Deep House
Deep House ist die langsamste und melodiöseste Stilart des House. Musikalisch dominiert hier ebenso der gut tanzbare gerade 4/4-Takt. Die Geschwindigkeit bewegt sich im Bereich von ca. 122-127 BPM.
Geschichte und Charakteristik
In Chicago produzierte Larry Heard als Fingers Inc. mit den Sängern Ron Wilson und Robert Owens ab 1986 smoothe, perkussive House-Tracks mit souligen Vocals. Die Blaupause für den Deep House: Ein Sound, der sich insbesondere mit seinen jazzigen, bisweilen gesangslastigen Arrangements vom damals populären New Yorker Garage House abhob.
Deep House hat ungefähr die gleiche Geschwindigkeit wie Disco, aber reduziertere, hypnotisierendere Grooves, und war eine Reaktion auf die vorherrschende opulent bis hysterische Party House Music. Die deepen, smoothen Basslines waren auch der Namensgeber für den Deep House. Elementar und charakteristisch für den klassischen Deep House ist die Nighttime-Atmosphäre, betont durch Strings- und Flute-Sounds. Das Spektrum aktueller Tracks ist sehr groß, es reicht von Soul-Einflüssen über Jazz bis zu Tech House, aber alles in einem gemäßtigtem Tempo meist um 125 BPM.
In Chicago kam es Ende der 1980er Jahre zu einer regelrechten Deep-House-Welle. Die meisten House-Produzenten produzierten nun auch Deep-House-Tracks wie z. B. Fast Eddies "Can U Still Dance" (1988) und Marshall Jeffersons "Truth Open Your Eyes" (1988). Zu den stilprägenden Alben gehört unter anderem "Promised Land" von Joe Smooth.
Musikgeschichtlich gesehen war die Erschaffung des Deep House die Weiterentwicklung des Chicago House mittels der Fusion mit dem Garage House aus New York zu einem neuen gemeinsamen Sound und einer Vereinigung und Annäherung der beiden bisher sehr getrennt und autark existierenden Szenen. Deep House war einer der prägendsten Stile für das House-Genre, führt heute in den Clubs aber eher ein Nischendasein und wird dort weiterhin von einer eingeschworenen Fangemeinde goutiert.
Die regionale Ausdifferenzierung und Weiterentwicklung des Ur-House führte 1986 neben der Entwicklung des Deep House aber auch zur Ausbildung eines weiteren Stils in Chicago: dem Acid House, der außer einem riesigen Hype 1988 in England aber niemals an die lange und gleich bleibende Popularität des Deep House heranreichte.
Stiltypische Tracks
- Joe Smooth feat. Anthony Thomas – Promised Land
- Muddyloop feat. Leon King – Vivid Dreams (Sweaty Night) (Vocal Mix)
- Pascal, Livo & Mr. Day – Vision Of A New World (Vocal Mix)
- Savannah feat. Chezerè – Night Of Music
- Westpark Unit feat. Victor Davies – Fade Away
- Azymuth – Space Jazz Carnival (Global Communications Space Jazz Mix)
- Booka Shade - Night falls (Ilkay Efe)
Wichtige Interpreten
- Marshall Jefferson
- Ten City
- Mr Fingers bzw. Fingers Inc. (alias Larry Heard)
- Frankie Knuckles
- Joe Smooth
- Steve "Silk" Hurley
- Jesse Saunders
- Tyree Cooper
- Fast Eddie
- Glenn Underground
- Theo Parrish
- Miguel Migs
- Joe Clausell
- Julien Jabre
- Dennis Ferrer
- Kerri Chandler
Deutsche Deep-House-Musiker & DJs


- Âme
- C-Rock
- D'Play
- Dixon
- Frankman
- Gamat 3000
- Gerd Janson
- Herb LF
- Ingo Sänger
- Carsten Hellmich
- Marcus Worgull
- Matthias Tanzmann
- Motorcitysoul
- Needs
- Netto Houz
- Phonique
- Raw Artistic Soul
- Terry Lee Brown Junior
- Tiefschwarz
- The Timewriter
- Vincenzo
- Westpark Unit
- Luna City Express
- Steve Bug
- Sacha Dive
- Matthias Ostermann
Internationale Deep House Labels
- King Street Sound
- Ibadan
- OM Records
- Naked Music
- Salted Music
- Transport Recordings
- Large Music
- Defected
- NRK
- MN2S
Deutsche Deep House Labels
- Dessous Recordings
- Plastic City
- Moon Harbour Recordings
- Draft Recordings
- Metrosoul
- Auris Recordings
- FM Recordings
- Innervisions
- Stir 15
- Sensual Touch Recordings
- GOGO Music