Scheetunnel
Scheetunnel | ||
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![]() Das Nordportal bei Schee
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Nutzung | Eisenbahntunnel | |
Verkehrsverbindung | Bahnstrecke Wuppertal-Wichlinghausen–Hattingen | |
Ort | Wuppertal, Sprockhövel | |
Länge | 722 m | |
Anzahl der Röhren | 2 | |
Bau | ||
Bauherr | Rheinische Eisenbahn-Gesellschaft | |
Betrieb | ||
Freigabe | 20. Mai 1884 | |
Schließung | 1984 | |
Lagekarte | ||
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Koordinaten | ||
Portal 1 | 51° 18′ 49,6″ N, 7° 14′ 20″ O | |
Portal 2 | 51° 18′ 24″ N, 7° 14′ 27″ O |
Der Scheetunnel ist ein 722 Meter langer, zweiröhriger Eisenbahntunnel an der stillgelegten Bahnstrecke Wuppertal-Wichlinghausen–Hattingen. Während des Zweiten Weltkriegs wurden im Rahmen der U-Verlagerung in der Oströhre Flugzeugteile montiert.
Lage
Der Tunnel unterquert einen aus Sandstein geformten Höhenzug, auf dem die Stadtgrenze von Wuppertal zu Sprockhövel, die Landesstraße L 432 und die Bundesautobahn A 46 verlaufen. Der Höhenzug ist zugleich die Wasserscheide zwischen den Flusssystemen der Wupper und der Ruhr. Der überwiegende Teil liegt dabei auf Wuppertaler Stadtgebiet im Ortsteil Nächstebreck. Das Südportal befindet sich südlich der A 46, während das nördliche Portal nahe dem Bahnhof Schee liegt. Oberhalb des Tunnels befindet sich ein Golfplatz.
Geschichte
Die Weströhre des Tunnels wurde am 20. Mai 1884 als Bestandteil der normalspurigen, eingleisigen Kohlenbahn von Barmen, heute ein Stadtteil von Wuppertal, über Sprockhövel nach Hattingen eröffnet. Eine zweite Röhre östlich davon datiert laut einer angebrachten Jahreszahl auf 1902 und zeugt von den nie realisierten Plänen eines zweigleisigen Ausbaus der Bahnstrecke.
Während des zweiten Weltkriegs verlagerte man zunehmend kriegswichtige Industriebetriebe unter die Erde, um sie vor Luftangriffen zu schützen. Diese so genannten U-Verlagerungen bekamen je nach Art des genutzten Objektes unterschiedliche Tarnnamen. Für Eisenbahntunnel waren Vogelnamen reserviert und so wurde der Scheetunnel als U-Verlagerung Kauz geführt.
In dem Tunnel wurde nach einer Einrichtungszeit von nur drei Monaten ab August 1944 bis März 1945 von der Firma Homann aus Wuppertal-Vohwinkel Teile des Turbinenjägers Messerschmitt Me 262 montiert.
1984 wurde der Tunnel nach hundertjähriger Nutzung mit der Bahnstrecke stillgelegt.
Zukünftige Nutzung
Es bestehen im Rahmen des Radverkehrsnetzes NRW konkrete Planungen, den auf der Bahntrasse zwischen Hattingen und Schee angelegten Radweg durch den Tunnel auf Wuppertaler Stadtgebiet fortzusetzen, falls die sich anschließende Wuppertaler Nordbahn auch zu einem Radweg umgebaut wird. Durch den Verein Wuppertalbewegung ist eine Realisierung aufgrund eines tragbaren Finanzierungskonzepts wahrscheinlich geworden. Der Anknüpfung an den Von-Ruhr-zur-Ruhr-Radweg stünde dann nichts mehr im Wege.
Bilder
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Das heutige Innere der ehemaligen U-Verlagerung Kauz in der Oströhre
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Schriftzug über dem Südportal
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Datum über der Oströhre
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Datum über der Weströhre