Hann. Münden
Wappen | Karte |
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Lage Hann. Mündens in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Niedersachsen |
Landkreis: | Göttingen |
Geografische Lage: | 51° 25' n. Br. 9° 41' ö. L. |
Höhe: | 123 m ü. NN (Stadtmitte) |
Fläche: | 121,11 km² |
Einwohner: | 27.547 (31.12.2003) |
Bevölkerungsdichte: | 227 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 34346 |
Vorwahl: | 05541 |
Kfz-Kennzeichen: | GÖ |
Gemeindeschlüssel: | 03 1 52 016 |
Website: | www.hann.muenden.de |
E-Mail-Adresse: | info@hann.muenden.de |
Politik | |
Bürgermeister: | Klaus Burhenne |
Hann. Münden (offizielle Bezeichnung für Hannoversch Münden, früher Münden) ist eine Stadt im südlichen Niedersachsen, an der Grenze zu Hessen, zwischen den Oberzentren Göttingen und Kassel gelegen. In Hann. Münden entsteht aus dem Zusammenfluss von Werra und Fulda die Weser. Bekannt ist Hann. Münden auch durch Doktor Eisenbarth, der dort begraben liegt.
Alexander von Humboldt soll Hannoversch Münden einmal als "eine der sieben schönstgelegenen Städte der Welt" bezeichnet haben.
Verkehrsanbindungen
Die Stadt ist über die zwei Anschlussstellen Hann. Münden-Lutterberg und Hann. Münden-Hedemünden an die Bundesautobahn 7 angebunden und verfügt somit über eine gute Lage am übergeordneten Verkehrsnetz. Außerdem liegt Hann. Münden im Schnittpunkt der Bundesstraßen 3 und 80.
Darüber hinaus sind vom Bahnhof des Mittelzentrums Hann. Münden aus mit Regionalzügen die Städte Göttingen und Kassel zu erreichen, in denen Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn AG besteht.
In der Gemeinde Calden, rund 20 Kilometer von Hann. Münden entfernt, befindet sich der Regionalflughafen Kassel-Calden.
Sehenswürdigkeiten



Hann. Münden ist reich an restaurierten Fachwerkhäusern (über 700 im historischen Stadtkern) und kann z. T. mittelalterliche Kirchen (St. Blasius, St. Ägidien) vorweisen. Auch eindrucksvolle Bauten der sog. Weserrenaissance bereichern das Bild der Stadt, zu nennen sind insbesondere das Welfenschloss und das historische Rathaus. Einige Partien der mittelalterlichen Stadtmauer einschließlich der Wehrtürme sind erhalten.
Die auch als "Drei-Flüsse-Stadt" bezeichnetete Stadt Hann. Münden erhielt bereits eine Reihe von Auszeichnungen für ihr Stadtbild, etwa die Goldmedaille im Bundeswettbewerb "Stadtgestalt und Denkmalschutz im Städtebau". Innerhalb des Gesamtensembles der historischen Altstadt und in dessen Umgebung sind als besondere Bauwerke insbesondere hervorzuheben:
- Rathaus: Im Zentrum des Stadtkerns befindet sich das Rathaus, dessen Kern ein gotischer Saalbau aus dem 14. Jahrhundert bildet. In den Jahren 1603 bis 1618 wurde das Gebäude durch den Lemgoer Baumeister Georg Crossmann umgebaut und erhielt seine bis heute erhaltene Schmuckfassade. Vom Mittelalter bis heute diente das Gebäude als Sitz von Stadtrat und (Teilen der) Stadtverwaltung. Die untere Rathaushalle ("Koph-Hus") ist mit Wandmalereien geschmückt, die Auszüge aus der Stadtgeschichte zeigen. Die obere Rathaushalle ("Hochtiedshusaquo" = Hochzeitshaus) wird heute zur Durchführung von Ausstellungen genutzt. An der nördlichen Fassade befindet sich ein Glockenspiel, das täglich um 12.00, 15.00 und 17.00 Uhr einen Figurenumlauf mit Szenen aus dem Leben des weltberühmten Doktor Johann Andreas Eisenbarth zeigt.
- Welfenschloss: Fertiggestellt wurde das erste Mündener Schloss im Jahr 1501 durch Herzog Erich I. von Lüneburg-Braunschweig als gotischer Bau. Es handelte sich um ein Residenzschloss mit Verwaltungssitz. Nach fast vollständiger Vernichtung dieses Schlosses bei einem Brand im Jahr 1560 baute Herzog Erich II. das Schloss im Stil der frühen Weserrenaissance wieder auf. Später verlor das Welfenschloss mehr und mehr an Bedeutung und wurde nur noch vereinzelt als Aufenthaltsort der Landesherren genutzt. Ein erneuter Brand im Jahr 1849 zerstörte den Südflügel, der anschließend nicht wieder aufgebaut wurde. Erhalten sind im heutigen Welfenschloss, in dem das Stadtarchiv, die Stadtbücherei, das Amtsgericht und das Städtische Museum untergebracht sind, zwei Renaissancegemächer mit flächendeckenden Wandmalereien.
- Alte Werrabrücke: die Steinbrücke über die Werra verbindet den Stadtkern mit der Vorstadt Blume. Sie wurde vor 1329 erbaut und ist eine der ältesten Steinbrücken Niedersachsens.
- Historischer Packhof: An der Spitze der Schlagden, die dem Umschlag von Waren auf den Schiffahrtswegen Weser, Werra und Fulda dienten, befindet sich der Packhof. Dieses klassizistische Gebäude, das in den Jahren 1839/1840 errichtet worden ist, hebt sich durch seine Größe und seine im Vergleich zu den reich verzierten Fachwerkhäusern schlichte Fassade hervor. Im alten Packhof sind heute ein Hotel sowie Ausstellungsflächen untergebracht.
- Weserstein: Auf der Spitze des Tanzwerders, am Zusammenfluss von Werra und Fulda zur Weser, befindet sich der als Weserstein bezeichnete und mit einem Gedicht versehene Findling.
- Weserliedanlage: Am Hang hoch oben über Hann. Münden und dem Weserstein steht auf der rechten Flussseite der hier beginnenden Weser die Weserliedanlage. Erinnert wird an den Dichter des Weserliedes (Dingelstedt) und den Komponisten des Liedes (Pressel). Von der Weserliedanlage kann man seine Blicke weit über das Stadtgebiet schweifen lassen.
- Tillyschanze: Als Erinnerung an die Belagerung Mündens durch den Feldherrn Tilly im Jahr 1626 wurde im Reinhardswald oberhalb der Stadt ein Aussichtsturm errichtet. Auf Anregung einer Bürgerinitiative wurde der als Tillyschanze bezeichnete Turm in den Jahren 1881 – 1885 errichtet. Neuere Forschungen belegen zwar, dass Tilly seine Kanonen nicht an dieser Stelle, sondern am Fuldaufer aufgestellt hatte, dennoch lohnt sich wegen des Blicks auf die Altstadt ein Besuch des Aussichtsturms.
- Rotunde: Hierbei handelt es sich um ein Tor der historischen Stadtbefestigung, mit dessen Bau im Jahr 1502 unter Herzog Erich I. begonnen und welches im Jahr 1579 unter Erich II. fertiggestellt worden ist. Heute befindet sich im Inneren des Gebäudes eine Gedenkstätte für die Gefallenen der Weltkriege und an der Südseite für die Opfer der Gewalt des Nazi-Regimes.
- Forstbotanischer Garten: In dem zwar kleinen, aber artenreichen botanischen Garten befinden sich über 700 unterschiedliche Gehölzarten und -formen, die täglich besichtigt werden können.
- Wasserspuren: Das Projekt "Wasserspuren" ist im Rahmen der EXPO 2000 entstanden. Durch die gesamte Altstadt ziehen sich verschiedene Wasserläufe, Brunnen und Wasserspielplätze. Ergänzt werden diese Installationen durch den EXPO-Themenpfad "Wasser" und Installationen des EXPO-begleitenden Kunstprojektes "3 Räume - 3 Flüsse" auf dem Doktorwerder, einer kleinen Insel in der Werra.
- Freilichtbühne: Die Ruine der Freilichtbühne liegt am Kattenbühl auf dem Tannenkamp mitten im Wald und bietet Raum für etwa 800 Zuschauerplätze. Die Anlage wurde vom Arbeitsdienst erbaut und Pfingsten 1933 eingeweiht. Der örtliche Verein "Spielbühne" plant, die seit Jahrzehnten nur noch sporadisch genutzte Bühne zu renovieren und langfristig einen geregelten Spielbetrieb in den Sommermonaten aufzunehmen (Stand Februar 2005).
Hann. Münden liegt außerdem an verschiedenen touristischen Routen: der Deutschen Märchenstraße, der Deutschen Fachwerkstraße, der Straße der Weserrenaissance, der Deutschen Ferienroute Alpen – Ostsee, dem Werratal-Fernradweg und dem Weser-Radweg.
Wiederkehrende Veranstaltungen:
- Doktor-Eisenbarth-Spiele (in den Sommermonaten auf einer Freilichtbühne vor dem Rathaus)
- Stapelmarkt (mittelalterlicher Markt in der Innenstadt)
- Altstadtfest
- Rosenfest (Mitte Juni, mit Wahl der Rosenfee)
Geschichte


Die Gründung der Stadt ist nicht genau belegt. Die erste urkundliche Erwähnung in einem Dokument von 1183 spricht schon von einer Stadt. Eine Siedlung "Gimundi" an der Stelle des jetzigen Altmünden wurde schon ungefähr 802 an die Reichsabteien Fulda und Corvey verschenkt. Dort hat sich Kaiser Heinrich III. im Jahr 1049 aufgehalten.
Während des dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt nach mehrtägigem Beschuss durch die Soldaten Tillys eingenommen und ein Großteil der Bevölkerung umgebracht.
Von 1856 bis 1980 endete im Bahnhof von Hann. Münden die von Göttingen über Dransfeld führende Hannöversche Südbahn, einst zweigleisige Hauptstrecke.
Kernstadt und Ortsteile
Mit dem "Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden im Raum Göttingen" wurden die Voraussetzungen für einen Zusammenschluss der bisherigen Kreise Münden, Duderstadt und Göttingen zum heutigen Landkreis Göttingen geschaffen. Dieses Gesetz trat zum Stichtag 1. Januar 1973 in Kraft. Im Zuge dieser Verwaltungs- und Gebietsreform wurden gleichzeitig die Gemeinden neu geordnet und zu größeren Einheiten zusammengeschlossen. Seit diesem Zeitpunkt setzt sich die Stadt Hann. Münden aus der Kernstadt und insgesamt zehn Ortsteilen zusammen.
- Kernstadt: Altmünden, Hermannshagen, Innenstadt, Neumünden, Stadtgebiet "über der Bahn" (Galgenberg, Vogelsang, Kattenbühl).
- Ortsteile: Bonaforth, Gimte, Hedemünden, Hemeln (mit Bursfelde und Glashütte), Laubach, Lippoldshausen, Mielenhausen, Oberode, Volkmarshausen, Wiershausen.
Größere Orte in der Umgebung sind unter anderem Dransfeld, Jühnde und Scheden.
Persönlichkeiten
- Gustav Eberlein, Bildhauer
- Johann Andreas Eisenbarth († 1727), wandernder Chirurg und Augenarzt
- Georg Friedrich Grotefend (* 1775), Lehrer und Wissenschaftler, Entzifferer der Keilschrift
- Alexander Mitscherlich, Chemiker, erste Zellulosefabrik der Welt nach dem Sulfit-Verfahren (1872)
- Waldemar Mitscherlich (* 1877), Staatswissenschaftler
- Adam von Trott zu Solz, Diplomat, Widerstandskämpfer während der NS-Zeit (Abitur in Hann. Münden 1927)
- Ernst Wollweber (* 1898), Minister für Staatssicherheit der DDR
Städtepartnerschaften
Hann. Münden unterhält mit folgenden Kommunen eine Städtepartnerschaft:
Überörtliche Einrichtungen
- Niedersächsische Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege, Fakultät Polizei (ehemalige Landespolizeischule)
- Hessische Forstliche Versuchsanstalt Hann. Münden (HFV)
- Wasser- und Schifffahrtsamt Hann. Münden
Weblinks
- Internetpräsenz der Stadt Hann. Münden
- Hann. Münden Netzwerk
- Städtisches Museum
- Feuerwehrverein Hann. Münden e.V.
- Wasser- und Schiffahrtsamt Hann. Münden
- Niedersächsische Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege, Fakultät Polzei