Videoprojektor
Ein Videoprojektor, Digitalprojektor oder Beamer Vorlage:Lautschrift (pseudoengl. Strahler) ist ein spezieller Projektor, der Daten aus einem visuellen Ausgabegerät (Computer, DVD-Player, Videorekorder, usw.) für ein Publikum in vergrößerter Form an eine Projektionsfläche wirft. Die Bandbreite reicht von stationären Hochleistungsprojektoren bis zu sehr kleinen Präsentationsprojektoren für den mobilen Einsatz.
Unterscheidungsmerkmale
Beamer unterscheiden sich, je nach Anspruch und Anwendungsgebiet, durch eine Vielzahl von Kriterien.
Anzeigeverfahren
Röhrenprojektoren
Technik
Die ersten stark verbreiteten Videoprojektoren verwendeten spezielle Kathodenstrahlröhren zur Darstellung des Bildes. Diese Röhren wurden auf eine sehr hohe Helligkeit getrimmt, um genügend Licht für die Projektion zu liefern. Für Farbprojektoren werden 3 Röhren, eine für jede Grundfarbe, verwendet, die in der Regel, getrennte Objektive hatten. Zur Erhöhung der Helligkeit werden aber manchmal auch 6 Röhren verwendet. Diese Technik wurde hauptsächlich in Rückprojektionsfernsehgeräten verwendet.
Vorteile
- Durch die Bildröhren sind die Projektoren sehr variabel in der Auflösung. Somit können solche Projektoren in der Regel alles zwischen NTSC und sehr hochauflösendes Video darstellen. Häufig sogar Standards, die während der Entwicklung des Gerätes noch unbekannt waren.
- Dieses Verfahren kennt keine Pixel. Somit werden die Bilder etwas unschärfer, aber natürlicher dargestellt.
- Es existiert fast keine Verzögerungszeit. Dadurch ist Video mit Interlacing kein Problem.
Nachteile
- Die Röhren sind sehr empfindlich gegenüber Einbrennen. Werden Stellen der Leuchtschicht zu stark oder zu lange angeregt, so werden diese Stellen langsam permanent dunkel.
- Da bei Farbprojektoren die 3 getrennten Projektionssysteme getrennt arbeiten, erfordern diese eine sehr aufwändige Einrichtprozedur, was den mobilen Einsatz sehr erschwert.
- Die Projektoren sind durch die Röhren sehr schwer.
Flüssigkristallprojektoren
Flüssigkristallprojektoren (LCD) modulieren das Licht mit kleinen transparenten Flüssigkristallbildschirmen. Besonders hochwertige Geräte verwenden 3 Bildschirme, in einem speziell angeordnetten Projektionssystem, billigere Geräte nur einen.
Vorteile
- Kein Einbrennen
- Relativ Preiswert
- Gute Lesbarkeit bei Texten
Nachteile
- Pixelstruktur, feste Auflösung des Eingangssignals erforderlich
- Nachleuchten des Bildes
- Memory-Effekt
Memory-Effekt
Normalerweise kann sich das Bild bei einem LCD-Bildschirm nicht einbrennen, so wie es bei CRT-Monitoren der Fall ist. Es kann aber ein "Memory Effekt" auftreten, der erst nach mehrstündiger Anzeige des gleichen Bilds sichtbar wird. Bei stehenden Bildern richten sich die Kristallmoleküle in einer bestimmten Art und Weise aus und können träge werden. Falls dies der Fall ist, kann man einfach ein weißes Bild zum "Löschen" anzeigen. Es ist ratsam, den Inhalt alle zwölf Stunden für ein paar Sekunden zu verändern.
DLP-Projektoren
Bei diesen Projektoren wird das Licht durch einen speziellen Chip moduliert, der einen Bildpunkt entweder ein, oder ausschalten kann. Je nach Gerät werden hier entweder 3 Chips verwendet, oder ein Chip und ein Farbrad.
Vorteile
- Geringes Nachleuchten des Bildes
- Kein Einbrennen
- Gute Lesbarkeit bei Texten
Nachteile
- Pixelstruktur, feste Auflösung des Eingangssignals erforderlich
- "Regenbogeneffekte" bei Geräten mit Farbrad
- Farbtreue ist nicht gegeben. Das "gelb" in der Präsentation wird als "grünlich" auf die Leinwand projiziert.
alter Artikel
Grundlegend werden drei verschiedene Anzeigeverfahren verwendet. Zum einen das ältere, qualitativ nicht ganz so gute, jedoch preiswertere LCD-Verfahren, zum anderen die DLP-Technik, die für brillante Farben, höheren Kontrast und bessere Schärfe sorgt. Die im Profibereich verwendete Projektionstechnik ist allerdings immer noch die Röhrenprojektion. Als Nachteil der DLP-Projektoren ist eine erhöhte Geräuschentwicklung - durch das rotierende Farbrad - und der deutlich höhere Preis zu nennen.
2. Februar 2005: LCD- und DLP-Projektoren kosten etwa das Gleiche. Es ist aber nicht so, dass DLP-Projektoren brillantere Farben darstellen können. Ganz im Gegenteil - die satteren Farben produziert der LCD-Projektor. Da aber beim LCD-Projektor das Blaupanel durch UV-Licht massiv angegriffen wird, verschlechtert sich die Bildperformance im Lauf der Zeit wesentlich. Die Lebensdauer des blauen Panels beträgt etwa 3000 bis 6000 Stunden. Dann muss es gewechselt werden, was meist nicht wirtschaftlich ist. Die Bildqualität von 3-Chip-DLP-Projektoren ist jedoch hervorragend. Diese Technik wird derzeit aber nur in Hochleistungsprojektoren verwendet, während Consumer-DLP-Projektoren mit 1-Chip-Technik und Farbrad ausgestattet sind. Die Lebensdauer von DLP-Projektoren wird mit 100.000 Stunden und mehr angegeben.
Anwendungsgebiet
Für den Cineasten eignen sich Beamer, die ein Bildformat von 16:9 darstellen und einen möglichst hohen Kontrastumfang besitzen. Viele DLP Projektoren haben ein sehr grosses Kontrastverhältnis von bis zu 4000:1. Für das Heimkino optimierte LCD-Projektoren erreichen Spitzenwerte von 6000:1. Schwarze Stellen im Film sind dann auch schwarz und die Farben wirken deutlich natürlicher.
Wenn Präsentationen oder Computerspiele im Vordergrund stehen, sollte man das 4:3 Format bevorzugen, wobei man bei gängigen Modellen zwischen einer XGA-Auflösung (1024×768 Bildpunkte) und der niedrigeren SVGA-Auflösung (800×600) wählen kann.
Leuchtstärke
Ein wesentliches Kriterium für die Nutzbarbarkeit von Videoprojektoren bei größeren Projektionsabständen, was gleichbedeutend mit der großen Projektionsflächen ist, ist die Helligkeit, die durch den Einsatz von Metalldampflampen erreicht wird. Handelsübliche Videoprojektoren verfügen über Leuchtstärken zwischen 1.000 und 3.000 ANSI-Lumen, große Modelle für Konferenzräume durchaus auch 4000 oder 6000 ANSI-Lumen.
Für eine gute Ausleuchtung nicht komplett abgedunkelter, größerer Konferenzräume sollte man sich deutlich am oberen Ende des Machbaren bewegen.
Anschlussmöglichkeiten
Bei der Verwendung des Beamers in Kombination mit einem PC wird das Signal von der Grafikkarte über die VGA- oder DVI-Schnittstelle zum Beamer übertragen. Es besteht die Möglichkeit die Bilddaten durch den Beamer zu einem Monitor zu schleifen, sodass sowohl am Monitor als auch über den Videoprojektor das gleiche Bild ausgegeben wird. Viele Modelle verfügen zusätzlich auch über Eingänge für analoge Bildquellen wie z. B. Videorecorder.
Praktische Anwendungen
- Die Visualisierung von beliebigen Sachverhalten für ein größeres Publikum an Hand von auf einem Computer gespeicherten Daten. Großer Beliebtheit erfreuen sich Präsentationsgrafiken, die mit Programmen wie Microsoft-Powerpoint erstellt werden.
- Vorführung von Softwareprodukten mit einer größeren Anzahl von Interessenten (z.B. Seminare oder Messen).
- Als Unterrichtshilfsmittel: Hier ersetzt oder ergänzt der Videoprojektor die Tafel, herkömmliche Overheadprojektoren sowie schriftliche Unterlagen.
- Ein Referat oder Vortrag läßt sich mittels eines Videoprojektors abwechslungsreicher gestalten. Dabei lassen sich neben den Präsentations-Daten aus dem Computer auch Bilder von Digitalkameras oder Filmsequenzen aus einem Videorecorder oder DVD-Player einspielen.
- Private Verwendung: Der Optische Eindruck von Spielfilmen, Sportereignissen oder Computerspielen begeistert und erzeugt Kinoatmosphäre in den eigenen vier Wänden.
Kosten
Die Preise variieren zwischen Herstellern und Händlern zum teil deutlich. Deshalb ist ein Preisvergleich im Internet durchaus lohnenswert. Außerdem sind die Kosten für eine Ersatzleuchte erheblich, derzeit liegen sie zwischen 300 und 500 EUR. Eine Lampe hat eine Lebensdauer zwischen 1.500 und 3.000 Betriebsstunden.
Anzeigeverfahren | Bildformat | Auflösung | Preis in EUR | |
LCD | 4:3 | 800×600 | ab ca. 800 | |
LCD | 4:3 | 1024×768 | ab ca. 1.000 | |
LCD | 16:9 | 964×544 | ab ca. 1.000 | |
LCD | 16:9 | 1280×720 | ab ca. 1.400 | |
DLP | 4:3 | 800×600 | ab ca. 1.100 | |
DLP | 4:3 | 1024×768 | ab ca. 1.500 |
Siehe auch: Volksbeamer
Weblinks
- http://www.noesse.de/infothek_beamer.php Infothek: Videoprojektoren
- http://www.heimkino.net/info/projektor.html Tipps und Infos zum Thema Videoprojektor
- http://www.diy-community.de deutsches Forum für Eigenbau-Beamer
- http://www.diybeamer.ch Forum für Eigenbau-Beamer aus der Schweiz
- http://www.multivision.de/pages/d/service/technik/glossar.html Umfangreiches Lexikon zum Thema Videoprojektor
- http://www.projektoren-datenbank.com Die Projektoren Datenbank
- http://www.projectorcentral.com/projectors.cfm Beamervergleich mit großer Datenbank (auf Englisch)
- http://stsboard.de Elektronik Forum mit Reparaturtips für Beamer