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Naive Kunst

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Sammelbezeichnung für künstlerische Arbeiten von Autodidakten, vorwiegend in der Malerei, mit betonter einfacher, unbekümmerter, phantasievoller Wahl der Bildmotive. Die Darstellungen geben häufig die persönlichen Wunschträume der Urheber wieder. Die Naive Kunst widerspiegelt häufig die sogenannte "heile Welt".

Etwa um 1900 wurde die Naive Kunst der Laien in Paris zuerst von modernen Künstlern, später von Kunstkennern, wie dem Kunsthistoriker Wilhelm Uhde, "entdeckt": etwa 1885 der Zollangestellte Henri Rousseau, 1889 der Postbeamte Louis Vivin, 1912 die Putzfrau Séraphine Louis, 1915 der Zirkusathlet Charles Bombois, 1927 der Gärtner André Bauchant. Uhde präsentierte sie 1928 in Paris in einer ersten Ausstellung als Maler des Heiligen Herzens (Peintres du Coeur sacré). Naive Kunst erlangte große Bekanntheit mit einer umfangreichen Wanderausstellung, die 1937 unter dem Titel Maîtres populaires de la réalités in der Salle Royale, Paris, und im Kunsthaus Zürich zu sehen war und 1938 als Masters of Popular Painting in der Galerie Arthur Tooths & Sons, London, sowie dem Museum of Modern Art in New York. In der Nachkriegszeit gewann die Naive Malerei, insbesondere aus Kroatien, große Popularität.


Literatur

  • Les Maîtres populaires de la réalités. Exposition organisée à Paris par le Musée de Grenoble. Ausst.-Kat. Salle Royale, Paris 1937
  • Masters of Popular Painting. Ausst.-Kat. Museum of Modern Art, New York 1938
  • Eva Karcher, Die Maler des Heiligen Herzens. Bönningheim: Museum Charlotte Zander, 1996 ISBN 3-926318-23-6