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XX-Mann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Als XX-Mann wird ein Individuum bezeichnet, das bei einem gonosomalen XX-Karyotyp einen männlichen Phänotyp aufweist.

Die Ursache liegt in der Regel in der Translokation der Sex determining region of Y (SRY) vom kurzen Arm des Y-Chromosoms auf den kurzen Arm des X-Chromosoms während der männlichen Meiose. Der Zugewinn der SRY auf dem X-Chromosom führt über die Produktion des Hoden-determinierenden Faktors zur Ausbildung eines Hodens und männlicher Geschlechtsmerkmale. Da aber letztlich doch zwei X-Chromosomen vorhanden sind – wenngleich eines eben verändert – entspricht das Erscheinungsbild im Wesentlichen dem des Klinefelter-Syndroms, wobei der dort regelhaft auftretende Großwuchs nicht beobachtet wird. Hier wie dort führt die Azoospermie zu einer Infertilität (Unfruchtbarkeit, Sterilität).

Die Häufigkeit dieser Form sexueller Differenzierung wird mit 1:10.000 angegeben, das Klinefelter-Syndrom kommt etwa zehn mal so häufig vor.

Die Diagnostik erfolgt mittels Chromosomenanalyse (Karyogramm) und den molekulargenetischen Nachweis der SRY, meist im Rahmen einer Abklärung bei vorhandenem Kinderwunsch. Eine kausale (ursächliche) Therapie ist nicht möglich, und bei fehlendem Kinderwunsch oft auch nicht erwünscht bzw. nötig. Ein evtl. vorhandener Testosteronmangel kann entsprechend ausgeglichen werden.

Quellen

Siehe auch