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Tilt-und-Shift-Objektiv

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ein Tilt & Shift-Objektiv (auch TS-Objektiv,T&S-Objektiv) ist ein Spezialobjektiv für die Fotografie, welches das Verschieben (engl.: Shift) und das Verschwenken (engl.: Tilt) des Linsensystems gegenüber der Filmebene ermöglicht.

Durch Verschieben des Linsensystems aus der Bildmitte lassen sich Perspektivkorrekturen durchführen (z.B. Beseitigung stürzender Linien an hohen Bauwerken).

Durch Verschwenken des Linsenssystems lässt sich die Schärfeebene verlagern (Scheimpflug'sches Gesetz). Die Schärfeebene kann an die gewünschte Objektebene angepasst werden. Dies kann technischen Zwecken (durchgehende Schärfe in einer schiefen Ebene) als auch bildgestalterischen Zwecken dienen (Arbeiten mit selektiver Schärfe).

Diese Bild"manipulationen" sind sonst nur mit einer deutlich teueren und unhandlicheren Großformatkamera möglich. Eine Ausnahme bilden die TS-Objektive für das Canon Eos System. Derzeit gibt es 3 Objektive mit 24 mm, 45 mm und 90 mm Brennweite.

An die Qualität des Linsensystems werden deutlich höhere Anforderungen gestellt als bei einem Normalobjektiv. Der Bildkreis muss größer sein, um beim Verschieben keine Abschattungen zu bekommen. Die Randschärfe muss exzellent sein, um oben angesprochene Vorteile beim Verschwenken überhaupt zu ermöglichen (Arbeiten bei offener Blende). Aus diesen Gründen ist dieses Spezialobjektiv auch sehr kostenintensiv.

Mit dem weiteren Aufkommen der Digitalkameras wird sich das Verschiebeobjektiv im Hinblick auf die Korrektur der Perspektive weitgehend erübrigen, da sich mit Bildbearbeitungsprogrammen berechnen lässt.