Zum Inhalt springen

Eunapios von Sardes

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Mai 2005 um 13:46 Uhr durch Benowar (Diskussion | Beiträge) (neu). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Eunapios (Eunapius) von Sardes (ca. 345 bis 420) war ein spätantiker Historiker.

Eunapios, der selber Heide war, war eigentlich ein Platoniker und Rhetor. Er hatte in Sardes studiert und sich auch in Athen aufgehalten.

Eunapios verfasste ein an Publius Herennius Dexippus anschließendes Geschichtswerk in griechischer Sprache, welches den Zeitraum von 270 bis schließlich in das Jahr 404 n.Chr. reichte (in einer ersten Fassung endete es 395 mit dem Tod Kaiser Theodosius' I.). Das Werk ist uns nur fragmentarisch erhalten; bei Photios, der das Werk noch ganz lesen konnte, war es in 14 Bücher eingeteilt.

Das Werk wurde später unter anderem von Zosimos rezipiert, der wie Eunapios dem Christentum feindselig gegenüberstand, so dass beide auch die Regierungszeit Theodosius I. sehr kritisch betrachteten. Eunapius stellte denn auch folgerichtig vor allem Julian Apostata in den Mittelpunkt seines Werkes; in einer zweiten, revidierten Fassung (die noch Photios vorlag) hatte Eunapios sein Urteil bezüglich des Christentums jedoch gemildert.

Eunapios verfasste außerdem eine Biographie über 17 Sophisten, welches von großem kulturhistorischen Wert ist, besonders im Hinblick auf die "heidnische Renaissance" zu Zeiten Julians des Apostaten.

Literatur

  • J. Ferluga: Eunapios von Sardes, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 4, Sp. 97f. Dort finden sich die wichtigsten Quellenangaben bezüglich der Fragmente.
  • R. J. Penella: Greek Philosophers in the Fourth Century A.D. Studies in Eunapius of Sardis, Leeds 1990.