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Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland

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Die Kommission der Orthodoxen Kirche in Deutschland (KOKiD) ist eine 1994 gegründete Organisation, die die Gesamtheit der orthodoxen Diözesen in Deutschland vertritt. Die (panorthodoxe) Kommission befasst sich mit Zusammenarbeit in der Pastoral- und Jugendarbeit, bezüglich Klöstern und Bildungseinrichtungen und gegenseitige Unterrichtung der Mitgliedskirchen. Sie vertritt die orthodoxen Kirchen im ökumenischen, sozialen und kulturellen Bereich, gegenüber dem Staat und gegenüber anderen Kirchen.

Die Bezeichnung Kommission der Orthodoxen Kirche, statt Kirchen, soll die Glaubenseinheit der Orthodoxen, trotz der organisatorischen Gliederung in eine Reihe von eigenständigen, von den jeweiligen Mutterkirchen abhängigen Bistümern, deutlich machen. Sitz der Geschäftsstelle der Kommission ist in Dortmund.

Mitgliedskirchen

Die KOKiD vertritt die folgenden orthodoxen Diözesen:

Organisationsstruktur

Die Kommission hat (seit einer Satzungsänderung vom Februar 2007) als höchstes Organ die Bischofsversammlung, die die Diözesanbischöfe der neun Mitgliedsbistümer bilden (bzw. im Falle ihrer Verhinderung ein Ständiger Vertreter pro Bistum). Die Versammlung und damit die KOKiD ist ein synodales Gremium, in dem die kanonischen Rechte der einzelnen Mitgliedskirchen dadurch gesichert sind, dass der jeweils zuständige Diözesanbischof bei Beschlüssen ein Veto für seine Kirche einlegen kann. Erfolgt kein solches Veto, sind die Beschlüsse für alle Mitgliedsdiözesen bindend.

Vorstand und Leitung

Seit dem 11. März 2006 hat die Kommission einen neuen Vorstand, da der bisherige Vorsitzende Prof. Dr. Dr. Anastasios Kallis (Münster) nach 12-jähriger Amtszeit nicht mehr kandidierte. Neuer Vorsitzender der KOKiD wurde der griechisch-orthodoxe Metropolit von Deutschland Augoustinos Lambardakis von Deutschland (Ökumenisches Patriarchat). Seine Stellvertreter sind Erzbischof Longin (Talypin) von Klin (Ständige Vertretung der Russischen Orthodoxen Kirche in Deutschland) und Metropolit Serafim (Joanta) von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa (Rumänische Orthodoxe Kirche). In seinem Amt bestätigt wurde der Geschäftsführer der KOKiD, Bischöfl. Rat Ipodiakon [[Nikolaj Thon]. Schatzmeister der Kommission ist seit dem 1. Januar 2009 Pfarrer Radomir Kolundzic (Serbische Orthodoxe Kirche).

Medien

Seit 1997 wird im Auftrag der Kommission von der „Gesellschaft Orthodoxe Medien“ (mit Sitz zuerst in Wuppertal, seit Januar 2008 vereint mit dem Büro der KOKiD in Dortmund) auch ein eigener monatlicher Informationsdienst „Orthodoxie aktuell“ mit Beiträgen und Nachrichten aus der Orthodoxen Kirche in aller Welt, besonders aber in Deutschland publiziert, ebenso alljährlich ein Verzeichnis aller Bistümer, Gemeinden und Einrichtungen der Orthodoxen Kirche in Deutschland sowie ein liturgischer Kalender.

Theologische und pastorale Zusammenarbeit

Seit 2006 existiert eine Theologische Arbeitsgruppe der KOKiD, in der unter Leitung von Prof. Dr. Assaad Elias Kattan (Westfälische Wilhelms-Universität in Münster) Theologen aus allen orthodoxen Bistümern Deutschlands zusammenarbeiten. Seit 2007 gibt es eine Arbeitsgruppe zur Erstellung orthodoxer liturgischer Texte in deutscher Sprache (koordiniert von Mönchspriester Benedikt Schneider aus Göttingen).

Jugend- und Studentenarbeit

Aus einer Initiative der Kommission ist der Orthodoxe Jugendbund Deutschland als eine landesweite orthodoxe Jugendorganisation entstanden, die ebenfalls von allen Bistümern gemeinsam getragen wird und in der Jugendlichen aller in Deutschland lebenden orthodoxen Nationen zusammen arbeiten.

Seit Anfang 2007 ist eine diözesanübergreifende orthodoxe Studentenseelsorge im Aufbau, wobei für die wichtigsten deutschen Hochschulorte eigene Studierendenseelsorger ernannt worden sind. Neben dem Religionsunterricht ist dies ein weiteres Feld, auf dem pastorale Strukturen aufgebaut werden, die regional und nicht mehr nach den nationalen Bistümern gegliedert sind.

Weitere Arbeitsfelder der KOKiD sind die Öffentlichkeitsarbeit, insbesondere die Betreuung der Rundfunk- und Fernsehübertragungen orthodoxer Gottesdienste, sowie die ökumenischen und interreligiösen Kontakte der Orthodoxen Kirche in Deutschland.