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Burgenlandbahn (Sachsen-Anhalt)

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Fahrzeuge der Burgenlandbahn Naumburger Ostbahnhof am 4. Juni 2007
672 901-6 ("Naumburg") und 672 905-7 ("Weißenfels") im Naumburger Hauptbahnhof am 13. Januar 2007

Die Burgenlandbahn ist eine Marke, die die DB Regio AG für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) im südlichen Sachsen-Anhalt und nordöstlichen Thüringen benutzt.

Aktuelle Zahlen

Die Burgenlandbahn bedient gegenwärtig in einem Verkehrsgebiet von 2.400 km² und 500.000 Einwohnern 57 Haltepunkte und befährt ein Streckennetz von 177 Kilometer Länge. Jährlich werden über 1,7 Millionen Zugkilometer erbracht.[1]

Geschichte

Burgenlandbahn GmbH

Die Burgenlandbahn GmbH (BLB) wurde 1998 als gemeinsame Tochtergesellschaft von DB Regio AG (70 Prozent Anteil) und Karsdorfer Eisenbahngesellschaft (KEG, 30 Prozent) gegründet und nahm zu Jahresbeginn 1999 den Betrieb auf. Nachdem die KEG am 12. Februar 2004 Insolvenz anmeldete, übernahm DB Regio deren Gesellschaftsanteile im April 2004.[2]

Der erste Verkehrsvertrag zwischen dem Land Sachsen-Anhalt und der Burgenlandbahn lief vom 1. Januar 1999 bis zum 31. Dezember 2006. Nach der 2003 durchgeführten Ausschreibung wurde das Burgenlandnetz erneut an die Burgenlandbahn für weitere zwölf Jahre bis 2018 vergeben. Das befahrene Netz blieb bis auf die beiden abbestellten Strecken Nebra–Artern und Röblingen am SeeQuerfurt und die neu hinzu gekommene thüringische Strecke Berga-Kelbra–Stolberg weitgehend gleich.[3]

Im Einsatz sind u.a. seit 1999 18 zweiachsige Leicht-Verbrennungstriebwagen vom Typ Bombardier LVT/S. Sie werden im Nummernplan der DB AG als Baureihe 672 geführt und tragen die Bezeichnung VT3.01 bis VT3.18.

Rückwirkend zum 01.01.2007 wurde die Burgenlandbahn GmbH auf ihre Muttergesellschaft DB Regio AG verschmolzen.[4] Der Betrieb wird aber weiterhin unter dem Markennamen Burgenlandbahn durchgeführt.

Probleme 2006

Zug der Burgenlandbahn in Weißenfels

Bei einer routinemäßigen Untersuchung der Triebfahrzeuge der Burgenlandbahn im April 2006 wurden Risse im Fahrzeugrahmen festgestellt, die aus Sicht der Betriebssicherheit einen weiteren Einsatz vorerst nicht gestatten. Sämtliche Triebwagen der Baureihe 672 wurden daraufhin mit sofortiger Wirkung außer Betrieb gestellt und zur Reparatur und Generalüberholung nach Halle (Saale) überführt. Auf Grund des damit eintreffenden Totalausfalls der Burgenlandbahn kam es in den ersten Wochen nach der Stilllegung zu großen Problemen im Fahrtbetrieb, da nun hauptsächlich Busse im Rahmen des Schienenersatzverkehrs zwischen den einzelnen Strecken pendelten.

Die Deutsche Bahn AG schaffte es nur mit großer Mühe, entsprechende Ersatzzüge zur Verfügung zu stellen. 4 Wochen nach Stilllegung der Baureihe 672 konnten die meisten Fahrtstrecken mit Leihzügen der Baureihe 641 und der Baureihe 628 besetzt werden, wodurch ein großteils wieder fahrplanmäßiger Betrieb erfolgen konnte.

Probleme gab es aber trotz dessen im Personalbereich. War in den alten Triebwagen meist kein Schaffner bzw. Kontrolleur erforderlich, benötigte man für die Ausweichzüge Personal, weil diese keinen passenden Fahrkartenautomaten für den MDV-Bereich besaßen. Dies lag meist daran, dass diese Züge aus ganz Deutschland kamen, u.a. aus Thüringen. Außer den größeren Bahnhöfen wie Zeitz, Merseburg, Weißenfels, Querfurt, Artern oder Naumburg (Saale) besitzt auch keiner der Haltebahnhöfe einen Fahrkartenautomaten.

Zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2006 konnten die Fahrzeuge der Baureihe 672 wieder in Betrieb genommen werden.

Entwicklungen 2007/2008

Zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember 2007 wurde der Betrieb der Burgenlandbahn auf den Strecken Naumburg–Teuchern und Weißenfels–Zeitz stark eingeschränkt. So gab es von Montag bis Freitag zwischen Naumburg und Teuchern nur noch 5 Verbindungen, alle anderen wurden komplett gestrichen. Darunter fiel auch der komplette Verkehr am Wochenende. Als Ersatz wurden aufgrund massiver Bürgerprotesten gegen die Fahrplanreduzierungen Rufbusse eingerichtet. Zwischen Weißenfels und Zeitz wurde der Fahrplan am Wochenende auf einen Zweistundentakt reduziert, wochentags fielen zwei Verbindungen komplett weg. Im Gegenzug wurden Spätverbindungen zwischen beiden Orten mit Anschluss an Regional- und Intercityzüge in Weißenfels eingerichtet. So verkehrt die Bahn statt bis 21 Uhr, jetzt bis nach 23 Uhr. [5] Weiterhin wurde bekannt, dass die Strecke Merseburg–Schafstädt planmäßig nur noch bis 2009 befahren wird. Damit wurde die geplante Einstellung zum Fahrplanwechsel 2007 nicht durchgeführt.

Liniennetz

Die Burgenlandbahn betreibt im Fahrplanjahr 2007/08 Personenverkehr auf folgenden Strecken mit Kursbuch- (KBS) und Streckennummer (SNR):

KBS SNR von - nach Bemerkungen
337 6850 Klostermansfeld–Wippra Kreisbahn Mansfelder Land GmbH als Subunternehmer
551 6306 WeißenfelsTeuchernZeitz
551 6680 Naumburg-Teuchern nur Montag bis Freitag
585 6726 Naumburg–Nebra
586 6807 MerseburgQuerfurt
588 6806 Merseburg–Schafstädt
592 6722 Berga-Kelbra–Stolberg (Harz) nur Samstag und Sonntag, wochentags Busverkehr
oN 6726 Nebra–Artern derzeit ohne planmäßigen Verkehr
oN 6803 Röblingen am See–Querfurt–Vitzenburg derzeit ohne planmäßigen Verkehr

Einzelnachweise

  1. Vgl. Firmenprofil Burgenlandbahn. Abgerufen am 28. Februar 2008.
  2. Vgl. Pro Bahn, "Burgenlandbahn: DB übernimmt KEG-Anteile", Mitteilung vom 24. April 2004. Abgerufen am 28. Februar 2008.
  3. Vgl. Pro Bahn, "Vergabe des Burgenlandnetzes", Mitteilung vom 10. Juli 2004. Abgerufen am 28. Februar 2008.
  4. Seit 1. Januar 2007 rückwirkend mit der DB Regio AG verschmolzen, vgl. Bundesanzeiger, Jahresabschluss DB Regio AG zum 31. Dezember 2007, veröffentlicht am 06.05.2008 [1]
  5. http://www.nasa.de/presse/pressearchiv/list.php?back=splash&id=539