsgemäß falsch, aber sehr verbreitet im allgemeinen Sprachgebrauch, ist die Gleichsetzung von „UFO“ mit einem Flugobjekt, das seinen Ursprung nicht auf der Erde hat, also extraterrestrischer Herkunft und ein Raumschiff von Außerirdischen sein müsse.

Geschichte

UFO-Sichtungen gibt es seit Menschengedenken in sich wandelnder Erscheinungsform mit gewissen ähnlichen Elementen. In den Mythen aller Religionen ist von „fliegenden Wagen“, „fliegenden Glocken“, von „Söhnen des Himmels“ und „geflügelten Menschen“ die Rede, die ihre Himmelsreisen unterbrechen, um zur Erde herabzusteigen. So finden sich in der indischen Mythologie ausführliche Berichte über die „Vimanas“, himmlische Wagen, mit denen die Göttersöhne gereist seien. In der Bibel finden wir eine Reihe von Hinweisen auf „fliegende Schriftrollen“, „feurige Wagen“ und „Wolken voll Feuer und Glanz“. Das ganze Mittelalter hindurch wird von „großen fliegenden Rohren“, aus denen „fliegende Kugeln schossen“, „fliegenden Hüten“, „Irrlichtern“ und ähnlichen Phänomenen mehr berichtet. Was die antiken Beobachter genau sahen, ist bis heute ungeklärt. Fest steht nur, dass es sie nachhaltig beeindruckt hat, vom Himmel kam und kein singuläres Phänomen war.

Auch in späteren Jahrhunderten wurden, selbst von seriösen Beobachtern, immer wieder ungeklärte Himmelsphänomene beobachtet. So soll der bekannte französische Astronom Leverrier am 10. Oktober 1864 ein leuchtendes röhrenförmiges Objekt über Paris gesehen haben, dessen Natur nicht aufgeklärt werden konnte.

Die UFOs der Neuzeit, von denen Menschen berichteten, wurden so beschrieben, als ob sie die Form einer überdimensionalen Zigarre (USA) gehabt hätten. Sie waren also lang gestreckt und hatten keineswegs die Form einer Untertasse. Mehrheitlich waren dies Fehldarstellungen von so genannten Feuerball-Boliden, die man als solche nicht erkannte.

Später kam der Begriff „Fliegende Untertasse“ (englisch „flying saucer“) auf. Damit meinte man ursprünglich flache Scheiben, ähnlich wie Schallplatten oder heutzutage CDs und DVDs. Populär wurde der Begriff jedoch für die bildliche Beschreibung von bauchigen, runden Flugobjekten.

Diese populäre Vorstellung von einem Science-Fiction-UFO griff auch die Filmindustrie in Hollywood auf und stellte in Science-Fiction-Filmen regelmäßig außerirdische Raumschiffe als fliegende Untertassen dar. Einer der ersten Filme dieser Art ist „Der Tag, an dem die Erde stillstand“ von Robert Wise aus dem Jahre 1951. Durch die Science-Fiction-Industrie und Boulevardzeitungen verfestigte sich somit das Bild von UFOs, die von Lebewesen vom Mars oder der Venus geflogen werden. Als mit zunehmender Erkundung dieser Planeten kein Hinweis auf intelligentes Leben gefunden wurde, verschob sich die Vorstellung der Herkunft auf noch weiter entfernte Orte im Universum oder ging ins Bizarre über, wie zum Beispiel andere Ebenen des Seins oder Zeitreisende. Auch kamen Theorien auf, hinter UFOs stecke die Regierung eines Staates, die geheime Militärprojekte, evtl. auch mit außerirdischer Technologie, durchführe.

Klärung von UFO-Vorfällen

95 % aller UFO-Sichtungen lassen sich relativ gut und schnell erklären und werden im Falle der Identifizierung als IFOs (identifizierte Flug-Objekte) bezeichnet. Menschen die glauben ein unidentifiziertes Flugobjekt gesehen zu haben, nennt man "UFO-Berichterstatter" oder "UFO-Melder". Ihre Darstellungen des Geschehens werden als "UFO-Fälle" aufgegriffen und bearbeitet.

In der seriösen Wissenschaft geht man allgemein nicht davon aus, dass es sich bei den UFOs um Erscheinungen exotischen Ursprungs handelt, auch wenn immer wieder scheinbar unidentifizierte Erscheinungen am Himmel ausgemacht werden.

Es gibt jedoch eine größere Gemeinde von UFO-Alien-Gläubigen in aller Welt, die fest an die Existenz von Fliegenden Untertassen und ähnlichen Objekten exotischer Natur und Herkunft fast schon religiös motiviert glaubt. Als Beleg werden Fotos solcher Untertassen vorgelegt, von denen sich aber die meisten als mehr oder weniger plumpe Fälschungen herausgestellt haben - und die übrigen stehen im Verdacht, solche zu sein.

Ein besonders Problem in diesem Zusammenhang stellt die sogenannte Entführung durch Außerirdische dar: Eine Vielzahl von Menschen weltweit behaupten, von Außerirdischen verschleppt und in deren Raumschiffen verschiedenen medizinischen Tests und Experimenten unterzogen worden zu sein.

Ein Hauptproblem bei vielen UFO-Sichtungen ist, dass von vielen sehr interessanten Fällen nur sehr spärliche Daten vorliegen und somit keine abschließende Bewertung vorgenommen werden kann.

Forschung

Personen, die die UFO-Thematik untersuchen, bezeichnet man als „UFO-Forscher“ und ihre Tätigkeit als „UFO-Forschung“. Dabei handelt es sich meist um die Untersuchung von gemeldeten UFO-Phänomenen.


Versuche zur Erforschung von UFOs

Es gab und gibt auch diverse Versuche mit automatischen Überwachungsstationen, die mit Kameras, Geigerzählern und Radioempfängern ausgerüstet sind, UFOs zu detektieren. Teilweise fielen die Ergebnisse unter militärische Geheimhaltung, wie die in Shirley Bay in der Nähe von Ottawa im Rahmen des Projektes „Magnet“ betriebenen Anlage von einem Mitarbeiter des Verkehrsministeriums. Das Projekt wurde aber schnell wieder eingestellt, da sich zeigte, dass der Verantwortliche hierfür ein von „Fliegenden Untertassen aus dem Weltraum“-Besessener war, der später selbst glaubte Alien-Kontakte zu haben - viele Spiritisten besetzen das Feld der esoterischen UFOlogie mit ihrer ganz und gar speziellen Art der „Alien-Erforschung“ auf mentaler Ebene... Eine rein zivile Station zur Erforschung von UFOs befindet sich in Hessdalen, Norwegen, und zwar die Hessdalen AMS. Jedoch ist das Projekt zu einem Touristik-Unternehmen abgeflacht, um der regionalen Ökonomie unter die Arme zu greifen.

In Deutschland können UFO-Beobachtungen der in Lüdenscheid ansässigen Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens (GEP e.V.) gemeldet werden. Dieser rund 100 Mitglieder umfassende, als gemeinnützig anerkannte Verein, geht seit über 30 Jahren UFO-Meldungen nach und untersucht diese gewissenhaft mit wissenschaftlichen Methoden und kriminalistischen Ansätzen. Die GEP grenzt sich seit jeher von unkritischen UFO-Sekten, aber auch von dogmatisch-skeptischen Gruppierungen ab. Die Publikation der bearbeiteten UFO-Meldungen sind in der Fachzeitschrift Journal für UFO-Forschung nachzulesen.

Ähnlich der GEP ist auch die „Deutschsprachige Gesellschaft für UFOforschung e.V.“ (DEGUFO) einzustufen, die seit 1993 besteht und ebenfalls Meldungen über UFO-Sichtungen entgegen nimmt. Auch die DEGUFO bringt eine vierteljährlich erscheinende Publikation, das DEGUFORUM, heraus.

Ebenso existiert das UFOlogie-kritische CENAP, das sich seit den 70er Jahren mit der Erforschung unidentifizierter fliegender Objekte beschäftigt und eine UFO-Meldestelle in Mannheim betreibt. Auch hier erfolgt die UFO-Nachforschungsarbeit auf ehrenamtlicher Basis. Das CENAP gibt auch eine pdf-Internet-UFO-Zeitschrift namens Online-CENAP REPORT heraus.

Mutmaßliche physikalische Wirkungen

In manchen Fällen sollen UFOs physikalische Spuren hinterlassen haben. So gibt es Berichte über angebliche Landespuren. An Stellen, an denen UFOs gelandet sein sollen, wird über vermindertes Pflanzenwachstum und erhöhte Radioaktivität berichtet. Auch die Entstehung der Kornkreise wird mitunter als Spuren von UFO-Landungen gedeutet. Bei zahlreichen UFO-Sichtungen wird über den Ausfall elektrischer Geräte aller Art berichtet. Eine solche Erscheinung kann leicht erklärt werden, wenn man annimmt, dass das UFO mit Hilfe von Gammastrahlen die umgebende Luft ionisiert und somit elektrisch leitfähig macht. Da die meisten elektrischen Systeme dafür ausgelegt sind, dass die Luft ein elektrisch nicht leitendes Medium ist, ist eine solche Erscheinung physikalisch durchaus erklärbar. Allerdings ist dies kein Hinweis auf Aktivitäten außerirdischer Intelligenz. Es könnte auch hinter manchen UFOs auch ein unbekanntes Naturphänomen, wie der Kugelblitz, stecken.

Verwandte Phänomene

Im Zweiten Weltkrieg wurde wiederholt über die Sichtung von unidentifizierten Leuchtobjekten, welche die Jagdflugzeuge begleiteten und auch den Ausfall elektrischer Systeme bewirkt haben sollen, berichtet, den so genannten Foo-Fightern. Zusammen mit Berichten über Experimente mit Nurflüglern entwickelte sich daraus die Theorie der Reichsflugscheibe. Zwischen den beiden großen Kriegen nannte man solche Erscheinungen „Ghostflyers“ und bei der vorausgehenden Jahrhundertwende „Airships“. Hier aber ist wie bei der „Aliens-kommen-zu-uns“-Legende der modernen UFOs mehr Hysterie und Märchen, Übertreibung und Lüge als Wirklichkeit im Spiel gewesen. Seltsame Phänomene am Himmel gab es schon immer und sie fanden jeweils ihre zeitgenössische Ausdeutung mit spektakulären Inhalten. Was blieb sind nur die jeweiligen Mythen darum. Meist nicht in die Rubrik UFO werden die Beobachtungen von Durchgängen angeblicher intramerkurieller Planeten (Vulkantransit) gerechnet, über welche vor allem im 18. und 19., aber auch im 20. Jahrhundert immer wieder berichtet wurde, obwohl in keinem dieser Fälle die Natur des vor der Sonne vorbeiziehenden Objektes geklärt werden konnte. Ein Asteroid ist hierfür eine plausible Erklärung, doch wurde noch nie der Vorbeizug eines Asteroiden vor der Sonne beobachtet. Interessanterweise wird in manchen Fällen das vor der Sonne vorbeiwandernde Objekt sogar als „spindelförmig“ beschrieben.

Der Kugelblitz weist ähnliche Eigenschaften wie ein UFO auf. Nur wird er von der Kontur her als ein Ball beschrieben, meist rötlich bis bläulich irisierend, von der Größe unterschiedlich vorkommend, bis zu maximal Fußballgröße, und stets sehr langsam sich fortbewegend, manchmal längere Zeit auf der Stelle im Raum schwebend verharrend. Oft löst sich der Kugelblitz am Ende mit einem lautstarken Knall auf und - ist nicht mehr wahrzunehmen. Da seine Natur ebenfalls rätselhaft ist, soll er nicht zur Erklärung von UFO-Sichtungen herangezogen werden.

Häufig als UFOs gemeldete Objekte

  • Venus (und Jupiter) bei Sonnenuntergang in bestimmten Jahreszeiten
  • Miniatur-Heißluft-Party-Gag-Ballon in der Dunkelheit z.B. während heißer Sommerwochenenden oder typisch zu Silvester. In den 70er Jahren sorgte die Kinderzeitung YPS! mit einem 3 Meter langen röhrenförmigen Solarballon für UFO-Massensichtungen.
  • Wetterballon zu allen Tageszeiten, besonders aber in die Abenddämmerung hinein
  • Reflexionen von Skybeamer an Wolken in der Nacht
  • Flugzeug- und Hubschrauberlichter in der Nacht
  • Raketen aller Größen
  • geheime militärische Versuchsflugzeuge
  • Iridium-Flares


UFOs im Modellbau

Gravity-Lifter

UFO-Forscher


Siehe auch: Raumfahrt, Ufoglaube, Kugelblitz, Roswell (UFO-Vorfall), Area 51, Valentich-Zwischenfall, Billy Meier