Ehrenfriedersdorf
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
![]() |
| |
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 39′ N, 12° 58′ O keine Zahl: 550–731 | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Erzgebirgskreis | |
Höhe: | 550–731 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,86 km2 | |
Einwohner: | 5165 (31. Dez. 2007)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 326 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 09427 | |
Vorwahl: | 037341 | |
Gemeindeschlüssel: | 14 5 21 160 | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 1 09427 Ehrenfriedersdorf | |
Website: | www.stadt-ehrenfriedersdorf.de | |
Bürgermeister: | Frank Uhlig (SPD) | |
Lage der Stadt Ehrenfriedersdorf im Erzgebirgskreis | ||
![]() |
Ehrenfriedersdorf ist eine Stadt im Erzgebirgskreis in Sachsen (Deutschland). Durch die Stadt führt die Silberstraße.
Geografie
Ehrenfriedersdorf liegt in einem Nebental der Wilisch auf einer Höhe von rund 600 m. Im Westen liegen die Höhen der Greifensteine und im Osten der Sauberg und der Kalte Muff mit der Franzenshöhe (703 m).
Nachbargemeinden
Folgende Gemeinden grenzen an Ehrenfriedersdorf (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend): Thum, Drebach, Thermalbad Wiesenbad, Tannenberg, Geyer und Hormersdorf.
Franzenshöhe
Die Franzenshöhe ist der höchste Punkt der Stadt. Die Franzeshöhe selbst liegt in einem Wald (dem sogenannten Huuf-Buhsch) und ist daher von diversen Aussichtspunkten nicht zu erkennen. Besonders auffällig sind imposante Felsformationen auf dem Gipfel.
Geschichte
Ehrenfriedersdorf wurde wie auch das übrige Gebiet des mittleren Erzgebirges im 12. Jahrhundert besiedelt. Im 13. Jahrhundert kam es durch Funde von Zinn zum Aufschwung in der Ansiedlung. 1339 wird die Siedlung als Erinfritstorf erstmals urkundlich erwähnt. Mitte des 15. Jahrhunderts besaß der Ort volle Stadtrechte und galt als einer der reichsten im Erzgebirge. So besaß die Stadt auch eine eigene Sparkasse und ein eigenes Amtsgericht.
Einwohnerentwicklung
Am 3. Oktober 1990 zählte Ehrenfriedersdorf 6263 Einwohner. Folgende Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember des voranstehenden Jahres:
1993 bis 1997
|
1998 bis 2002
|
2003 bis 2007
|
- Quelle bis 2006: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen
- Quelle 2007: Stadt Ehrenfriedersdorf (Stand: 31. Mai 2007)
Gedenkstätten
- Gedenkstein in der Nähe des Sportplatzes zur Erinnerung an sechs namentlich genannte Gegner des NS-Regimes, die in Zuchthäusern und Konzentrationslagern ermordet wurden: Max Niklas, Kurt Leupold, Paul Weber, Max Neubert (Widerstandskämpfer), Richard Bock (Widerstandskämpfer) und Milda Schreyer
Politik
Stadtrat
Vorsitzender des Stadtrates ist der Bürgermeister.
Bürgermeister
...
Wappen
Blasonierung: Rot-gold schräglinks geteilt; oben ein goldener Ring mit blauem Stein, unten gekreuzte blaue Schlägel und Eisen.
Das Stadtwappen zeigt den Siegelring der Waldenburger Herrschaft, zu der Ehrenfriedersdorf einst gehörte. Hammer und Schlägel sind das bekannte Symbol für den Bergbau, der die Stadt jahrhundertelang prägte.
Städtepartnerschaften
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen

Auf dem Sauberg befindet sich im ehemaligen Zinnbergwerk ein Besucherbergwerk mit mineralogischem Museum. Im Besucherbergwerk lässt sich erkennen, wie bis 1990 industriell Zinn abgebaut wurde, die Beschaffenheit der Stollen entspricht dem damaligen Stand.
Musik
Im Jahr 1973 wurde die „Erzgebirgsgruppe Ehrenfriedersdorf“ gegründet, ein Ensemble, das sich der Pflege der erzgebirgischen Mundart verschrieben hat und mit zu den populärsten Vokalformationen der Region gehört. Zahlreiche Radio- Fernsehauftritte machten die Gruppe bereits zu DDR-Zeiten überregional bekannt. Nach der politischen Wende folgten auch Tourneen in die USA.
Theater
Anfang der 1990er Jahre wurde in Ehrenfriedersdorf das Mundarttheater am Greifenstein e. V. gegründet. Diese Theatergruppe übernahm die Tradition des Mettenspiels bei der Mettenschicht, welche bis dahin von den Angehörigen der Bergbruderschaft, in den Gebäuden des ehemaligen Zinnerzbergwerks Sauberg , durchgeführt wurde. Die Ehrenfriedersdorfer Mettenschicht zeichnet sich neben dem Gedenken an die verunglückten Bergleute durch das volkstümliches Theaterstück, welches vom Mundarttheater aufgeführt wird, aus.
Naturdenkmäler
Die Greifensteine mit ihren berühmten Felsen und der Naturbühne sind ein Naturdenkmal, welches überregional bekannt ist.
Wirtschaft und Infrastruktur

Von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis 1990 wurde in Ehrenfriedersdorf Zinn abgebaut. Nach der deutschen Wiedervereinigung war eine Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben. In der Folgezeit wurde das Bergwerk für Besucher umgebaut. Ein integrierter und wissenschaftlich erforschter Heilstollen bietet zahlreiche Therapieangebote an, unter anderem für Atemwegserkrankungen.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- 1895: Otto von Bismarck, Reichskanzler
Söhne und Töchter der Stadt
- Carl Ludwig Traugott Glaeser (1747–1797), Komponist und Kantor an der Stadtkirche in Weißenfels
- Julius Theodor Zenker (1811-1884), Orientalist, Übersetzer und Privatgelehrter
- Georg Fritz Weiß (1822-1893), Opernsänger, Übersetzer und Schauspieler
- Max Wenzel (1879–1946), Mundartdichter des Erzgebirges
- Hans Weber (1941-1969), Motorsportler
- Günther Deckert (1950–2005), Nordischer Kombinierer
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung