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Lingen (Ems)

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Wappen Karte
Das Lingener Stadtwappen Lingen in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Kreis: Emsland
Fläche: 176,13 km²
Einwohner: 56.382 (01.03.2005)
Bevölkerungsdichte: 293 Einwohner je km²
Höhe: 22 m ü. NN
Postleitzahl: 49808, 49809, 49811
Vorwahl: 0 59 1   (Zentrum)

0 59 06 (Lünne)
0 59 07 (Geeste)
0 59 37 (Geeste, Groß Hesepe)
0 59 63 (Bawinkel)

Geografische Lage: 52° 31' n. Br.
07° 19' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: EL (früher: LIN)
Gemeindeschlüssel: 03 4 54 032
Stadtgliederung: 12 Stadtteile/Stadtbezirke
Website: www.lingen.de
E-Mail-Adresse: info@lingen.de
Politik
Bürgermeister: Heiner Pott (CDU)
Bundestagsabgeordneter: Dr. Hermann Kues MdB (CDU)

Lingen (Ems) ist eine große selbstständige Stadt im Landkreis Emsland, in Niedersachsen. Die an der Ems und nahe der Grenze zu den Niederlanden liegende Stadt hat 56.382 Einwohner (Stand: 1. März 2005).

Geschichte

  • 975 Erste urkundliche Erwähnung; Kaiser Otto II. überträgt Bischof Ludolf von Osnabrück verschiedene Güter in Lingen als Lehen
  • 1227 Lingen besitzt stadtähnlichen Charakter; die Bischöfe von Osnabrück und Münster vereinbaren, nach einer erfolgreichen Eroberung Lingens die dortigen Einkünfte aus Zoll, Münze und Gericht unter sich aufzuteilen.
  • 1314 Das Lingener Marktrecht ist Vorbild für den neu eingerichteten Markt in Friesoythe.
  • 1372 Die Zeiten sind kriegerisch. In höchster Not wird eine Bürgerwehr aus kaum erwachsenen Jünglingen gegründet. Tapfer verteidigen sie ihre Heimat und verhindern, dass der Feind die Stadt erobert. So retten sie Frauen, Kinder und ihre älteren Mitbürger - die "Kivelinge".
  • 1394 Ältester Beleg für das Lingener Stadtwappen mit den drei Türmen.
  • 1401 Graf Nikolaus II. von Tecklenburg bestätigt das um die Mitte des 14. Jahrhunderts verliehene und 1366 erstmals erwähnte Lingener Stadtrecht.
  • 1498 Teilung der Grafschaft Tecklenburg; Graf Nikolaus IV. residiert bis 1541 auf der Burg Lingen.
  • 1548 Eine verheerende Feuersbrunst zerstört große Teile der Stadt.
  • 1554 In Lingen wird eine kaiserliche Poststation eingerichtet; die heute noch bestehende (Alte) Posthalterei am Markt wird 1653 erbaut.
  • 1597 Prinz Mauritz von Oranien erobert die Festung Lingen für die Generalstaaten.
  • 1605 Rückeroberung Lingens durch den spanischen Feldherrn Ambrosio Spinola.
  • 1632 Die Festung Lingen wird geschleift; Lingen geht Anfang 1633 in den Besitz des Hauses Oranien über
  • 1697 Gründung der Universität (Gymnasium academicum) in Lingen durch Wilhelm III, Prinz von Oranien.
  • 1702 Die Stadt und die Grafschaft Lingen fallen an Preußen.
  • 1829 Beginn des Schiffsverkehrs auf dem neuerbauten Ems-Hase-Kanal zwischen Lingen und Meppen.
  • 1855 Die Eisenbahn erreicht Lingen: Für die Eisenbahnstrecke von Osnabrück nach Emden ("Hannoversche Westbahn" / Emslandstrecke) werden die zentralen Werkstätten in Lingen eingerichtet.
  • 1927 Lingen wird von einem schweren Wirbelsturm heimgesucht, viele Häuser der historischen Innenstadt werden schwer beschädigt. Details
  • 1934 In Lingen-Reuschberge entstehen ausgedehnte Kasernenanlagen, die 1935 bezogen werden, und noch heute von der Bundeswehr genutzt werden.
  • 1944 Zwei schwere Luftangriffe der Alliierten zerstören große Teile Lingens.
  • 1954 Die Erdölraffinerie Emsland geht in Betrieb.
  • 1956 Lingen wird eine Garnisonsstadt.
  • 1968 Das erste Kernkraftwerk Lingen geht ans Netz.
  • 1970 Freiwilliger Zusammenschluss der Gemeinden Darme, Laxten und Brockhausen mit der Stadt Lingen.
  • 1974 Gemeindereform: die Samtgemeinden Bramsche und Baccum, die Gemeinden Altenlingen, Brögbern, Holthausen-Biene, Clusorth-Bramhar und der Ortsteil Schepsdorf werden nach Lingen 'eingemeindet'.
  • 1975 Lingen feiert erste urkundliche Erwähnung der Stadt vor 1000 Jahren.
  • 1977 Lingen wird "Große selbstständige Stadt", und verliert den Kreissitz; seitdem gehört Lingen zum Landkreis Emsland.
  • 1980 Neugestaltung der Innenstadt: Ein Fußgängerbereich umfasst nun Looken-, Marien-, Burg-, und Große Straße sowie den Marktplatz.
  • 1988 Das Kernkraftwerk Emsland geht ans Netz.

Politik

Das Emsland gilt als CDU-Hochburg.

Der Stadtrat der Stadt Lingen (Ems) setzt sich aus 42 Ratsherren- beziehungsweise Frauen, und dem Oberbürgermeister zusammen. Die 43 Sitze des Stadtrates verteilen sich folgendermaßen:

Partnerstädte

Lingen (Ems) hat fünf Partnerstädte:


Verkehrsanbindung

Lingen wird von der Bundesautobahn 31 tangiert und ist Schnittpunkt der Bundesstraße 70, Bundesstraße 213 und Bundesstraße 214. Durch die Stadt führen außerdem die Eisenbahnlinie Ruhrgebiet-Nordsee (Emslandstrecke) und der Dortmund-Ems-Kanal. Die Ems ist für den Freizeitverkehr schiffbar.

Sehenswürdigkeiten

  • Historisches Rathaus aus dem 15. Jahrhundert, Giebelausbau 1663.
  • Haus der Kivelinge, Bürgerhaus von 1583.
  • Alte Posthalterei (1653), 200 Jahre Lingens Poststelle.
  • Universitätsplatz mit Professorenhaus und Kreuzkirche.
    • Die alten Universitätsgebäude beherbegen nun die Mal- und Kreativschule (MUK,
      sowie das Theaterpädagogische Zentrum (TPZ).
  • Bürgerhaus Hellmann (1641) mit reich ornamentiertem Fachwerkgiebel.
  • Palais Danckelmann (1646), heute restauriertes Amtsgericht.
  • Gesindehaus (1723), jetzt Heimatmuseum
  • Pulverturm als Teil der ehemaligen Festung
  • begrünter Parkhaushügel
  • Schloss Herzford
  • Speicherbecken in der Größe von 180 ha
  • Bonifatiuskirche
  • Das alljährlich stattfindende Abifestival, ein "Umsonst und Draußen" Festival, veranstaltet von den Abiturjahrgängen der 3 Lingener Gymnasien

Wirtschaft

Die wichtigsten Industriezweige Lingens:

Das neue, 1988 in Betrieb genommene, Kernkraftwerk Emsland hat eine Leistung von 1400 MW und gilt als eines der modernsten und sichersten Kraftwerke, während das mittlerweile stillgelegte (alte) Kernkraftwerk Lingen nur noch als Lagerort für verstrahltes Molkepulver nach dem Unglück von Tschernobyl genutzt wird. Ein im März 2002, nach 18 Monaten Bauzeit neuerrichtetes Zwischenlager für abgebrannte Brennstäbe aus dem Kernkraftwerk Emsland kann bis zu 130 Castor Behälter lagern.

Söhne und Töchter der Stadt