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Diehl (Unternehmen)

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Diehl Stiftung & Co. KG

Rechtsform Stiftung
Gründung 1902
Sitz Nürnberg, Deutschland
Leitung Thomas Diehl (Vorstandsvorsitzender)
Mitarbeiterzahl 11.242 (2007)
Umsatz 2,217 Mrd Euro (2007)
Branche Halbzeug,
Hausgeräteindustriezulieferer,
Luftfahrtausrüstung,
Wehrtechnik
Website www.diehl.de

Die Diehl Stiftung & Co. KG ist eine deutsche Unternehmensgruppe mit Sitz in Nürnberg, die sich vollständig in Familienbesitz befindet. Sie erwirtschaftete 2006 mit 10.444 Beschäftigten einen Umsatz von 2,126 Milliarden Euro, wobei nach Angaben des Unternehmens ein Anteil von 35,3 % auf die Wehrtechnik entfällt.

Geschichte

Das Unternehmen wurde am 5. September 1902 von Margarete geb. Schmidt (* 25. August 1880 in Nürnberg) und Heinrich Diehl (* 3. August 1878 in Kölschhausen (heute zu Ehringshausen), † 1938 in Nürnberg) als Kunstschmiede in Nürnberg gegründet. Nachdem bereits 1917 der Bau eines eigenen Metall-, Guss- und Presswerks erfolgt war, wurde in den 1920ern eine Strangpresse errichtet, mit der das Unternehmen auch über die Region hinaus Bedeutung erlangte.

Nach der Aufnahme der industriellen Fertigung von feinmechanischen Erzeugnissen 1934 wird 1938 ein neues Halbzeugwerk in Röthenbach an der Pegnitz gebaut und kurz darauf die Firma als kriegswichtiger Betrieb eingestuft. Nach dem Tod von Heinrich Diehl übernimmt sein Sohn Karl Diehl (1907–2008) die Firmenleitung. Während des Krieges setzte das Unternehmen auch Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter ein[1].

Trotz schwerer Zerstörungen durch Luftangriffe und Demontage wird nach dem Zweiten Weltkrieg sehr bald die feinmechanische Fertigung wieder aufgenommen und 1947 kommt die erste Diehl-Uhr auf den Markt. Nach dem Aufbau der Bundeswehr steigt Diehl wieder in das Wehrtechnikgeschäft ein und beliefert auch andere NATO-Staaten.

Die Diehl Hauptverwaltung

In den 1980ern entwickelt sich Diehl durch die Montage des Artillerieraketensystems MLRS zu einem bedeutenden Systemanbieter, diese Stellung wurde durch die Übernahme der Bodenseewerk Gerätetechnik, dem Generalunternehmer für das europäische Produktionsprogramm des Luft-Luft-Flugkörpers Sidewinder AIM-9B, weiter ausgebaut.

In den 1990er Jahren wird das Unternehmen in eine Familienstiftung umgewandelt.

1994 übernimmt Diehl die AKO-Werke GmbH & Co.KG in Wangen. Diese operieren jedoch zunächst weiterhin unter dem traditionsreichen Namen AKO. Erst 2001 erfolgt die Zusammenführung unter dem Namen Diehl AKO Stiftung & Co.KG bzw. DiehlControls mit mehreren Niederlassungen im Ausland.

1998 übernimmt der Enkel des Firmengründers, Thomas Diehl, die Leitung des Unternehmens. Karl Diehl übergab im Juli 2002 den Posten des Aufsichtsratsvorsitzenden an seinen Sohn, Werner Diehl. Karl Diehl war bis zu seinem Tod beratend im Unternehmen tätig.

Die Diehl Aerospace beliefert z.B. Airbus und Boeing mit Beleuchtungstechnik für sämtliche Flugzeugprogramme einschließlich der 787. Diehl AKO produziert z.B. Steuerungen und Zubehör für Haushaltsgeräte und Solar-Anlagen.

Mit seinem 62. Geburtstag am 1. Juni 2008 gab Werner Diehl den Vorsitz des Aufsichtsrates an Claus Mänz-Siebje ab.

Landminen und Streubomben

Die Tochterfirma Diehl BGT Defence GmbH & Co. KG ist mit ihrer Landminen-, Streubomben- und Munitionsproduktion in die Kritik geraten. Weltweit führen nach Angaben von landminen.de[2] von Diehl hergestellte Minen zu schwersten Verletzungen in Kriegen und Bürgerkriegen auch bei Unbeteiligten. Der von Diehl verkaufte Bomblet-Sprengkopf verstreut 644 Einzelbomben.[3]

Beteiligungen

Diehl ist u. a. an folgenden Firmen beteiligt:

Literatur

Quellen

  1. diehl.de: Von der Kunstschmiede zum Technologiekonzern
  2. landminen.de
  3. Report Main: "Mörderische Waffen" - Bundeswehr soll auf Streubomben verzichten