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Bedingungslose Kapitulation der Wehrmacht

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Bedingungslose Kapitulation bedeutet, dass die Verliererpartei der Siegerpartei das Recht einräumt, alle politischen und gesellschaftlichen Angelegenheiten im Verliererstaat zu regeln. Die Forderung nach bedingungsloser Kapitulation wirkt im allgemeinen kriegsverlängernd, weil sie Verhandlungen über einen vorzeitigen Waffenstillstand, dessen Bedingungen von beiden Seiten als Kompromiss akzeptiert werden, ausschließt. Eine solche Maximalforderung wird in der Regel von solchen Politikern aufgestellt, die befürchten, dass die öffentliche Meinung einen Kompromiss als Schwäche interpretiert.

Generaloberst Jodl unterzeichnet die bedingungslose Kapitulation Deutschlands am 7. Mai 1945 in Reims als Chef des Wehrmachtführungsstabes

Beispiele

Deutschland - Mai 1945

Um die Jahreswende 1942/43 bestand die größte Gefahr für einen Sieg der Alliierten über Deutschland in einem Auseinanderbrechen der Koalition zwischen den Westalliierten einerseits und der Sowjetunion andererseits. Die Forderung nach einer bedingungslosen Kapitulation (unconditional surrender) wurde zu Beginn des Jahres 1943 auf der Konferenz von Casablanca von den Westalliierten gegenüber Deutschland und Japan erhoben. Da diese Forderung Waffenstillstandsverhandlungen, die einzige Methode zur Beendigung eines Krieges vor dem Zusammenbruch einer Partei, ausschloss, bewies dies der Sowjetunion, dass die Westalliierten unter allen Umständen bereit waren den Krieg gegen Deutschland weiter an ihrer Seite zu führen. Die Sowjetunion schloss sich dieser Forderung an. Unter Verweis auf diese Maximalforderung sprach die deutsche Propaganda von einem Vernichtungskrieg der Alliierten gegen Deutschland und konnte somit den Verteidigungswillen in der Bevölkerung verstärken. Der Krieg wurde in Konsequenz dieser Forderung von Deutschland und Japan bis zum militärischen Zusammenbruch geführt. Am 7. Mai 1945 unterzeichnet Generaloberst Alfred Jodl, Chef des Wehrmachtführungsstabes, die Kapitulationsurkunde im amerikanischen Hauptquartier von General Eisenhower in Reims (Frankreich). Damit wird die bedingungslose Kapitulation der deutschen Wehrmacht und das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa besiegelt. Der Waffenstillstand sollte am 8. Mai 1945 um 23.01 Uhr beginnen, weshalb dieser Tag auch als Tag der Befreiung begangen wird. Auf persönlichen Wunsch Stalins musste der Kapitulationsakt im sowjetischen Hauptquartier in Karlshorst wiederholt werden. Dies geschah in der Nacht vom 8. zum 9. Mai, im Saal des heutigen Museum Karlshorst, als Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel, als Bevollmächtigter der Regierung von Karl Dönitz, in den frühen Morgenstunden des 9. Mai seine Unterschrift unter das Papier setzte.

GFM Keitel unterzeichnet in Berlin-Karlshorst die bedingungslose Kapitulation Deutschlands (9. Mai 1945)

Japan - September 1945

Am 2. September 1945 unterzeichnete der japanische Außenminister Mamoru Shigemitsu an Bord des amerikanischen Schlachtschiffes Missouri die Bedingungslose Kapitulation Japans. Damit endete der Zweite Weltkrieg.

Vietnam - April 1975

30. April 1975: Bedingungslose Kapitulation Südvietnams gegenüber den Truppen aus Nordvietnam nach dem Abzug der US-amerikanischen Truppen aus Südvietnam.

Siehe auch: Liste bedeutender Friedensschlüsse

Deutschland

Japan