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VCL Film + Medien

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VCL Film + Medien AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0003304374
Gründung 1981
Sitz München
Leitung Datty G. Ruth
Mitarbeiterzahl 27
(Stand: 31. Dez. 2007)
Umsatz 11,4 Mio. EUR [1]
(Geschäftsjahr 2006/2007)
Branche DVD-Programmanbieter, Fondsverwaltung
Website www.vcl.de

Die VCL Film + Medien AG ist ein deutsches Unternehmen der Medienbranche, welches zu den unabhängigen DVD-Programmanbietern im Bereich Home Entertainment zählt.

Die VCL Film + Medien AG ist im Gegensatz zu Unternehmen wie Warner Bros., die Filme selbst produzieren und dann vermarkten, unabhängig von Produzenten, von denen Filmlizenzen zur Vermarktung erworben werden. Dabei bleibt der Verleih an Kinos ausgespart. Das Unternehmen ist seit 1999 an der Deutschen Börse notiert, zuletzt im Marktsegment General Standard, womit es im Aktienindex CDAX abgebildet ist.

Geschäftsinhalt

Das Filmangebot reicht vom Blockbuster bis zum Genrefilm und umfasst weiterhin Zeichentrick-Serien, Edutainment und Special-Interest-Programme. Im Jahr 2006 nahm die VCL-Gruppe eine Erweiterung der Geschäftstätigkeit vor, wobei Dienstleistungen im Bereich der Fondsverwaltung angeboten werden. Das Unternehmen operiert zusammen mit den vier zu 100 Prozent zur Konzernmutter gehörenden Tochterunternehmen, der VCL Communications GmbH, der Cine Plus Home Entertainment GmbH, der First Film GmbH und der Allied Funds Management GmbH sowie deren Tochtergesellschaft Equity Pictures Medienfonds GmbH.

Die Kontakte des Managements der VCL Film + Medien AG zu Lizenzgebern, Händlern und Produzenten bilden die Basis der Umsetzung der Prozesskette vom Einkauf bis zur Verwertung von Filmlizenzen. Dazu zählen die Erstauswertung von DVDs, die Zweitauswertung auf Sondervertriebswegen, das Add-on-Publishing / Cover-Mount-Geschäft und Dienstleistungen rund um die Medienfondsverwaltung.

Unternehmensgründer

Datty G. Ruth, Gründer der VCL, verfügt über mehr als 30 Jahre Managementerfahrung in der Medienbranche.[2] Er begann während seines Studiums der Volkswirtschaft als Konzertveranstalter tätig zu werden. Er managte Gruppen im Musikgeschäft und gründete 1975 den Schallplattenvertrieb Rainbow Records. Diese Gesellschaft übernahm den Vertrieb der Musikvideos für VCL Video, die von ihm 1981 gegründet worden war. Aufgrund neuer Marketingkonzepte und der Erweiterung des Programmes auf Spielfilme konnte er sich damit in der Medienbranche etablieren. Er entwickelte Vertriebssysteme, die VCL zu einem der in Deutschland führenden konzernunabhängigen DVD-Produzenten machten.

Von der Unternehmensgründung bis zum Börsengang (1981 - 1999)

Die Gründung der VCL Video GmbH erfolgte 1981 in Frankfurt am Main durch Datty Ruth und Alan Judd. Im Jahr 1983 wurde ein Standortwechsel nach München vorgenommen. Virgin Vision, eine Firma von Richard Branson, erwarb 51 Prozent und die Ringier AG 30 Prozent der Anteile – es kam zur Umfirmierung in VCL/Virgin Communications GmbH. 1989 erwarb Datty G. Ruth die Anteile von Virgin und Ringier zurück. Ein Jahr später beteiligte sich Live Entertainment mit 81 Prozent an der VCL Communications GmbH und die Firma wurde in VCL/Carolco Communications GmbH umbenannt.

1991 startete VCL die Vermarktung der Laserdisc. Mit dem Aufkommen des Kaufvideomarktes erweiterte VCL die Programmpalette, um Special Interest Themen wie Cindy Crawford, Discovery Channel und Dumont Reisevideos bieten zu können. Im gleichen Jahr führte VCL ein neues Vermarktungskonzept ein und sicherte sich damit über Jahre Wettbewerbsvorteile. Der Firmenname wurde 1996 in VCL Communications GmbH geändert. Als es 1998 zur Markteinführung der DVD kam, zählte VCL von Beginn an zu den bedeutendsten Anbietern des neuen Mediums. 1999 entstand die VCL Film + Medien AG und firmierte als Muttergesellschaft der VCL Communications GmbH.

Vom Börsengang bis heute (seit 1999)

Im Frühjahr 1999 ging die VCL Film + Medien AG in Frankfurt an die Börse.

Im März 2000 wurde das Unternehmen in den Aktienindex MDAX aufgenommen.[3] Eine Kapitalerhöhung auf insgesamt 17.159.999 Aktien, verbunden mit gleichzeitigem Aktiensplit 3:1, erfolgte im Jahr 2000. Im gleichen Jahr wurde der führende skandinavische Medienvertrieb Scanbox [4] erworben. Im September 2001 schied die VCL Film + Medien AG wegen zu geringer Marktkapitalisierung wieder aus dem MDAX aus und wurde in den kleineren Aktienindex SDAX aufgenommen.[5]

Gute Kinoergebnisse bestätigten im Jahr 2003 die Produktionsbeteiligung am Actionklassiker Terminator 3. Die VCL Film + Medien AG kooperierte in den Folgejahren mit führenden Verlagshäusern in Deutschland. Dies war der Start der Heft- bzw. Add-on-DVD. Im Jahr 2005 folgte die Kooperation mit Focus-Gesundheit, um Synergien des TV-Senders und VCL zu nutzen. Im Dezember 2006 folgte die Übernahme von Equity Pictures Medienfonds GmbH durch die Allied Film Management GmbH.

Kapitalentwicklung

Beim Börsengang betrug das Grundkapital 13.294.000 Euro und im März 2007 7.104.497 Euro. Großaktionär ist die „Ruth Holding GmbH“ (40,26%).

Einzelnachweise

  1. a b VCL Film + Medien AG: Geschäftsbericht 2007. Geschäftsjahr 01.12.2006 - 30.11.2007. Veröffentlicht am 1. April 2008. Online verfügbar (Abgerufen am 12. Juni 2008.)
  2. VCL - Gründer und Vorstand (Abgerufen am 20. Juli 2008)
  3. Deutsche Börse: Deutsche Börse aktualisiert Zusammensetzung der Aktienindizes. Mitteilung vom 8. Februar 2000. Online verfügbar (Abgerufen am 12. Juni 2008.
  4. Homepage von Scanbox
  5. Deutsche Börse: Deutsche Börse aktualisiert Gewichtung in den Aktienindizes. Mitteilung vom 19. September 2001. Online verfügbar (Abgerufen am 12. Juni 2008.