Säbelantilope
Säbelantilope | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Die Säbelantilope (Oryx dammah) ist eine einst in der Sahara lebende, heute aber wahrscheinlich ausgestorbene Art der Oryxantilopen. Von den anderen Arten dieser Gattung ist sie durch die langen, nach hinten gebogenen Hörner zu unterscheiden. Die Schulterhöhe beträgt 120 cm, das Gewicht fast 200 kg.
Als reines Wüstentier lebte die Säbelantilope in der zentralen Sahara, in der große Säugetiere ansonsten eine Rarität sind. Während sie aber einst von Mauretanien bis Ägypten in großen Herden lebte, gab es zuletzt nur noch kleine Restvorkommen im Norden der Staaten Niger und Tschad. Einst sollen die Herden bis zu tausend Antilopen umfasst haben. Innerhalb der Sahara wanderten sie weit umher und konnten mehrere Monate ohne Wasser überleben.
Durch unkontrollierte Jagd, die zuletzt von Autos und Flugzeugen aus erfolgte, wurde die einst häufige Säbelantilope in der Wildnis vollkommen ausgerottet. Da ihr Habitat ihnen keine Möglichkeit zum Aufsuchen von Verstecken bot, ging der Ausrottungsprozess sehr schnell. In Ägypten starb die Säbelantilope bereits 1850 aus. In der zentralen Sahara überlebten die Herden einige Jahrzehnte, doch in den 1970ern waren nur kleine Gruppen im Niger und Tschad übrig. 1998 konnte eine ausgedehnte Suchexpedition keine lebende Säbelantilope mehr finden, so dass die IUCN den Status der Art auf in der Wildnis ausgestorben ändern musste. Allerdings gab es in jüngerer Zeit eine unbestätigte Sichtung von vier Säbelantilopen im Norden Nigers.
Paradoxerweise ist die in der Wildnis ausgerottete Säbelantilope die zweithäufigste in Zoos gehaltene Antilope; nur die Hirschziegenantilope ist noch häufiger vertreten. Daher ist der Bestand der Art insgesamt erst einmal gesichert, und in Zukunft kann vielleicht eine Auswilderung erfolgen. Halbwilde Herden leben außerdem in Israel und auf der tunesischen Insel Djerba.
