Riesa
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 18′ N, 13° 18′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Meißen | |
Höhe: | 109 m ü. NHN | |
Fläche: | 58,84 km2 | |
Einwohner: | 35.508 (31. Dez. 2007)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 603 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 01587, 01589, 01591, 01594 | |
Vorwahl: | 03525 | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 27 230 | |
Stadtgliederung: | 16 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 1 01589 Riesa | |
Website: | www.riesa.de | |
Oberbürgermeisterin: | Gerti Töpfer (CDU) |

Riesa ist eine Mittelstadt im sächsischen Landkreis Meißen mit gegenwärtig 35.508 Einwohnern (Stand 2007). Sie umfasst eine Fläche von 58,84 km² und liegt linksseitig der Elbe. Bekannt wurde die Stadt vor allem durch die hier vorhandene Stahl-Industrie und als Sportstadt.
Seit 1994 hat Riesa den Status Große Kreisstadt im Freistaat Sachsen.
Geographie
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind Hirschstein, Nünchritz, Stauchitz, Zeithain und die Stadt Strehla im Landkreis Meißen sowie Liebschützberg im Landkreis Nordsachsen.
Stadtgliederung
Zu Riesa gehören die die folgenden 14 Stadtteile:
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Geschichte
Riesaer Sage

Einst kam ein Riese auf seiner Wanderschaft an das Ufer der Elbe. Bevor er den Fluss überschritt, machte er eine kurze Rast. Er spürte in seinen Stiefeln ein Drücken, das von den auf der langen Wanderschaft angesammelten Sandkörnchen und kleinen Steinchen herrührte. Er setzte sich an das Ufer, zog stöhnend seinen Stiefel aus und drehte ihn um. Heraus kam ein großer Hügel, auf dem die ersten Häuser von Riesa erbaut wurden. So erklären die Riesaer den Namen ihrer Stadt. Der Riese gilt als Stadtmaskottchen. Der Riesaer Riese wird alljährlich an verdienstvolle Bürger der Stadt verliehen. Am letzten Augustwochenende eines jeden Jahres, wenn die Riesaer ihr Riesenfest feiern, kann man ihm leibhaftig begegnen.
Aber eigentlich leitet sich Riesa aus Riezowe her. Dieser Name, latinisiert als „Rezoa“, taucht erstmals in einer Urkunde des Papstes Calixt II. vom Oktober 1119 auf, als der Dietrich I., Bischof von Naumburg, das älteste Kloster der Mark Meißen weihte. Er benutzte den Namen der kleinen slawischen Siedlung in unmittelbaren Nähe des Klosters im Mündungsbereich der Jahna in die Elbe. Risowe bedeutet soviel wie Geländeeinschnitt, was frei als „Ort an der Flussmündung“ oder „Ort am Fluss“ übersetzt wird. Der Ortsname Riesa trat erstmals 1451 auf.
Zeittafel
In der Zeit der römischen Kaiser und der Völkerwanderung ist in der Gegend um Riesa ein namenloser elbgermanischer Kleinstamm der Hermunduren nachgewiesen. Im Zuge der Völkerwanderung zogen sie westwärts und slawische Völker besiedelten das Gebiet. Dieses stand wahrscheinlich in loser Abhängigkeit von den weiter westlich liegenden thüringischen Stammesgebieten, was sich in den archäologischen Funden widerspiegelt. In der Zeit entstand in der Nähe des Zusammenflusses von Jahna und Elbe die Siedlung „Riezowe“, eine von vielen in einer relativ dicht bewohnten Gegend. Im 10. Jahrhundert begann die Zeit der deutschen Dominanz in der Region. Eine schriftliche Erwähnung fand der Ort allerdings erst einige Jahrhunderte später nach der sogenannten deutschen Ostexpansion. Etwa ab dem Jahre 1111 wurde ein vierseitig geschlossener Bauernhof am Abhang zur Jahna in ein Kloster umgewandelt, ein Ereignis, das eine Urkunde von Papst Kalixt II. vom Oktober 1119 festhielt. Es handelte sich um das deutsche Kloster in der Mark Meißen. Die ansässigen Mönche brachten das Kloster beinahe in den wirtschaftlichen Ruin. Kurze Zeit später nahmen die Augustiner-Chorherren die Geschicke des Klosters in die Hand. Da kundige Mönche überall im Lande gefragt waren, zog man sie nach und nach ab und ersetzte sie gleichermaßen durch Nonnen. 35 Jahre lang gab es die Merkwürdigkeit eines gemischten Klosters. 1542 mussten die 17 Nonnen vom Orden des Heiligen Benedikt ihre Heimstadt verlassen, die 1554 als Lehnsgut vergeben wurde. Im Jahr 1623 wurde den Marktflecken Riesa, durch den Kammerherrn des sächsischen Kurfürsten, Christoph von Felgenhauer, das Stadtrecht verliehen, verbunden mit dem Recht, zweimal im Jahr Märkte abhalten zu können. Jedoch verlor Riesa dieses Recht, und blieb als Marktflecken relativ unbedeutend bis zur Entwicklung des Eisenbahnsystems, bis es 1859 zum zweiten Mal zur Stadt erhoben wurde. [2][3] 1635 schlossen sich Schuster, Schneider und Lohgerber zur ersten Handwerkerinnung zusammen.
In der Stadt wurde 1820 erstmals eine Poststation errichtet. Als 1839 der erste Zug der Leipzig-Dresdner Eisenbahn über die neue Elbbrücke fuhr, begann eine schnelle wirtschaftliche Entwicklung. Der Güterumschlag vom Schiff auf die Schiene brachte der Gemeinde bedeutende Einnahmen. Mit den Eisenbahnverbindungen nach Leipzig, Dresden, Chemnitz, Jüterbog, Elsterwerda und Nossen entwickelte sich Riesa zum bedeutenden Eisenbahnknoten in Nordsachsen. Mit dem Eisenhammerwerk wurde 1843 der Grundstein für die Ansiedlung bedeutender Industrien gelegt. Im Jahr 1848 erschien mit dem „Elbe-Blatt“ die erste Wochenzeitung, aus der sich später das „Riesaer Tageblatt“ entwickelte, welches bis zum 23. April 1945 erschien und seit 1991 wieder publiziert wird.
1858 begann mit dem Einzug einer Reiterschwadron der sächsischen Kavallerie Riesas Garnisonsgeschichte. In der Folgezeit wurde die Stadt zur drittgrößten Garnisonsstadt in Sachsen. Mit der 1878 fertiggestellten Stahlgitterbrücke entstand neben der Eisenbahnbrücke eine eigene Straßenbrücke über die Elbe. 1888 wurde der Binnenhafen fertiggestellt. Schon 1912 wurde zwischen Riesa und Lauchhammer die erste Hochspannungsleitung der Welt für 110 kV gebaut. Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Straßenbrücke durch eine Sprengung zerstört. Der Neubau der Straßenbrücke über die Elbe wurde 1956, 200 m oberhalb der alten Brücke, eingeweiht. Von 1952 bis 1990 war Riesa Kreisstadt im Bezirk Dresden. Bis 1991 Standort der 9. Panzerdivision der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland.
Seit 1994 ist Riesa Große Kreisstadt im Freistaat Sachsen.
Eingemeindungen
Gröba und Weida (1923), Merzdorf (1925), Pausitz und Poppitz (1950), Mergendorf (1961), Pochra und Canitz mit Schwarzroda (1974), Nickritz mit Oelsitz, Jahnishausen mit Böhlen und Gostewitz sowie Mautitz (1994), Leutewitz (1996).
Einwohnerentwicklung
Mit der industriellen Revolution konnte Riesa vor allem seit Beginn des 20. Jahrhunderts zur Stadt heranwachsen. 1952 wurde Riesa Kreisstadt. Nach der Wende 1989/90 sank die Einwohnerzahl Riesas – wie in den meisten anderen mittelgroßen Städten Ostdeutschlands – rapide. Vor allem die Schließung des Stahlwerks und der damit verbundene Anstieg der Arbeitslosigkeit führte dazu, dass die Einwohnerzahl von fast 52.000 Einwohnern (1981) auf gegenwärtig nur noch knapp 36.000 Einwohner gefallen ist.
Einwohnerentwicklung der Stadt Riesa | ||||||||
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Jahr | 1575 | 1834 | 1849 | 1875 | 1880 | 1900 | 1933 | 1939 |
Einwohner | 350 | 1.631 | 2.679 | 5.707 | 6.259 | 13.491 | 26.248 | 29.963 |
Jahr | 1946 | 1950 | 1960 | 1981 | 1995 | 2000 | 2005 | 2008* |
Einwohner | 34.406 | 36.150 | 36.769 | 51.857 | 42.429 | 39.367 | 36.2221 | 34.004 |
Politik
Stadtrat
Sitzverteilung im Riesaer Stadtrat 2004-2009[4] | |||||||||
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Fraktion | CDU | Die Linke | SPD | NPD | Bürgerbewegung Riesa | FDP | |||
Mitglieder | 13 | 7 | 5 | 2 | 2 | 1 |
Oberbürgermeisterin
Gerti Töpfer (CDU) ist seit der letzten Bürgermeisterwahl am 27. Juli 2003 Oberbürgermeisterin von Riesa.[5]
Bisherige Stadtoberhäupter (Auswahl):
- 1990–1991: Manfred Jope
- 1991–2001: Horst Barth (FDP)
- 2001–2003: Wolfram Köhler (CDU)
Städtepartnerschaften
Riesa hat Städtepartnerschaften abgeschlossen mit
- Vorlage:Flagicon Villerupt in Lothringen, (Frankreich), älteste Partnerschaft, seit dem 6. Oktober 1961
- Vorlage:Flagicon Mannheim in Baden-Württemberg, seit dem 29. Juni 1988
- Vorlage:Flagicon Rotherham in South Yorkshire (Großbritannien), seit dem 11. Mai 1998
- Vorlage:Flagicon Suzhou in der Volksrepublik China, seit dem 16. August 1999
- Vorlage:Flagicon Sandy City in Utah (USA), seit dem 3. Oktober 2002
- Vorlage:Flagicon Glogau in Niederschlesien (Polen), seit dem 1. Oktober 2005
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Gedenkstätten
- Ein Ehrenhain und Gedenksteine auf dem Trinitatis-Friedhof am Poppitzer Platz, zur Erinnerung an einen unbekannten Häftling des KZ Flossenbürg, an namentlich genannte Opfer eines Todesmarsches jüdischer KZ-Häftlinge eines Außenlagers des KZ Bergen-Belsen, sowie an italienische Militärinternierte
- Ehrenfriedhof an der Poppitzer Landstraße für sowjetische Frauen und Männer, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit im Stahlwerk wurden
- Grabstätte und Gedenkstein auf dem Friedhof des Ortsteiles Gröba für eine namentlich bekannte sowjetische Zwangsarbeiterin
- Der Ort des Gedenkens ist ein von der Riesaer Künstlerin Christiane Balzer-Schreiber geschaffenes Denkmal am Poppitzer Platz. Es verbindet die Erinnerung an die Opfer der Gewaltherrschaft sowohl des Nationalsozialismus als auch des Stalinismus und der kommunistischen Diktatur.
Kultur
- Stadtmuseum und Stadtbibliothek im Haus am Poppitzer Platz
- Städtische Galerie
- Kloster und Tiergarten
- Kulturwerkstatt ART
Musik
- Musik- und Kunstschule Riesa
- Neue-Elbland-Philharmonie Sachsen
- Bläserensemble Riesa e.V.
- Konzertchor Riesa e.V.
- Lyricism Rock e.V.
- Kantorei der Evangelischen Kirchgemeinde Riesa
Bauwerke


Das Rathaus ist ursprünglich aus einem Benediktinerkloster und dem späteren Schloss von Rittergutsbesitzern hervorgegangen. Im Jahre 1874 erwarb es die Stadt Riesa vom Baron Curt Heinrich Freiherr von Welck, der nach der Annahme der revidierten Städteordnung 1873 keine Machtbefugnisse über den Ort mehr hatte.
Kirchen
Das ehemalige Benediktinerkloster war das älteste in der Mark Meißen. Der dazugehörige Klostergarten ist der einzige Teil des alten Riesa, der von einer Mauer umgeben ist. Der Klostergarten diente nicht nur der Erholung sondern man baute auch Kräuter, Gewürze und Gemüse an. Die Klosterkirche St. Marien entstand im Jahre 1261 als St. Marien in Ryzowe, nachdem zum wiederholten Male ein Brand den alten Betraum vernichtete. Im Laufe der Jahrhunderte war der Innenraum der Kirche zahlreichen Veränderungen unterworfen.
Am 18. April 1895 wurde der erste Spatenstich zum Bau der Trinitatiskirche gesetzt, dem am 18. Juni 1895 die Grundsteinlegung folgte. Am 4. Juli 1897 wurde die Kirche feierlich eingeweiht. Der Altarraum wird durch westfälischen Kalkstein beherrscht. Der Kirchenbau ist der Stiftung des Riesaer Geschäftsmanns Carl Wilhelm Förster zu verdanken.
Schon 1254 wurde in Riesa-Pausitz eine Kirche erwähnt. Die Kirche, die man heute sieht, entstand 1752–1755.
- weitere Kirchen
- Kirchruine Canitz
- Kirche Weida
- Schloßkirche Jahnishausen
Sehenswürdigkeiten
- „Elbquelle“: großformatige Eisenskulptur (25 m hoch) in Form einer Eiche des deutschen Künstlers Jörg Immendorff am Hotel Mercure und der Erlebnisgastronomie Riesenhügel.
- Volkshaus im Stil des Neuen Bauens
- Mumien in der Gruft der Klosterkirche: Als 1828 die Gruft unter dem Altar geöffnet wurde, fand man 50 Särge. In vielen waren die Leichname nicht verwest, ein Grund dafür dürfte der ständig kühle Luftzug sein, der durch die Gruft weht. Auch die Kleidung der Toten und Grabbeigaben, wie Blumen, Schmuck, Bücher und Kreuze, waren in gutem Zustand.
In der Gruft wurden frühere Besitzer des Riesaer Rittergutes sowie deren Familien beigesetzt. Der älteste mumifizierte Leichnam ist der eines kleinen Mädchens aus dem Jahre 1636. Die Gruft und einige der Mumien können besichtigt werden, allerdings nur für Gruppen auf Voranmeldung. - Teigwaren Riesa mit der gläsernen Nudelproduktion, Nudelmuseum und Kochstudio
Sportstadt Riesa
Der wahrscheinlichste älteste Verein in Riesa war der 1845 gegründete Schützenverein. 1860 entstand aus kleineren Gruppen der Turnverein Riesa. Im Jahre 1892 entstand die Riege „Wacker“ und 1903 die Riege „Frisch auf“. Außerdem gab es eine Sängerriege und eine Musikabteilung. Riesas Ruderclub, den es noch heute gibt, wurde 1889 gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Umbenennung in „Ruderverein Riesa“. 1908 wurde der Schwimmclub „Otter“ gegründet. Er nutzte die freie Elbe für das Training, später das Elbbad vor Promnitz. Für die Wettkämpfe wurde im Gröbaer Hafen eine provisorische Strecke abgesteckt. Leider wurden aus Sicherheitsgründen nur Schwimmer aufgenommen, was eine langsam ansteigende Mitgliederzahl mit sich zog. Für die Frauen gab es in Riesa z.B. die im Jahre 1927 gegründete Damenhandballabteilung.
Der bekannte Riesaer Sportverein, Riesaer SV, wurde 1903 gegründet. Er widmete sich primär dem damals verpönten Fußball. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfuhr der Verein einen großen Aufschwung. Im September 1948 wurde der Verein in „BSG Stahlwerk Riesa“ umbenannt. 1968 erreichte er den Aufstieg in die Oberliga. 2003 führte ein Insolvenzverfahren dazu, dass der FC Stahl Riesa aufgelöst wurde. Der Verein wurde vom Sportclub Riesa übernommen. Kurz darauf wurde der TSV Stahl Riesa, der mit dem FC Stahl allerdings in keinerlei Verbindung steht, gegründet.
Seit Mitte der 1990er Jahre strebt die Stadt Riesa einen Imagewechsel von der Stahl- zur Sportstadt an. Durch die Veranstaltung von Sportwettkämpfen erlangte Riesa überregionale Bedeutung, beispielsweise der Sumō-Weltmeisterschaft 1999 in der im selben Jahr fertiggestellten Sachsenarena. Die Sachsenarena, seit 2002 Erdgasarena, ist eine 8.000 m² große bis zu 13.000 Zuschauer fassende Multifunktionshalle, in der neben Sportveranstaltungen auch Konzerte und andere Veranstaltungen stattfinden. Vorläufiger Höhepunkt dieser Entwicklung war die Beteiligung Riesas an der Olympia-2012-Kampagne Leipzigs.
Wirtschaft und Infrastruktur

Die Große Kreisstadt Riesa war zu DDR-Zeiten eine klassische Industriestadt. Insbesondere das Stahlwerk, mit über 13.000 Beschäftigten das größte metallurgische Kombinat der DDR, prägte das Gesicht der Stadt. Die Wende 1989/90 führte zum Zusammenbruch der alten Industrien und einer starken Einwohnerabwanderung aus Riesa.
Die wirtschaftliche Grundlage der Stadt besteht gegenwärtig auf vielen wirtschaftlichen Standbeinen, wie z.B. der Elektronik-, Stahl-, Lebensmittel-, Automobilzulieferer- und Chemieindustrie, die gleichzeitig die Voraussetzungen des handwerklichen Mittelstands bilden. Durch die Zusammenarbeit mit einem schwäbischen Teigwarenhersteller konnte die traditionsreiche Riesaer Nudelherstellung weitergeführt werden.
Infrastrukturelle Wachstumschancen bestehen durch den weiteren Ausbau des Schienen-, Straßen- und Binnenwasserstraßenverkehrs.
Ansässige Unternehmen (Auswahl)
- Goodyear Dunlop Tires Germany GmbH - Werk Riesa: Herstellung von PKW-Reifen, ca. 400 Beschäftigte
- ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi, ca. 500 Mitarbeiter
- BuS Elektronik GmbH & Co. KG – Herstellung von Leiterplatten , ca. 750 Beschäftigte

- Teigwaren Riesa GmbH mit Nudelcenter und gläserner Produktion, ca. 130 Beschäftigte
- AFG Arbonia Riesa: Herstellung von Heizkörpern ca. 230 Mitarbeiter
- Cargill GmbH, Herstellung von Pflanzenölen, ca. 100 Mitarbeiter
- Kappus Seifenwerk Riesa, ca. 100 Mitarbeiter
- Personal-Service Ilona Karl, Zeitarbeit + private Arbeitsvermittlung, ca. 150 Beschäftigte (2008)
- Elblandklinikum Riesa, ca. 500 Mitarbeiter
- Mittelsächsische Textilreinigungs- u. -handels AG (MTR), ca. 300 Mitarbeiter (alle Betriebsteile)
- Muskator-Werke GmbH, Sächsisches Muskator-Werk, Tierfutterproduktion
Verkehrsanbindung
Schienenverkehr
Der Bahnhof Riesa liegt an den Bahnstrecken Leipzig–Dresden und Berlin–Chemnitz. Hier halten Intercity-Express-Züge auf der Strecke Dresden – Leipzig – Erfurt – Frankfurt am Main (– Wiesbaden / Saarbrücken) im Stunden-Takt. Täglich verkehrt ein ICE aus und in Richtung Leipzig – Halle (Saale) – Magdeburg (– Hannover).
Im Regionalverkehr wird Riesa von Regional-Express-Zügen der Linie Leipzig – Wurzen – Riesa – Coswig (Sachsen) – Dresden im Stunden-Takt und von Regionalbahnen der Linie Chemnitz – Döbeln – Riesa – Elsterwerda im Zwei-Stunden-Takt bedient. Die Strecke Chemnitz – Berlin über Riesa wird seit Dezember 2006 vom Vogtland-Express bedient. Zuvor war diese die letzte Interregio-Verbindung Deutschlands der Deutschen Bahn. Diese Strecke ist seit der endgültigen Abschaffung dieses Produkts ohne Fernverkehr der DB.
Straßenverkehr
In Riesa beginnt die Bundesstraße 182. Außerdem kreuzen sich hier die Bundesstraßen B 6 und die im Stadtbereich vierspurig ausgebaute B 169, durch welche auch eine Anbindung an die A 14 gegeben ist.
Schifffahrt
Weiterhin besitzt Riesa einen großen Binnenhafen an der Elbe. Er steht beim Umschlag an zweiter Stelle in den neuen Bundesländern und ist an das Straßen- und Eisenbahnnetz angeschlossen.
Sonstiges
Außerdem verfügt Riesa über einen Flugplatz (in Riesa-Göhlis) und einen Segelflugplatz (in Riesa-Canitz). Entlang der Elbe durch die Stadt führt der Elberadweg sowie einige Kilometer elbabwärts der ökumenische Pilgerweg.
Öffentlicher Personennahverkehr
Der Stadtverkehr wurde von 1889-1924 von der Riesaer Straßenbahn-Gesellschaft betrieben und wird gegenwärtig (2008) mit sechs Stadtbuslinien von der Kreisverkehrsgesellschaft Riesa-Großenhain (KVRG) bedient. Die Stadtbahn „Stahlmax“ verkehrt auf der längsten Einkaufsmeile Sachsens und ist für alle Fahrgäste kostenfrei.
Bildung und Forschung
In Riesa befinden sich fünf Grundschulen, davon die Trinitatisschule in freier Trägerschaft. Darüber hinaus gibt es zwei Mittelschulen und zwei Gymnasien. Das Werner-Heisenberg-Gymnasium ist Nachfolger der mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Spezialschule „Friedrich Engels“.
Zudem hat Riesa eine Berufsakademie, die ein Studium mit Diplomabschluss in sieben verschiedenen Fächern ermöglicht.
Des Weiteren gibt es die private Management Akademie Riesa("MARie"), die seit Januar 2009 der Erdgasarena angeschlossen ist. Diese bietet in Kooperation mit der Fachhochschule Mittweida die kombinierten privat-staatlichen Studiengänge „Medien-, Sport- und Eventmanagement“ sowie „Sportjournalismus, Sportmanagement“ und „PR-/Kommunikationsmanagement“ an.
Weiterhin gibt es eine Berufsschule (Landesrettungsschule Sachsen gGmbH), in der Rettungsdienstpersonal ausgebildet bzw. fortgebildet wird.
Mit dem VFUP Riesa e.V. hat Riesa einen bekannten Forschungsdienstleister auf den Gebieten Rohrherstellung, Umformtechnik und Weiterbildung für Industriemitarbeiter.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Rolf Moebius (1915–2004), Schauspieler
- Heinz Werner (* 1916), Fußballtorwart der BSG Stahl Riesa und ab 1953 Fußball-Trainer
- Dieter Noll (1927–2008), Schriftsteller
- Klaus Tonndorf (*1939), Politiker
- Lothar Kurbjuweit (* 1950), DDR-Fußballnationalspieler (ehemals BSG Stahl Riesa, FC Carl-Zeiss Jena)
- Monika Zehrt (* 1952), ehemalige Leichtathletin der DDR
- Heiko Peschke (* 1963), Fußballspieler (ehemals KFC Uerdingen)
- Ulf Kirsten (* 1965), Fußball-Nationalspieler, gilt als einer der besten deutschen Torjäger der 1980er und 1990er Jahre
- Maik Wagefeld (* 1981), Fußballspieler (aktiv bei BSG Lokomotive Riesa, FC Stahl Riesa 98, 1. FC Nürnberg, SG Dynamo Dresden und FC Hansa Rostock)
- Lydia Neumann (* 1986), Fußballspielerin
- Renate Preuß, Schriftstellerin
- Christoph Walther und Stefan Schramm, Musik-Kasparettisten beim Duo „Zärtlichkeiten mit Freunden“
Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen
- Wolfram Köhler (* 1968), CDU-Politiker, 2001 bis 2003 Oberbürgermeister von Riesa
- Willi Arlt (* 1919 -1947 in sowjetischer Kriegsgefangenschaft), Fußballspier des Riesaer SV, jüngster damaliger Nationalspieler unter Sepp Herberger (11 Spiele zwischen 1938 und 1942)
- Ralf Hauptmann (* 1968), Fußballspieler (ehemals 1. FC Köln)
- Harald Czudaj (* 1963), ehemaliger Bobfahrer, Unternehmer in Riesa
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
- ↑ http://www.sachsen.de/de/bf/verwaltung/archivverwaltung/v2/archive/dresden/4494_3130353132.htm
- ↑ http://www.retrobibliothek.de/retrobib/seite.html?id=113668
- ↑ Orts-Homepage von Riesa
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen