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| Haldensleben–Gardelegen | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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| Streckennummer: | 6906 Letzlingen–Gardelegen | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Kursbuchstrecke: | ex xxx (DR) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckenlänge: | 37,2 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Bahnstrecke Haldensleben–Gardelegen war eine eingleisige, nicht elektrifizierte Nebenbahn im Norden Sachsen-Anhalts. Auf zwei Abschnitten findet weiterhin Güterverkehr statt.
Streckenbeschreibung
Die Strecke verband die Kreisstadt Haldensleben im Norden der Magdeburger Börde mit der ehemaligen Kreisstadt Gardelegen in der Altmark. Im mittleren Abschnitt der Strecke führte die Strecke am Rand der Colbitz-Letzlinger Heide entlang. Größter Ort zwischen den Endpunkten der Strecke war Letzlingen.
Geschichte
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Reservetext
Die Gardelegen-Haldensleben-Weferlinger Eisenbahn-AG (GHWE) mit Sitz in Merseburg entstand am 19. August 1922 durch die Vereinigung der Kleinbahn-AG Gardelegen-Neuhaldensleben mit der Kleinbahn-AG Neuhaldensleben-Weferlingen. Allerdings wurden erst 1939 der Stadtname Neuhaldensleben durch Haldensleben und 1942 die Bezeichnung Kleinbahn durch Eisenbahn ersetzt. Die Betriebsleitung hatte ihren Sitz in Haldensleben, von wo beide Strecken ausgingen.
Geschichte
Die Kleinbahn-AG Neuhaldensleben-Weferlingen im heutigen Landkreis Börde wurde am 18. Dezember 1905 gegründet, wobei der preußische Staat und die Provinz Sachsen je ein Drittel der Aktien übernahmen; das restliche Drittel verteilte sich auf den Kreis Gardelegen, Kreis und Stadt Neuhaldensleben, weitere sechs Gemeinden sowie 75 Firmen und Einzelpersonen.
Unter Einbeziehung einer werkseigenen Zahnradbahn wurden zunächst ab 1. Dezember 1906 Güter von der Zuckerfabrik Weferlingen zum dortigen Staatsbahnhof an der Strecke Oebisfelde–Helmstedt befördert. Am 15. März 1907 begann der reguläre Personen- und Güterverkehr von Weferlingen bis Behnsdorf, der am 16. Mai bis Neuhaldensleben auf die gesamte 32 Kilometer lange normalspurige Strecke ausgedehnt wurde, die den Flechtinger Höhenzug von der Aller zur Ohre durchquert.
Die Kleinbahn-AG Gardelegen-Neuhaldensleben wurde am 5. April 1910 gegründet, wobei außer dem preußischen Staat und der Provinz Sachsen auch der preußische Forstfiskus Aktien übernahm; ferner beteiligten sich das Herzogtum Braunschweig, die Kreise und Städte Gardelegen und Neuhaldensleben sowie weitere neun Gemeinden.
Am 21. Mai 1911 wurde die 38 Kilometer lange, normalspurige Strecke offiziell eröffnet, nachdem schon im November 1910 Güterverkehr stattgefunden hatte. Sie durchzog die Colbitz-Letzlinger Heide von Nord nach Süd und berührte dabei auf einer Länge von fünf Kilometer auch braunschweigisches Staatsgebiet in der Exklave Calvörde.
Bei Süplingen, knapp fünf Kilometer westlich von Haldensleben legte man eine Zweigbahn an, die in südlicher Richtung sechs Kilometer bis nach Alvensleben-Dönstedt, später Bebertal genannt, führte. Sie wurde am 8. Oktober 1928 eröffnet und diente vor allem der Erschließung der Steinbrüche bei Dönstedt. Der Personenverkehr ruhte auf dieser Bahnstrecke von 1934 bis etwa 1940 und wurde durch bahneigene Omnibusse bedient.
Die GHWE hatte bereits 1933 versucht, der Konkurrenz durch Straßenomnibusse zu begegnen, indem sie von der Berliner Verkehrsgesellschaft neun Doppelstockbusse erwarb und diese nach dem Umbau in Schienenbusse bis in das erste Kriegsjahr auf ihren Strecken einsetzte.
Die Betriebsführung des insgesamt 76 Kilometer langen Bahnnetzes oblag in den ersten Jahrzehnten der Eisenbahn-Abteilung des Provinzialverbandes Sachsen in Merseburg. Nach Kriegsende ging sie 1946 auf die Sächsischen Provinzbahnen GmbH über, schließlich am 1. April 1949 auf die Deutsche Reichsbahn. Diese legte den Abschnitt Haldensleben–Letzlingen am 3. Oktober 1951 still und baute die Gleise ab. Von Gardelegen bis Letzlingen verkehrten Personenzüge noch bis 25. September 1971, Güterzüge vorerst bis 21. Dezember 1993. Nachdem eine wichtige Brücke für den Bau der Schnellfahrstrecke Hannover–Berlin Mitte der 1990er Jahre abgerissen worden war, entschied man sich etwa 2005, eine neue Brücke einzusetzen, so dass erneut Züge nach Letzlingen verkehren konnten. Seither werden wieder Anschlüsse der Bundeswehr in der Colbitz-Letzlinger Heide bedient.
Die Strecke Haldensleben–Weferlingen blieb bis heute vollständig erhalten. Personenzüge fuhren hier bis 29. Mai 1999; sie verkehrten von 1945 bis 1961 sogar über Weferlingen hinaus auf der Reichsbahnstrecke Richtung Oebisfelde nach Döhren an der innerdeutschen Grenze.
Den Güterverkehr bedient die Lappwaldbahn, die Pächetr dieser DB-Strecke ist. Sie führt auch den Betrieb auf der Zweigstrecke nach Dönstedt, die den regulären Betrieb im Sommer 1970 eingestellt hatte. Hier schließt eine nichtöffentliche Bahn der Norddeutschen Naturstein Rail GmbH an.