Natriumthiosulfat
Strukturformel | |
---|---|
Allgemeines | |
Name | Natriumthiosulfat |
Summenformel | Na2O3S2 |
Andere Namen | Antichlor, Fixiersalz |
Kurzbeschreibung | geruchloses und farbloses Pulver |
CAS-Nummer | 7772-98-7 |
Sicherheitshinweise | |
HIER GEFAHRENSYMBOLE UND -BEZEICHNUNGEN | |
R- und S-Sätze | --- |
Handhabung | Atemschutz erforderlich bei Auftreten von Stäuben, Augenschutz erforderlich, Handschuhe empfohlen o.ä. |
Lagerung | Trocken, dicht verschlossen. |
MAK | ? ml/m3 |
LD50 (Ratte) | 8000 mg/kg |
LD50 (Kaninchen) | x mg/kg |
Physikalische Eigenschaften | |
Aggregatzustand | pulverförmig |
Farbe | farblos |
Dichte | 1,67 g/cm³ |
Molmasse | 158,11 g/mol |
Schmelzpunkt | thermische Zersetzung bei 100 °C |
Siedepunkt | - |
Dampfdruck | - |
Weitere Eigenschaften | |
Löslichkeit | in g/l LM (bei xx °C) |
Gut löslich in | Wasser 209 g/l bei 20 °C |
Schlecht löslich in | Lösungsmittel |
Unlöslich in | Ethanol |
Kristall | |
Kristallstruktur | Gittertyp angeben |
Thermodynamik | |
ΔfH0g | in kJ/mol |
ΔfH0l | in kJ/mol |
ΔfH0s | in kJ/mol |
S0g, 1 bar | in J/(mol · K) |
S0l, 1 bar | in J/(mol · K) |
S0s | in J/(mol · K) |
Analytik | |
Klassische Verfahren | Kurzbeschreibung Nachweisreaktionen (auch der einzelnen Ionen!) |
SI-Einheiten wurden, wo möglich, verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, wurden Normbedingungen benutzt. |
Natriumthiosulfat ist das stabile Natriumsalz der Thioschwefelsäure, die im freien Zustand instabil ist.
Eigenschaften
Natriumthiosulfat bildet farblose Kristalle, die mit 5 Mol Kristallwasser kristallisieren und gut wasserlöslich sind; beim Auflösen kühlt sich die Flüssigkeit stark ab. Dieses so genannte Pentahydrat Na2S2O3 x 5 H2O ist auch unter dem Namen Fixiersalz bekannt, da es bei der Filmentwicklung zur Fixierung dient. Die Pentahydrat-Kristalle haben einen Schmelzpunkt von 48,5°C, die Schmelze kann unterkühlt werden und gibt beim durch einen Impfkristall ausgelösten Erstarren eine große Menge von Kristallisationswärme ab. Wird zur wässrigen Natriumthiosulfat-Lösung Säure hinzugefügt, so scheidet sich nach kurzer Zeit Schwefel in Form einer gelblichen Trübung aus. Die freigesetzte, instabile Thioschwefelsäure (H2S2O3) zerfällt nämlich rasch zu Schwefel und Schwefeldioxid:
Na2S2O3 + 2 HCl ----> 2 NaCl + H2O + S + SO2
Die wasserunlöslichen Silberhalogenide werden durch eine Fixiersalzlösung aufgelöst. Durch die Bildung des wasserlöslichen Silberthiosulfat-Komplexes, wird der entwickelte Film lichtunempfindlich:
2 Na2S2O3 + AgCl ----> Na3[Ag(S2O3)2] + NaCl
Natriumthiosulfat ist ein Reduktionsmittel und reagiert daher leicht mit dem Oxidationsmittel Kaliumpermanganat.
Herstellung
Natriumthiosulfat wird durch Einrühren von Schwefel in kochende Natriumsulfitlösung hergestellt:
Na2SO3 + S ----> Na2S2O3
Verwendung
Natriumthiosulfat dient in der Fotografie als Fixiersalz, im Bergbau zur Extraktion von Silberchlorid aus Silbererzen und in der Galvanotechnik zur Herstellung von Gold- und Silberbädern. In der Medizin wird es als Gegenmittel bei Cyanidvergiftungen verwendet, dabei wird weniger gefährliches Thiocyanat gebildet.
Heizkissen zum Aufwärmen z.B. kalter Hände im Winter sind mit einer metastabilen unterkühlten Lösung von Natriumthiosulfat gefüllt. Nach dem Drücken auf einen im Kissen eingebauten Kristallisationskeim erstarrt der Inhalt unter Wärmeabgabe innerhalb weniger Minuten. Durch Kochen im Wasserbad können die Kissen viele Male regeneriert werden.