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Dreikantmuscheln

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Dreikantmuscheln

Wandermuschel (Dreissena polymorpha)

Systematik
Klasse: Muscheln (Bivalvia)
Unterklasse: Autolamellibranchiata
Überordnung: Heterodonta
Ordnung: Veneroida
Überfamilie: Dreissenoidea
Familie: Dreikantmuscheln
Wissenschaftlicher Name
Dreissenidae
J. E. Gray, 1840

Die Dreikantmuscheln (Dreissenidae) sind eine Familie der Muscheln aus der Ordnung der Veneroida. Die Larven sind freischwimmend, die adulten Tiere befestigen sie sich mit Byssusfäden am Untergrund.

Verbreitung

Die Dreikantmuscheln sind möglicherweise im späten Miozän aus der im Brackwasser häufigen Gattung Congeria hervorgegangen. Congerien sind Leitfossilien des Pannons, dessen Ablagerungen aus dem tektonischen Senkungsbereich zwischen Alpen und Karpaten bekannt sind. Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet reichte vom Donaubecken bis an die Ägäis und das Schwarze Meer einschließlich des Asowsche Meeres und von dort an die Kaspische See und den Aral-See. Die Dreisseniden erreichten ein Maximum ihrer autochthonen Verbreitung gegen Ende des Pliozäns. Im Eiszeitalter, das am Ende des Pliozäns begann, mussten sich die Muscheln Richtung der Kaspischen See und des Aral-Sees bzw. in die oligohalinen Bereiche des Schwarzen Meers und einige Becken der Balkanhalbinsel und Kleinasiens zurückziehen.

Die zu den Dreikantmuscheln gehörende Wandermuschel (Dreissena polymorpha) sowie die Quagga-Dreikantmuschel (Dreissena rostriformis bugensis) stammen ursprünglich aus dem ponto-kaspischen Raum und treten als Neozoen in Europa und Nordamerika auf. Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Brackwasser-Dreiecksmuschel (Congeria leucophaeata)[1] kommt heute u. a. im Nord-Ostsee-Kanal vor.

Systematik

Die Familie umfasst drei rezente Gattungen (Arten Auswahl)[2]:

Einzelnachweise

  1. Congeria leucophaeata (Conrad 1831) - Brackwasserdreiecksmuschel
  2. C. P. Nuttall: Review of the Caenozoic heterodont bivalve superfamily Dreissenacea In: Palaeontology, 33:3, 1990, S. 707–737

Literatur

  • Zdravko Hubenov: Dreissena (Bivalvia: Dreissenidae) - systematics, autochthonous and anthropogenic areas. Acta zoologica bulgarica, 57(3), S. 259-268, 2005
  • Thiele, J., 1929-1935. Handbuch der Systematischen Weichtierkunde. Jena, (1), 1-376, 1929; (2), 377-778, 1931; 779-1022, 1934; 1023-1134, 1935.
  • Wenz, W., 1942. Die Mollusken des Pliozäns der rumänischen Erdölgebiete als Leitversteinerungen für die Aufschluss-Arbeiten. Senckenbergiana, 24: 1-293.
  • Vaught, K.C., 1989. A classification of living mollusca. American Malacologists Inc., Melbourne USA, ISBN 0-915826-22-4 & 0-915826-22-6, 195 pp.
  • Fischer, P.H., 1880-1887. Manuel de Conchyliologie et de Paléontologie conchyliologique ou histoire naturelle des Mollusques vivants et fossiles suivi d'un appendice sur les Brachiopodes par D. Oehlert. – XXIV + 1369 pp.
  • Gittenberger, E., Janssen, A.W., Kuijper, W.J., Kuiper, J.G.J., Meijer, T., Velde, G. van der & Vries, J.N. de, 1998. De Nederlandse zoetwatermollusken. Recente en fossiele weekdieren uit zoet en brak water. Nederlandse Fauna 2. Nationaal Natuurhistorisch Museum Naturalis, KNNV Uitgeverij & EIS-Nederland, Leiden, 288 pp. ISBN 90-5011-201-3