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PC DOS

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PC-DOS
PC DOS 1.1 Promt
Entwickler Microsoft (ursprünglich SCP/Tim Paterson) & IBM
Lizenz(en) proprietär
Akt. Version 2000 (2000)
Abstammung \ QDOS
 \ PC-DOS (lizenziert für IBM)
Architektur(en) IBM PC (x86 ab 8086/8088)
Chronik QDOS/86-DOS bis 1.14
PC-DOS 1.0
PC-DOS 1.1 bis 6.3
PC-DOS 7.0 bis 2000 (nicht mehr direkt auf MS-DOS basierend)
nicht mehr verfügbar (www.ibm.com)

PC-DOS ist der Name der IBM-Version von MS-DOS. PC-DOS weist sich intern teils als IBM-DOS aus. IBM hat darin einige Änderungen vorgenommen, die das Betriebssystem etwas stabiler und schneller gemacht haben. Bei der Ausstattung mit Tools wurde größtenteils bei Central Point statt bei Helix und Symantec zugekauft. Zusätzlich wurde es mit dem von OS/2 bekanntem REXX ausgerüstet.

neuere Versionen

Ab Version 6.1 wurde PC-DOS auch offen als Konkurrent zu MS-DOS positioniert. Es fand dank Verbesserungen, bei gleichzeitiger voller Kompatibilität (IBM verfügt auch über den Quellcode von Windows 3.x) erstmals größere Verbreitung auf Nicht-IBM-PCs.

Bei den ab V 1.1 z. B. von Compaq ausgelieferten DOS-Versionen handelte es sich um eigene OEM-Versionen der betreffenden Hersteller (Compaq, Zenith Data Systems, Wang Laboratories, Televideo, Tandy, Amstrad und Toshiba), die teils nur auf deren PCs liefen. Waren es meist OEM-Versionen von MS-DOS, gab es auch OEM-Versionen von PC-DOS (z. B. DOS 3.31 von Compaq/Wyse).

Die neuesten Versionen PC DOS 7 und PC DOS 2000 (Stand 2004) enthalten einen guten Text-Editor, erlauben komprimierte Dateisysteme und haben verbesserte Jahr-2000-Kompatibilität und Euro-Unterstützung (im Zeichensatz). Anders als die Versionen bis 6.3 basieren diese nicht mehr auf einer MS-DOS Version, sondern wurden durch IBM komplett selbstständig weiterentwickelt.

Von OEMs wird PC-DOS gerne verwendet, um PCs nicht völlig ohne Betriebssystem verkaufen zu müssen, wenn sie weder Windows noch Linux installieren wollen. Auf demselben Markt befinden sich auch zum Beispiel DR-DOS und FreeDOS.

DOS-Betriebssysteme werden auch für eingebettete Systeme verwendet oder um mit neueren Betriebssystemen nicht kompatible Software weiterverwenden zu können - eventuell in einem Fenster mit einer PC-Simulation, oder aber auch als voll installiertes System auf einem PC mit mehreren Betriebssystemen von denen man jeweils beim Booten dann ein System wählen kann.

Geschichte

PC-DOS verwendet andere Boot-Dateien als MS-DOS.

DOS Version Ankündigung Verfügbarkeit neue Funktionen / Änderungen zu MS-DOS
PC-DOS 1.00 08/1981 10/1981 PC-DOS wurde anfangs nicht als eigenständiges DOS ausgeliefert, da Microsoft MS-DOS explizit für IBM entwickelt hatte. IBM hat etliche Bugs (es sollen über 300 gewesen sein) im „fertigen“ DOS (Basis war MS-DOS 1.14) beseitigt, so dass bereits in der ersten Version ein gemeinsames Copyright von IBM und Microsoft ausgewiesen war.
PC-DOS 1.05 Bugfix
PC-DOS 1.10 05/1982 07/1982 Erstmals PC-DOS als OEM des für IBM-compatible PCs verfügbaren MS-DOS ausgeliefert. Entspricht MS-DOS 1.25.
PC-DOS 1.85 - 04/1983 Internes Release, weist sich als 1.10 aus; PATH und MODE eingeführt; TYPE um Parameter /P ergänzt; Commandozeile editierbar, COMMAND.COM kann speicherresident geladen werden
PC-DOS 2.00 03/1983 - Unterstützung für IBM PC XT
PC-DOS 2.10 11/1983 - Unterstützung für IBM PCjr
PC-DOS 2.11 05/1984 - erschien 6 Monate nach MS-DOS 2.11
PC-DOS 3.00 08/1984 09/1984 Unterstützung für IBM PC AT
PC-DOS 3.10 08/1984 03/1985 Unterstützung für IBM PC Netzwerk
PC-DOS 3.20 12/1985 04/1986 Neue Befehle: replace, xcopy
PC-DOS 3.21 12/1985 1986 MS-DOS 3.21 erst 1987 veröffentlicht
IBM DOS 3.30 04/1987 11/1987 4 Monate vor MS-DOS 3.30 erschienen, PC-DOS ließ sich nun auf allen IBM-compatiblen PCs installieren.
IBM DOS 4.00 07/1988 10/1988 entspricht MS-DOS 4.00: erste grafische DOS-Shell, Unterstützung für Festplattenpartitionen größer als 32 MB (die PC-DOS-OEMs hatten dies seit V3.31)
IBM DOS 4.01 04/1989 - entspricht MS-DOS 4.01
IBM DOS 5.00 05/1991 - entspricht MS-DOS 5.00: erneuerte grafische DOS-Shell; Einführung des intuitiven BASIC-Interpreters QBasic mit dem Texteditor EDIT; Einbindung der Central Point - Tools UNDELETE und MIRROR; "DOSKEY" als Historyfunktion für die Kommandozeile; Benutzung der UMBs durch neuen Emm386-Treiber; über 780 Seiten starkes Handbuch
IBM DOS 5.001a 02/1992 - entspricht MS-DOS 5.00 Revision A: CHKDSK Bugfix für UNDELETE; UNDELETE Bugfix für CHKDSK
IBM DOS 5.01 08/1992 - EMM386 Bugfix für WINDOWS 3.1
IBM DOS 5.02 09/1992 - Interlink hinzugefügt
IBM DOS 6.10 06/1993 - Bildschirmausgaben (sofern sie über DOS-Funktionen erfolgen) optimiert; PCMCIA-Unterstützung; PenDOS-Erweiterung; Streamer-Backup; Online-Datenkomprimierung; Speicheroptimierung mit RAMBoost; CPBackup; zusätzlich zum normalen Handbuch je eines für Tastaturbelegungen; den grafischen Editor (E), der von IBM intern schon lange verwendet wurde (nur über eine Unzahl ungebräuchlicher Tastenkombinationen bedienbar); Datenträgerkomprimierung & genaue Erklärung aller Befehle mit sämtlichen Parametern; Optimierung bei Batch-Dateien (Batch verbleibt offen - bis dahin wurden .BAT-Dateien nach jedem Befehl geschlossen, selbiger abgearbeitet, BAT geöffnet, ...), AntiVirus von IBM (Befehlszeile, mit SAA kompatibler Oberfläche - dem „Gesamtanzeigedienstprogramm“).
PC-DOS 6.10 09/1993 - Rückbenennung in PC-DOS, Maustreiber belegt selbständig UMB
PC-DOS 6.30 12/1993 - Rechnen an der Befehlszeile mit acalc; Bugfixe; Überarbeitete Versionen der Dienstprogramme; sechs Handbücher: Installation, Einführung, Benutzerhandbuch, Referenzhandbuch und Fehlernachrichten, Tastaturen und Zeichenumsatztabellen sowie "Datenkomprimierung"
PC-DOS 7.00 11/1994 - Installation mit Mausunterstützung bei Update; Entfernung von Code aus DOS-Versionen vor 3.0 - DOS wurde schneller, aber ältere Clipper-Versionen waren nur noch nach Patch lauffähig; E mit Mausunterstützung und erweiterten Menus; Programmiersprache REXX (aus OS/2) integriert; File Update-Programm; grafische Hilfe; Power-Management; Stac statt SuperStor (langsamer, aber höhere Kompression); RAMBoost optimiert; Reduzierung des Hauptspeicher-Bedarfs; mit DYNALOAD ließen sich erstmals Treiber im normalen Betrieb an der Befehlszeile nachladen (mit lh dynaload sogar ins Upper-Memory); Andockunterstützung für Plug and Play-fähige Computer
PC-DOS 2000 04/1998 - weist sich als PC-DOS 7.0 Revision 1 aus; Integration der auch für 7.0 verfügbaren Updates zur €uro-Unterstützung und Jahr 2000-Sicherheit; PCMCIA-Update

Grafische Benutzeroberflächen

Microsoft Windows 3.x läuft unter PC-DOS, da dieses die gleiche Codebasis wie MS-DOS hatte. Weitere grafische Benutzeroberflächen für PC-DOS sind unter anderem PC/GEOS, SEAL oder OpenGEM. Benutzeroberflächen im weiteren Sinne waren auch die auf Dateimanagern beruhende DOS eigene DOS-Shell sowie die ähnlich aufgebaute, aber deutlich leistungsfähigere PC-Shell aus dem Toolpaket PC Tools. Beide Shells beherrschten Taskswitching.