The Wrestler – Ruhm, Liebe, Schmerz
Film | |
Titel | The Wrestler |
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Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2008 |
Länge | 105[1] Minuten |
Stab | |
Regie | Darren Aronofsky |
Drehbuch | Robert D. Siegel |
Produktion | Darren Aronofsky, Scott Franklin, Eric Watson |
Musik | Clint Mansell |
Kamera | Maryse Alberti |
Schnitt | Andrew Weisblum |
Besetzung | |
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The Wrestler ist ein US-amerikanisches Sportdrama aus dem Jahr 2008. Regie führte Darren Aronofsky, das Drehbuch schrieb Robert D. Siegel.
Handlung
Der Wrestler Randy „The Ram“ Robinson Ramzinski war in den 1980er Jahren ein gefeierter Star in Amerika. Rund zwanzig Jahre später steigt er immer noch in den Ring, aus den Arenen seiner Glanzzeit sind inzwischen jedoch kleine Turnhallen geworden, in denen drittklassige Kämpfe mit ebenso gealterten Stars von einst stattfinden. Jahre des Medikamentenmissbrauchs haben auch bei Robinson ihre Spuren hinterlassen, seine langen blondierten Haare können auch nicht mehr sein Hörgerät verdecken. Und doch kommen immer noch Fans zu seinen Auftritten und feiern ihn wie einst.
Die schlechtbezahlten Showauftritte reichen jedoch nicht einmal mehr, um die Stellplatzmiete für sein Wohnmobil zu zahlen und so nimmt Robinson Arbeiten als Lagerist in einem Supermarkt an. Seine Abende verbringt er häufig in einem Strip-Club, wo er der Lieblingskunde der Stripperin Cassidy ist.
Nach einem besonders brutalen Hardcore-Wrestling-Kampf, in dem verschiedene Waffen wie Reißzwecken, Stacheldraht und ein Tacker zum Einsatz kommen, kehrt Randy blutüberströmt in die Kabine zurück. Nachdem seine Wunden versorgt wurden, bricht er ohnmächtig zusammen und wird in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort erklärt ihm der behandelnde Arzt, dass er – offenbar als Folge seiner jahrelangen Einnahme von Steroiden – einen Herzinfarkt hatte. Der Arzt ist der Meinung, dass er bei einem weiteren Kampf sterben könnte, woraufhin Robinson beginnt, sein Leben neu zu ordnen, zumal er auf einer äußert dürftig besuchten Wrestler-Convention sieht, was aus anderen Wrestlern seines Alters geworden ist – einer sitzt im Rollstuhl und ein anderer hat offensichtlich einen Urinbeutel am Fußgelenk. Auf Anraten Cassidys nimmt er Kontakt zu seiner Tochter Stephanie auf, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Sie lehnt den Kontakt zu ihm jedoch ab, da er sich über Jahre nicht einmal an ihrem Geburtstag hat blicken lassen. Cassidy hilft ihm daraufhin, nach einem passenden Geschenk für sie zu suchen. Während sie in einem Kleidungsladen einen hochwertigen Parka empfiehlt, entscheidet sich Robinson für ein unattraktives, giftgrünes Oberteil, auf das ein „S“ gestickt wurde. Erwähnenswert ist dabei, dass das von Randy ausgewählte Kleidungsstück in Farbe und Aufmachung an ein typisches Wrestlingkleidungsstück aus den Achtzigern erinnert. Zwischen Randy Robinson und Cassidy beginnt sich eine Beziehung zu entwickeln, die Cassidy jedoch nach einem Kuss in einem Café abrupt beendet, da sie mit Kunden keine Beziehungen haben dürfe.
Randy Robinson kehrt erneut zu Stephanie zurück und überreicht ihr sein Geschenk, was sie lustlos öffnet und wenig begeistert zur Seite legt. Erst dann wird deutlich, dass Randy Robinson auch Cassidys Vorschlag befolgt, und auch den Parka gekauft hat, was das Eis zwischen Vater und Tochter brechen lässt. Beide unternehmen einen Spaziergang am Meer und verabreden sich für einige Tage später zum Abendessen. Randy Robinsons Leben scheint sich zu bessern. Seinen Entschluss, mit dem Wrestling aufzuhören, teilt er nun auch seinen Kollegen mit, die ihn schon fest für ein Rematch gegen seinen stärksten Konkurrenten „The Ayatollah“ anlässlich des 20. Jahrestages dieses damals spektakulären Kampfes eingeplant hatten. Stattdessen organisiert sich Randy Robinson Arbeit hinter der Fleischtheke des Supermarktes, in dem er sonst im Lager beschäftigt ist.
Eines Abends verfällt er in sein altes Lebensschema. Er geht abends zu einer Party, nimmt Drogen und schläft mit einem Fan. Als er später in seinem Zimmer erwacht, erkennt er, dass er sein vereinbartes Treffen mit seiner Tochter Stephanie verpasst hat. Er fährt sofort zu ihr, kann jedoch ihr Vertrauen nicht wiedergewinnen. Sie schwört ihm unter Tränen der Wut, dass sie ihn nie wieder sehen will. Als ihn ein früherer Wrestling-Fan an der Fleischtheke trotz Schürze und Haarhaube erkennt, fühlt sich Randy Robinson so entwürdigt, dass er im Supermarkt randaliert, sich wie im Kampf eine Verletzung an der Hand zufügt und schließlich blutverschmiert den Supermarkt verlässt. Da er auch von Cassidy keine Zuneigung erwarten kann, nimmt er trotz seiner Herzprobleme schließlich das Rematch gegen „Ayatollah“ an. Cassidy reist ihm zum Veranstaltungsort nach und will ihn vom Kampf abhalten, da sie in ihm nun nicht mehr den Kunden, sondern den Geliebten sieht. Randy Robinson entscheidet sich jedoch für seine Fans.
Während des durchgesprochenen Kampfes bemerkt Randy Robinson immer deutlicher, dass er nah vor einem Herzinfarkt steht. Auch sein Gegner sieht deutlich, dass Randy Robinson den vorher abgesprochenen Kampf so nicht durchhalten kann und bietet ihm an, sich von ihm zeitiger besiegen zu lassen. Randy Robinson schlägt jedoch diese Angebote und auch andere Hilfestellungen durch den Ringrichter aus. Als er zu einer letzten Aktion auf das oberste Seil des Rings steigt, um von dort auf dem am Boden liegenden „Ayatollah“ zu springen, kann er sich nur mühsam auf dem Seil halten. Nach einem letzten Blick auf die Tür, in der Cassidy gestanden hatte, um ihn zurückzuhalten und die nun leer ist, springt er. Die Kamera blendet ab.
Kritiken
Stephen Farber schrieb in der Zeitschrift The Hollywood Reporter vom 4. September 2008, der Film bewege sich am Rand der Sentimentalität, aber würde dank der strengen Regie und der Darstellungen nicht zu einer Schmonzette.[3]
Todd McCarthy schrieb in der Zeitschrift Variety vom 5. September 2008, Rourke kreiere ein „elektrisierendes, humorvolles, zutiefst bewegendes“ Porträt, welches zu den „großen kultigen Leinwanddarstellungen“ gehöre („Rourke creates a galvanizing, humorous, deeply moving portrait that instantly takes its place among the great, iconic screen performances“). Die Geschichte sei „einfach und brillant“ erzählt. Tomei sei in einer „emotional offenen Top-Form“.[4]
„Was bei Raging Bull schauspielerische Methode für das Guiness Book of Records war, das wurde bei The Wrestler unter Einsatz des ganzen Lebens bewerkstelligt. Genau betrachtet, weiß man nicht, was gespenstischer ist.“ (Michael Althen: CARGO 01/2009[5])
Christina Krisch schrieb am 26. Februar 2009 in der Kronen-Zeitung, dass in dem Film respektvoll ein Kreuzweg gezeigt werde und auch eine von den Schlägen des Lebens ramponierte Wrester-Seele. Das clowneske Aufbäumen des Titelhelden im Ring würde gleichermaßen fesseln wie verstören. Der Film sei eine faszinierende Loser-Ballade.[6]
In den OÖN stand im Februar 2009, dass dies der Film Rourkes sei, der sein bisheriges Leben in die Waagschale werfe, sein gezeichnetes Gesicht und seinen vernarbten Körper einbringe. Die Richtung, in die der Film geht, mag so absehbar sein wie der Ausgang eines Wrestling-Kampfs.[7]
Auszeichnungen
- Bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig 2008 erhielt The Wrestler mit dem Goldenen Löwen den Hauptpreis des Festivals.[8][9]
- Am 11. Januar 2009 gewann Mickey Rourke den Golden Globe für seine Rolle in The Wrestler als bester Hauptdarsteller in einem Drama.
- Am 8. Februar 2009 gewann Rourke den britischen BAFTA Award als bester Hauptdarsteller.
- Rourke und Nebendarstellerin Marisa Tomei erhielten Oscar-Nominierungen.
Insgesamt gewann der Film 29 internationale Filmpreise und wurde für weitere 15 Preise sowie zwei Oscars nominiert.[10]
Hintergründe
Nach den ersten Planungen sollte Nicolas Cage die männliche Hauptrolle übernehmen.[11][12] Die Rolle wurde an Mickey Rourke vergeben, etwas später wurde Marisa Tomei verpflichtet.[13] Die Dreharbeiten fanden innerhalb von 35 Tagen in Philadelphia und an verschiedenen Orten in New Jersey statt.[12][14] Die Produktionskosten betrugen schätzungsweise 7 Millionen US-Dollar.[15]
Im Film spielen zahlreiche echte Profi-Wrestler mit, u. a. Necro Butcher (Rams Gegner im oben erwähnten Hardcore-Match), Ernest Miller (als „Ayatollah“ im Endkampf), Ron Killings, Claudio Castagnoli und Nigel McGuinness.
Am Soundtrack des Films war Bruce Springsteen beteiligt, der den Titelsong The Wrestler schrieb.[16] Er erhielt einen Golden Globe für den Song.
Die Weltpremiere fand am 5. September 2008 auf den 65. Internationalen Filmfestspielen von Venedig statt, an denen der Film im Wettbewerb teilnahm.[1][17] Der Start in Deutschland war am 26. Februar 2009.
Weblinks
- Vorlage:IMDb Titel
- Vorlage:Rottentomatoes
- Zusammenstellung von Pressekritiken auf film-zeit.de (deutsch)
- Offizielle deutsche Webpräsenz mit Trailer
Einzelnachweise
- ↑ a b 65. Mostra Internazionale d'Arte Cinematografica – In concorso, abgerufen am 18. August 2008
- ↑ Freigabekarte der FSK
- ↑ Zitat auf uk.rottentomatoes.com, abgerufen am 7. September 2008
- ↑ Filmkritik von Todd McCarthy, abgerufen am 10. November 2008
- ↑ Michael Althen: Mickey Handsome. In: CARGO 01/2009. 5. Februar 2009, abgerufen am 27. Februar 2009.
- ↑ Kronen-Zeitung vom 26. Februar 2009
- ↑ http://www.nachrichten.at/freizeit/kino/filmrezensionen/art12975,115573 Ein Untergang als Relikt in grellgrünen Leggins
- ↑ vgl. Venezia 65: Leone d'oro a 'The Wrestler' bei lastampa.it, 6. September 2008
- ↑ Goldener Löwe für "The Wrestler" in der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung vom 7. September 2008, abgerufen am 7. September 2008
- ↑ Übersicht der Auszeichnungen und Nominierungen
- ↑ Cage makes some moves on 'Wrestler' in The Hollywood Reporter vom 12. Oktober 2007
- ↑ a b Dies und das für The Wrestler, abgerufen am 18. August 2008
- ↑ Tomei joins Aronofsky's 'Wrestler' in Variety vom 11. Februar 2008, abgerufen am 18. August 2008
- ↑ Filming locations for The Wrestler, abgerufen am 18. August 2008
- ↑ Box office / business for The Wrestler, abgerufen am 18. August 2008
- ↑ Bruce Springsteen pens song for wrestling film
- ↑ Release dates for The Wrestler, abgerufen am 18. August 2008