Zum Inhalt springen

Japanmakak

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 11. Januar 2004 um 22:39 Uhr durch Necrophorus (Diskussion | Beiträge) (taxobox). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Japanmakak
Systematik
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria)
Überordnung: Euarchontoglires
Ordnung: Herrentiere (Primates)
Familie: Hundsaffen (Cercopithecidae)
Art: Japanmakak (Macaca fuscata)

Japan- oder Rotgesichtsmakaken (Macaca fuscata) gehören zu den weitgehend in Asien verbreiteten Makaken. Nur die bekannten Berberaffen (Macaca sylvanus) Nordafrikas und Gibraltars kommen außerhalb Asiens vor. Beide angesprochenen Arten sind für die Primatenforscher seit Jahrzehnten sehr beliebte Studienobjekte und entsprechend groß ist das Wissen über diese Tiere.

So leben die Japanmakaken als nördlichste Affenart auf den japanischen Inseln mit einem Verbreitungsgebiet vom subtropischen Tiefland bis hinauf in die Hochgebirgsgebiete der nördlichen Inseln, wo sie von den besonders Sportbegeisterten als Kulisse der olympischen Winterspiele in Nagano betrachtet werden konnten. In diesen alpenähnlichen Massiven stellt das Klima besonders durch die strengen Winter ganz besondere Anprüche an die hier lebende Tierwelt. Mindesten vier Monate des Jahres, vom Dezember bis in den späten März, liegt meterhoher Schnee und Temperaturen von minus 25° C sind keine Seltenheit. Entsprechend angepaßt müssen auch die Japanmakaken in diesen Gebieten sein.

Die etwa 15 Kilogramm schweren Tiere fallen besonders durch ihr dichtes, meist helles Fell auf sowie durch das komplett nackte rote Gesicht. Diesem Umstand verdanken sie auch ihren Namen Rotgesichtsmakake. Die rote Färbung rührt von einem besonders dichten Blutgefäßgeflecht und sorgt für eine gute Durchblutung des Gesichts mit warmem Blut.

Die Tiere leben in Horden von meist 20 bis 30 Individuen, angeführt durch ein Alphamännchen. Eine soziale Rangordnung ist besonders bei den Weibchen ausgeprägt und anders als bei vielen anderen Arten bestimmen hier auch die Weibchen über ihre Partner, die regelmäßig gewechselt werden. In diesen Gruppen wandern die Tiere durch ihren Lebensraum, meist auf der Suche nach Nahrung, die aus Früchten und Blättern, aber auch aus Baumrinde oder kleinen Tieren bestehen kann.

Regelmäßig hat ihre Wanderung jedoch auch ein ganz anderes Ziel. Als vulkanreiches Gebiet kommen auf den japanischen Inseln recht viele heiße Quellen und Teiche vor. Diese nutzen die Makaken gern als Bademöglichkeit und verteidigen sie sogar gegen andere Gruppen. Stundenlang können die Affen dieses heiße Bad genießen während die Jungtiere ausgelassen planschen.

Neben diesem Badevergnügen gibt es noch eine Eigenschaft, die die Wissenschaft fasziniert. Die Tiere sind, wie alle Primaten, ausgesprochen intelligent und lernfähig. Ein Beispiel hierfür ist das immer wieder zitierte "Kartoffelwaschen" der Tiere.

Der Hintergrundhierzu sieht wie folgt aus: In Koshima haben Forscher Süßkartoffeln auf den Strand gestreut, um eine Gruppe von Affen aus dem Wald zu locken. Ein Weibchen dieser Truppe namens Imo begann relativ schnell, ihre Kartoffeln im Wasser zu waschen und gab diese Erkenntnis an ihre Spielgefährten und Nachkommen weiter. Auf diese Weise verbreitete sich das Kartoffelwaschen über die ganze Gruppe. Irgendwann begannen die Tiere dann, ihre Kartoffeln nicht mehr in Süß- sondern in Salzwasser zu waschen, sie hatten also das Salzen erfunden. Für die Anhänger der New Age und Esoterikkultur ging der Prozeß noch weiter: Nachdem der 100. Affe das Waschen erlernt hatte, sollen Affen anderer Inseln diese Erkenntnis telepathisch empfangen und ebenfalls ausgeführt haben. Diese Aussage soll hier unkommentiert bleiben.